Epilobium canum (Zauschneria californica) // Kolibritrompete

Familie Onagraceae, Nachtkerzengewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Epilobium canum (Zauschneria californica)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Epilobium canum (Zauschneria californica)

Die Kolibritrompete kommt nur in Kalifornien und dem nord-westlichsten Mexiko (Baja Californica) vor. Sie wächst hier sowohl auf felsigen Inseln, den Küstenstreifen als auch in der Sierra Nevada bis in 1.000 m Höhe. Vereinzelt steigt die Art sogar bis über 2.500 m auf.

Epilobium canum naturalistisch in Freilandkultur auf reinem Sand.

Das Verbreitungsgebiet hat ein mediterranes Klima mit heißen, trockenen Sommern und milden Wintern, in denen der Großteil der relativ geringen Jahresniederschläge fällt. In den Hochlagen treten im Winter regelmäßige, auch mal kräftigere (Nacht-)Fröste auf, die jedoch durch die wärmeren Tagestemperaturen kaum in den Boden eindringen.

Epilobium canum besiedelt Felsköpfe und felsige Steilhänge, Steilklippen und Abbruchkanten der Meeresküste sowie z.B. durch Brände aufgelichtete Hartlaub-Gebüsche (Chaparral), die den Macchien des Mittelmeerraumes ähneln.

Trockenstress ist während der Sommermonate der bestimmende Standortfaktor. Die humusarmen, felsigen bis schottrigen Böden sind gut drainiert und relativ stickstoffarm.

Die Kombination mit Felsen wirkt ebenfalls sehr stimmig.

Beschreibung
Epilobium canum ist ein durch unterirdische Ausläufer breit horstig wachsender Halbstrauch. Er erreicht Wuchshöhen zwischen 40 und 70 cm. Ohne nennenswerten Frost ist die Art immergrün. Etwa unterhalb von -5 Grad verliert er das Laub, bei länger anhaltenden Frostphasen oder noch tieferen Temperaturen stirbt er oberirdisch komplett ab und treibt aus dem Wurzelballen im Frühling neu aus.

Das Laub ist je nach Unterart weiß-filzig behaart und silbrig-grau gefärbt oder nur kurz behaart und grau-grün.

Die scharlachroten Blüten zeichnen sich durch eine sehr lange Kronröhre aus und werden im natürlichen Verbreitungsgebiet v.a. durch Kolibris besucht. In den gemäßigten Breiten beginnt die Blütezeit im Hochsommer und reicht bis etwa Mitte Oktober.

Verwendungshinweise
Die Kolibritrompete ist für die Freilandkultur nur bedingt geeignet (s.u.). Wo Klima und Boden dies zulassen, bietet sie sich in mediterranen Felsheiden oder auf Mauerkronen als interessantes Detail in gut betreuten Anlagen an.

Von besonders ungewöhnlichem Charme sind Formen mit silbrigen Blättern. Deren Kalt-Warm-Kontrast mit den leuchtend roten Blüten erzeugt einen starken optischen Reiz.

Die Kübelkultur ist eine sehr gute Verwendungsoption. Auch hier sind die silberlaubigen Formen vorzüglich, weil sie über einen sehr langen Zeitraum auch außerhalb der Blütezeit attraktiv sind. In großen Pflanzgefäßen wären Gräser wie Nassella tenuissima stimmige Begleiter. Die Kübel sollten möglichst nicht gänzlich durchfrieren.

Die Kübelkultur ist die übliche Verwendungsweise. Die Verbindung mit Asclepias verticillata ist dagegen originell. Im Hintergrund steht eine kompakte Sorte von Euphorbia characias.

Kultur/Pflege von Epilobium canum

Die Kolibritrompete ist im Weinbauklima in windgeschützten Lagen auf gut drainierenden Standorten im Freiland recht zuverlässig kultivierbar. Sie stirbt zwar oberirdisch ab, treibt aber aus dem Wurzelballen wieder aus. Winterliche Bodenfeuchte ist dabei gefährlicher als die eine oder andere Nacht mit kräftigem Frost.

Im Freiland sollte nur die Frühjahrspflanzung gewählt werden. Es ist erwägenswert, das humose Einheitssubstrat vom Wurzelballen weitgehend zu entfernen, um Wurzelfäule im Winter zu unterbinden. In niederschlagsreichen Regionen ist ein Regenschutz bzw. ein Standplatz unter einem Dachvorsprung empfehlenswert.

Die hohe Trockenheitstoleranz ist vom weit- und tiefstreichenden Wurzelwerk abhängig. D.h., dass Kübelexemplare mit eingeschränktem Wurzelraum durchaus regelmäßig gewässert werden müssen. Zwischen den Gießgängen ist allerdings auf oberflächliche Abtrocknung zu achten und stehendes Wasser in Untersetzern zu vermeiden.

Es sind unbedingt (voll-)sonnige, warme, auch hitzeanfällige Standorte zu wählen. An die Bodeneigenschaften werden keine besonderen Anforderungen gestellt. Erforderlich sind durchlässige, humusarme und nicht zu stickstoffreiche Substrate. Sowohl kalkreiche wie kalk-/basenarme Böden werden toleriert.

Die Vermehrung ist vegetativ leicht durch Teilung oder Abtrennen der kurzen Ausläufer möglich. Es werden auch willig keimfähige Samen angesetzt. Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad meist mehr oder weniger willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

'Olbrichts Silver' im Detail von Blüte und Blatt.

Sorten:
  • ssp. canum 'Olbricht's Silver": breit lanzettliche Blätter, durch weiß-wollige Behaarung silbrig-grau, im Handel meist unter Zauschneria californica ssp. villosa 'Olbrich's Silver'
  • ssp. latifolium: breit lanzettliche Blätter, (grau-)grün und kaum behaart, im Handel meist unter Zauschneria californica ssp. latifolia
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    'Olbrichts Silver'



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