Euphorbia pseudosikkimensis (Euphorbia schillingii) // Schillings-Wolfsmilch
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Euphorbia pseudosikkimensis (Euphorbia schillingii)
Schillings-Wolfsmilch stammt aus dem zentralen Himalaya. Die Winter im Verbreitungsgebiet sind ernstzunehmen, allerdings puffert eine zuverlässige, kräftige Schneedecke tiefe Frosteinwirkungen recht effektiv ab.
Euphorbia pseudosikkimensis besiedelt sonnige Gebirgswiesen und lichte Rhododendron-Gebüsche auf mäßig nahrhaften, humus- und feinerdereichen Skelettböden. Die Bodenreaktion ist sauer bis neutral.
Die Standorte führen Niederschlagswasser recht gut ab, aufgrund der hohen Niederschlagsraten fallen sie jedoch nicht trocken sondern sind dauerhaft frisch, zeitweise auch feucht.
Euphorbia pseudosikkimensis Mitte Mai recht unkonventionell in einem nahrhaften Queckenrasen zusammen mit diversen Hohen Zierlauchen.
Beschreibung
Euphorbia pseudosikkimensis ist eine sommergrüne, mit den Jahren sehr breithorstig wachsende Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von 80-100 cm.
Die schlanken Blätter sind bläulich-grün mit einer hellen Mittelrippe. Im Herbst verfärben sie sich recht zierend in gelblichen Tönen. Die Blätter sind lanzettlicher und in der Struktur etwas derber als die sehr ähnlichen, auch in Mitteleuropa heimischen Euphorbia palustris und Euphorbia illirica.
Ab Mitte Mai erscheinen die leuchtend grünlich-gelben Hochblätter der rundlichen Blütenstände. Sie bleiben bis in den Hochsommer zierend.
Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig und der Kontakt mit dem Milchsaft sollte vermieden werden.
Verwendungshinweise
Schillings-Wolfsmilch ist eine selten verwendete Art, die einem aufgrund der - zurecht - hohen Beliebtheit der Sumpf-Wolfsmilch dennoch sehr vertraut vorkommt.
Sie kann im Gartenwert ohne Weiteres mithalten und ist insbesondere auf zeitweilig trockenfallenden Standorten sogar zu bevorzugen (s.u.).
Wie bei vielen anderen grandiosen Euphorbien beeindruckt die viele Wochen anhaltende Farbwirkung der Hochblätter. Das kühle, etwas grünstichige Gelb lässt sich praktisch mit allen Farben harmonisch kombinieren und wird sogar von notorischen Gelbvermeidern toleriert.
Das Einsatzspektrum ist enorm, der Phantasie sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Ob naturalistisch in wiesenartigen Situationen oder klassisch in Staudenanlagen, ob informell, ländlich-romantisch oder urban-minimalistisch: die ganze Bandbreite der Gestaltungsansätze werden zwanglos bedient.
Im Versandhandel ist die Art zuverlässig zu erhalten.
Die Blütenstände sind tafelartig ausgebreitet.
Kultur/Pflege von Euphorbia pseudosikkimensis
Schillings-Wolfsmilch ist kein Schnellstarter, entwickelt sich aber stetig in die Breite. Die Endhöhe wird sogar schon im zweiten Standjahr erreicht.
Ansonsten ist sie robust, zuverlässig und etabliert sich rasch im ersten Jahr. Danach ist sie erstaunlich trockenheitstolerant. Auf tiefgründigen, guten Gartenböden bringen sie selbst 4 Wochen im April/Mai ohne Regen nicht aus der Fassung. In Mitteleuropa ist die Winterhärte praktisch überall ausreichend. Länger anhaltende, tiefe Barfröste können allerdings zu Ausfällen führen.
Euphorbia pseudosikkimensis kann sowohl auf stickstoffarmen als auch auf stickstoffreichen Standorten verwendet werden. Ihre Wuchshöhe und die Fähigkeit, Konkurrenten auf Abstand zu halten schützt sie vor übermäßiger Verschattung. Ideal sind sonnige Lagen, wobei in niederschlagsarmen Regionen Standorten mit Morgen- und Nachmittagssonne günstiger sind, während pralle Mittagssonne im Sommer dann doch zu etwas Trockenstress führen kann.
In Kultur stellen basen-/kalkreiche Böden keinerlei Hindernis dar.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig. Von kräftigen Horsten können auch jährlich durch randliches Abstechen Klone gewonnen werden.