Magnolia macrophylla // Großblättrige Magnolie
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Magnolia macrophylla
Die Großblättrige Magnolie kommt in den Ausläufern der Appalachen in der Hügel- und Submontanstufe von Allabama und Georgia in den Südstaaten bis Ohio und Virginia im Norden vor. Das südliche Verbreitungsgebiet ist subtropisch bis warm gemäßigt. Im Norden treten dagegen kräftige Winterverläufe auf.
Magnolia macophylla ruft mit seinen bananenartig anmutenden Blättern exotische Anmutungen hervor.
Magnolia macrophylla ist ein seltenes Element in Bachauen, Hartholzauwäldern, Schluchtwäldern und luftfeuchten, windgeschützten Talzügen. Bevorzugt werden sonnige Lagen, verschattende Großbäume als Überhälter sind nicht die Regel.
Die Standorte zeichnen sich in der Regel durch tiefgründige, humose und nahrhafte Lehmböden aus. Sie sind dauerhaft frisch bis feucht, auch wechselfeucht und zur Schneeschmelze gelegentlich kurzzeitig überstaut.
Strauchförmig gehaltene Exemplare lassen sich gut in kleinteilige Räume einbinden.
Beschreibung
Magnolia macrophylla ist ein sommergrüner, am Naturstandort oft mehrstämmiger Baum. Er erreicht Höhen von 12-20 m. In Ausnahmefällen sind auch mehr als 30 m möglich.
Die Großblättrige Magnolie macht ihrem Namen alle Ehre und hat von allen Verwandten die größten Blätter. Diese sind ganzrandig länglich-oval, meist wellig und werden 50-90 (110) cm lang. Auf der Unterseite sind sie grau-grün. Die Herbstfärbung ist ein unspektakuläres, fahles Gelb.
Ähnlich wie bei Magnolia tripetala stehen die Blätter am Ende der Triebe dichter gedrängt. Sie erreichen ihren größten Durchmesser meist etwas jenseits der Mitte zur Spitze hin. Die Blattunterseite ist deutlich grünlich-weiß und die Blattbasis ist herzförmig bis geöhrt oder gerade abgeschnitten.
Auch die weißen, am Grund oft zart rosa Blüten werden mit 30 bis 50 cm Länge ungewöhnlich groß. Sie duften angenehm und werden erst an älteren Exemplaren (mind. 12 Jahre) gebildet und sind im Laub oft nicht gut zu erkennen. Die Blütezeit liegt im April/Mai.
Die rundlichen bis ovalen Früchte verfärben sich im Laufe des Sommers zierend rötlich-pink. Reife Früchte sind bräunlich-grau und haften oft länger als ein Jahr.
Es gibt eine Reihe weiterer Magnolien mit auffällig großen Blättern, mit denen auch im Spezialversand gehandelt Hybriden gebildet werden. Hierzu gehören insbesondere Magnolia tripetala, Magnolia hypoleuca und mit nicht ganz so großen Blättern Magnolia acuminata.
Verwendungshinweise
Die Großblättrige Magnolie wird selten verwendet und ist aufgrund ihres Bedürfnisses nach regelmäßiger Wasserversorung in weiten Teilen der gemäßigten Breiten vermutlich auch kein Klimawandel-Profiteur.
Das ist insofern schade, als mit dem riesigen Laub erstaunliche, exotische Effekte erzeugt werden können. Das gilt insbesondere schon für jugendliche, gerne mehrstämmige Exemplare, die sich auch in kleinräumigeren Situationen stimmungsvoll einbinden lassen.
Regelmäßig tief zurückgeschnitten bleibt Magnolia macrophylla strauchartig dimensioniert und entwickelt an den neu austreibenden Wasserreisern besonders große Blätter. Für den strauchartigen Einsatz ist aber möglicherweise die etwas zierlichere, dennoch praktisch genauso großblättrige Magnolia tripetala die zuverlässigere Wahl.
Ausgewachsene Baumformen sind natürlich ebenfalls ausgefallene Erscheinungen. Die Laubtextur wirkt hier aber etwas unproportioniert, fast schon plump.
In jedem Falle sind asiatische oder mediterrane, subtropisch anmutende Gartensituationen das richtige Einsatzfeld für die Art.
Die Früchte sind zunächst rötlich-pink, verholzen aber und haften bis zum Freigeben der leuchtend roten Samen mehr als ein Jahr.
Kultur/Pflege von Magnolia macrophylla
Magnolia macrophylla ist in den gemäßigten Breiten im Tief- und Hügelland hinreichend winterhart. Im kontinentalen Klima Osteuropas und im kühleren südlichen Skandinavien kommt die Art allmählich an ihre Grenzen.
Für eine gute Entwicklung sind warme Sommer, gerne sonnige Standorte bei gleichzeitig hoher Luftfeuchte erforderlich. Wind ist der Vitalität abträglich und schädigt das Laub.
Eine erfolgreiche Kultur erfordert gut wasserspeichernde, nahrahfte Böden. Trockenstress ist dringend zu vermeiden. Insbesondere in kontinentaler geprägten Regionen mit regelmäßig auftretenden, sommerlichen Dürrephasen ist die Möglichkeit zur Bewässerung erforderlich.
Alternativ ist die Pflanzung im Uferbereich von stehenden oder fließenden Gewässern empfehlenswert. Magnolia macrophylla entwickelt ein flaches, weitstreichendes Wurzelwerk, das entsprechend nicht auf den Wasserspeicher in tieferen Bodenregionen Zugriff hat.
Auf dem Wurzelteller alter Baum-Exemplare ist eine Unterpflanzung schwierig.