Fatsia polycarpa // Taiwan-Aralie
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Fatsia polycarpa
Die Taiwan-Aralie kommt in Gebirgen Taiwans in Höhen von 2.000 m bis knapp 3.000 m vor. Die Winter verlaufen hier selbst in diesen Höhenlagen wesentlich milder als im mitteleuropäischen Tiefland.
Fatsia polycarpa ist Teil der Strauchschicht von immergrünen Hartlaubwäldern. Die Standorte sind entsprechend schattig bis halbschattig.
Während der Sommermonate fallen regelmäßig kräftige Niederschläge, so dass die gut drainierenden Hanglagen dauerhaft frisch sind. Bevorzugt werden skelettreich-humose, frischen Lehmböden. Die Substrate sind schwach alkalisch bis schwach sauer und relativ nahrhaft.
Fatsia polycarpa 'Green Fingers' im Frühling in einem Berliner Innenhof.
Beschreibung
Fatsia polycarpa ist ein immergrüner, trägwüchsiger Strauch mit dunkel-grünen, großen und derb-ledrigen, gefingerten Blättern. Er erreicht am Naturstandort bis zu 8 m Höhe und bildet lockere, rundliche Büsche. In Mitteleuropa wird die Art nur 2 bis 3 m hoch.
Die weißen Blüten stehen in großen Rispen aus ungewöhnlich wie kleine Bälle angeordneten Einzelblüten. Sie erscheinen nicht zuverlässig jedes Jahr und auch erst an etwas älteren Exemplaren. Die Blütezeit beginnt Anfang November und zieht sich bis Ende Dezember hin.
Die Fruchtstände mit den glänzend-schwarzen Steinfrüchten verbleiben über den Winter am Strauch.
Ähnlich und nördlich der Alpen v.a. als Zimmerpflanze beliebt ist Fatsia japonica. Sie hat geschlossenere Fingerblätter und ist etwas frosthärter.
Verwendungshinweise
Die Taiwan-Aralie wird selbst als Zimmergrün bislang kaum eingesetzt. Noch seltener sieht man sie im Freiland.
Wo die winterlichen Klimaverhältnisse dies zulassen (s.u.) ist sie aber eine sehr schöne Blattschmuckpflanze von nicht plakativ-aufdringlicher Exotik. Sie bringt ganzjährig eine attraktive Struktur in den geschützten Schattengarten. Ideal sind kleine, allseits geschlossene Innehöfe bzw. Atrien.
V.a. in direkter Kombination mit Bambus und exotischen Farnen wie dem Mond-Sichelfarn kommt die Art prächtig zur Geltung.
Die Kultur in Kübeln auf Terrassen und Balkonen ist ebenfalls eine interessante Option. Sie wirkt hier optisch frischer als die in Kübeln rasch Büroatmoshäre verbreitende Zimmer-Aralie. Die Überwinterung muss aber zwingend hell und frostfrei erfolgen.
Im Versandhandel kann man die Art mit etwas Engagement beziehen.
'Green Fingers' am Sommeranfang.
Kultur/Pflege von Fatsia polycarpa
Die Art ist ausgepflanzt relativ frosthart und kann in geschützten Innenhöfen im mitteleuropäischen Tiefland überall zuverlässig im Freiland kultiviert werden. Da die Jungpflanzen ausschließlich aus Gewächshauskultur stammen, ist die Frühjahrspflanzung zwingend erforderlich. Das weiche Laub kann sich dann bis zum Herbst an die rauheren Freiland-Bedingungen akklimatisieren und übersteht die Frostphase dann meist unbeschadet.
Die Taiwan-Aralie bevorzugt dauerhaft frische Standorte. In absonnigen, windgeschützten Lagen ohne Wurzelkonkurrenz von Großgehölzen benötigen etablierte Exemplare auf guten, tiefgründigen Gartenböden normalerweise keine Bewässerung. Staunässe ist ungünstig.
Auf den Blütenansatz wirken sich Kompost- oder organische Düngergaben positiv bzw. initiierend aus. Düngergaben sollten aber nur im zeitigen Frühling gegeben werden, damit die neuen Jahrestriebe rechtzeitig ausreifen und damit besser frosthart werden.
An vollsonnigen Standorten neigen die Blätter zu Verbrennungen. Dagegen ist die Art gut schattenverträglich. Je schattiger die Standorte werden, desto größer werden die Blätter. Standorte mit dauerhaft hoher Luftfeuchtigkeit sind der Vitalität sehr zuträglich.
Fatsia polycarpa erträgt unmittelbaren Wurzeldruck auch von Großbäumen recht gut, benötigt dann aber sommerliche Bewässerung.
Die Vermehrung erfolgt am effektivsten über halb ausgereifte Sommerstecklinge. Diese werden auf ein Blatt reduziert und unter Folie bei möglichst gleichmäßigen 19-23 Grad kultiviert. Samen reifen nur vereinzelt aus, können aber bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen von 20-25 Grad zur Keimung gebracht werden.
Sorten:
Green Fingers: die Blattspreiten sind schmaler als bei der Normalform, dadurch ist die fingerartige Wirkung stärker, häufiger im Handel als die Normalform