Catalpa × erubescens // Trompetenbaum
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Catalpa × erubescens
Bei diesem Trompetenbaum handelt es sich um eine Hybride, die nur in Kultur vorkommt. Die Elternarten sind die in der Gartenarchitekur sehr bekannte Catalpa bignonioides aus den südlichen USA und der kaum verwendeten Catalpa ovata aus den Gebirgsregionen Chinas.
Zweijähriger Stockausschlag von 'Purpurea' mit Blüten. Die Blüte stoppt die Entwicklung neuer Blätter, wodurch bereits im Juni kein rotes Laub mehr verbleibt.
Beide Elternarten sind Pioniergehölze, die rasch offene, sonnige Stellen z.B. nach Windbrüchen, Überflutungen oder in Lawinenbahnen besetzen können bzw. mechanische Schäden durch Stockausschläge rasch kompensieren können.
An die Standortbedingungen werden geringe Ansprüche gestellt. Es werden frische bis feuchte, nahrhafte Böden aller Art bevorzugt. Sämlinge etablieren sich aber auch klaglos auf mäßig trockenen Standorten. Entscheidend ist der möglichst hohe Lichtgenuss.
Diesjährige Wasserreiser Ende Juni reizvoll kontrastierend in einem Meer aus Calamagrostis arundinacea 'Waldenbuch'
Beschreibung
Catalpa × erubescens ist ein kleiner bis mittelgroßer, sommergrüner, schnellwüchsiger Baum, der je nach Standortgunst 8-10, in Ausnahmefällen auch bis zu 15 m hoch werden kann. Wie viele Pioniergehölze ist auch diese Hybride für ein Gehölz relativ kurzlebig.
Die weißen, glockenförmigen Blüten mit der dunklen Punktierung stehen im Juni/Juli in halb hängenden bis aufrechten Rispen. Die bohnenartigen Früchte können Längen von bis zu 40 cm erreichen.
Die Laubblätter erreichen Durchmesser von bis zu 20 cm. Sie sind angedeutet dreispitzig bzw. dreilappig.
Verwendungshinweise
In Europa wird praktisch nur die im Austrieb weinrote Catalpa × erubescens 'Purpurea' kultiviert. Das ist auch durchaus nachvollziehbar, denn nur sie hat gegenüber der bekannten und anspruchslosen Catalpa bignonioides ein nennenswertes Alleinstellungsmerkmal.
Die Rotfärbung von 'Purpurea' ist einerseits sehr auffällig und hält sich zudem bis weit in den Sommer hinein. Andererseits wirkt die Blattfärbung relativ natürlich. Das liegt auch daran, dass die älteren Blätter bereits vergrünen, während die jüngeren noch kräftig rot gefärbt sind. Das ergibt nicht nur ein attraktives Farbspiel, sondern signalisiert dem Auge auch einen natürlichen Vorgang.
Catalpa × erubescens kann vielseitig eingesetzt werden. Beliebt ist er als niedrig gehaltene Strauchform im Hintergrund von mächtigen Staudenanlagen. Regelmäßig (alle zwei bis drei Jahre) auf den Stock gesetzte Exemplare lassen sich auch als Blattschmuckelement mitten in größeren Staudenanlagen oder wiesenartigen Situationen verwenden.
Die Kombination mit anderen farbigen Blattschmuck-Gehölzen oder -stauden sollte man lieber meiden - insbesondere gelblaubige Partner harmonieren nicht. Die Wirkung ist überzeugender in einem Meer von grünem Laub.
Natürlich eignet sich die Hybride auch gut als Klein-Baum auf Stadtplätzen oder in urbanen Innenhöfen.
Im Hochsommer nehmen ältere Blätter von 'Purpurea' eine gelblich-oliv-grüne Färbung an.
Kultur/Pflege von Catalpa × erubescens
Catalpa × erubescens ist in Mitteleuropa vom Tiefland bis in die unteren Montanstufen gut winterhart. Der Austrieb ist spätfrostgefährdet, was die Vitalität aber nicht weiter tangiert. Es kann aber auch zu Totalausfällen kommen.
Generell sind dauerhaft frische bis feuchte Standorte ideal. Nach der raschen Etablierung kommt die Art aber auf tiefgründigen Böden selbst in sommertrockenen Regionen ohne Bewässerung über die Sommer.
An die Bodeneigenschaften werden praktisch keine Anforderungen gestellt. Lediglich die Stickstoffversorgung sollte mindestens mäßig sein.
Das leichte Holz ist windbruchgefährdet und verträgt nur geringe Schneelasten.
Die Einzelblüten sind kleiner als beim Gewöhnlichen Trompetenbaum, aber sehr attraktiv.
Man kann Catalpa × erubescens sehr gut jedes Jahr auf den Stock setzen. Es erfolgt ein kräftiger Austrieb aus attraktiven, großblättrigen Wasserreisern. Exemplare, die in Hochstauden-Pflanzungen eingebunden sind, sollten 40-50 cm über dem Boden geschnitten werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Neutriebe schon im Knospenstadium ausgedunkelt werden. Der Blattaustrieb an vorjährigen Ästen ist grünlicher als die intensiv rot gefärbten jungen Blättern an diesjährigen Wasserreisern.
Bei 'Purpurea' sorgt ein bodentiefer Rückschnitt zuverlässig dafür, dass die Unterlage (Catalpa bignonioides) austreibt. Wird diese nicht entfernt, übernimmt sie die Herrschaft.
'Purpurea' wird ausschließlich vegetativ als Veredelung auf Catalpa bignonioides vermehrt.
Sorten:
Purpurea: kräftig weinroter Austrieb, nach einigen Wochen zunehmend vergrünend, da bis in den Hochsommer laufend neue Blätter getrieben werden, reicht die Rotfärbung bis zum Spätsommer (Handelsstandard)