Koeleria macrantha // Zierliches Schillergras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 100.00
Wikipedia Koeleria macrantha
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Koeleria macrantha

Das Zierliche Schillergras hat ein enormes Verbreitungsgebiet, das weite Teile der nördlichen Hemisphäre umfasst. Es fehlt in Afrika, Südamerika und Nordeuropa sowie in Ozeanien.

In Deutschland ist es im Hügelland, den Mittelgebirgsregionen sowie im ostdeutschen Tiefland verbreitet. In der Schweiz fehlt es praktisch nur im Mittelland.

Schon ab Mitte/Ende April beginnt der Austrieb der zunächst walzenförmigen Ährenrispen.

Koeleria macrantha ist eine Kennart der submediterranen bis subkontinentalen Trockenrasen, bevorzugt auf kalkreichen, sandigen Lehmen bzw. lehmigen Sanden mit sehr geringer Stickstoffversorgung.

Die Standorte sind (voll-)sonnig und trocken bis mäßig trocken.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (6)  Kontinentalität (7)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (2)

Die Blütenstände öffnen sich allmählich und hellen sich dabei zunehmend auf.

Beschreibung
Koeleria macrantha ist ein wintergrünes, streng horstig wachsendes Gras. Es bildet einen zierlichen, dichten Blattschopf von etwa 10 cm Höhe. Die 3-5 mm breiten Blätter sind zusammengerollt und kurz behaart. Die Blattfarbe ist grünlich mit leichtem Graustich.

Ab Ende April erscheinen an bis zu 40 cm langen, blattlosen Stielen die zunächst bräunlichen, walzenförmigen Ährenrispen. Zur Vollblüte öffnen sie sich etwas und nehmen eine hell-bräunliche bis dunkel-strohige Färbung an. Die Samenstände verfallen im Laufe des Hochsommers.

Recht ähnlich ist das Walliser Schillergras. Es blüht etwas später. Die Blüten sind zunächst grünlich, später strohig und das Laub hat im Hochsommer etwas mehr Blauateile.

Blütendetail zur Vollblüte.

Verwendungshinweise
Das Zierliche Schillergras gehört zu den unauffälligeren Vertretern der Ziergräser und wird verständlicherweise viel seltener verwendet als das blau-grün belaubte, attraktiv blühende Blau-Schillergras.

Koeleria macrantha ist sowohl im Blattschopf als auch in der Blüte unauffällig und nur vom sehr geübten Auge als zierende Preziose wahrnehmbar.

Die Art bietet sich entsprechend für betont naturalistische Nachbildungen von mageren Trockenrasen und den Vordergrund von Steppenpflanzungen an.

Gute Partner von mitteleuropäischen Naturstandorten wären z.B. Kiel-Lauch, Gewöhnliche Kugelblume, Ähriger Blauweiderich oder Niederliegender Ehrenpreis. Am Naturstandort ist häufig auch das Steppen-Lieschgras vergesellschaftet. Unter Kulturbedingungen zeigt es sich aber versamungsfreudig und mittelfristig zu dominant für das Zierliche Schillergras.

Im Versandhandel kann mit etwas Engagement Topfware bezogen werden.

Insgesamt ist die Art nur mit etwas Mühe wahrnehmbar. Hier ist sie auf flachgründigem Sand u.a. mit kleinen Polsterteppichen der Turkestan-Strohblume kombiniert.

Kultur/Pflege von Koeleria macrantha

Koeleria macrantha ist vollkommen winterhart, lässt sich aber dauerhaft nur auf sonnig-trockenen, mageren Extremstandorten halten. Hier zeigen sich die Individuen aber z.B. im Vergleich zum Blau-Schillergras recht ausdauernd.

Die Art kann auch auf basenarmen, reinen, flachgründigen Sanden kultiviert werden.

Auf konkurrenzarmen Standorten darf man mit moderater Selbstversamung rechnen. Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen recht willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Bilder