Carex muricata // Sparrige Segge
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Carex muricata
Die Sparrige Segge ist von praktisch ganz Europa bis zum Ural und dem Vorderen Orient verbreitet.
In Deutschland ist sie in den Mittelgebirgen und den Alpen recht verbreitet. In der Ostdeutschen Tiefebene ist sie seltener und in der Nordwestdeutschen Tiefebene fehlt sie mit Ausnahme Hamburgs weitgehend. In der Schweiz ist sie nicht urwüchsig und kommt nur vereinzelt, aber in allen Naturräumen vor.
Als bultige Matrix im Kontext von Gehölzen ist die Sparrige Segge ideal eingesetzt.
Carex murica wächst vorrangig im Unterwuchs nahrhafter, sonniger Stauden- und ausdauernder Unkrautfluren. Man findet sie aber auch in der Krautschicht von Gebüschen und sonnigen Waldrandsituationen. Die Standorte sind zwar mehr oder weniger sonnig, die niedrige Art wird aber meist von höherwüchsigen Begleitern verschattet.
Bevorzugt werden kräftige, auch schwere Lehmböden oder feinerdereiche Mineralböden. Hinsichtlich der Bodenreaktion ist sie indifferent, tendenziell sind die Substrate aber eher basenreich denn basenarm.
Im Frühling sind die Böden frisch, während der Sommermonate tritt aber gelegentlich Trocknis auf.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7)
Temperatur (6) Kontinentalität (3) Feuchte (4) Reaktion (-) Stickstoff (6)
Für einige Tage lassen die Staubfäden die Blüten grünlich-weiß erscheinen. An die Wirkung der Blüten der Schneemarbel reicht das natürlich bei Weitem nicht heran.
Beschreibung
Carex muricata ist ein ausgeprägt wintergrünes, streng horstig wachsendes Gras. Der Neuaustrieb erfolgt bereits im Laufe des Februars, sodass die Art praktisch immergrün wirkt.
Die rein-grünen, schmalen Blätter stehen elegant bogig überhängend. Der Blattschopf erreicht Wuchshöhen von 30 bis 40 cm.
Im Mai werden zahlreiche kleine, grüne Blüten an langen Stielen entwickelt. Sie trohnen in 60-80 cm Höhe. Zur Samenreife lagern sie dagegen wenig attraktiv auf dem Boden.
Ähnlich sind die etwas kräftigere Wald-Segge und die zierlichere, sommergrüne Berg-Segge. Die wintergrüne japanische Carex 'Kyoto' hat von allen aber den überzeugendsten Habitus und ist auf frischen bis feuchten Standorten erste Wahl.
Verwendungshinweise
Die Sparrige Segge wird nur sehr selten eingesetzt. Es gibt zwar keinen echten Mangel an grünlaubigen, horstigen Seggen. Das aber ausgerechnet Carex muricata in der Gartenkultur weitgehend ignoriert wird, ist ohne Frage ungerecht.
Die schlanken, langen Blätter erzeugen grazil-elegante Blattschöpfe mit nahezu perfekt wintergrüner Struktur. Die Selbstversamung bleibt unaufdringlich, was man von der viel bekannteren Wald-Segge ganz und gar nicht sagen kann.
Einziges Manko sind die überflüssigen, zahlreich darniederliegenden Samenstände ab Juni. Diese werden idealerweise kurzerhand beseitigt.
Sinnvolle Einsatzfelder sind insbesondere naturalistische Gehölzränder oder die lichte Krautvegetation unter Bäumen. Die Art stellt im lockeren Verbund, der die einzelnen Horste voneinander auf Abstand hält, eine unaufdringliche Matrix für Wald-Frühlingsgeophyten wie Echte Schlüsselblume, Maiglöckchen oder Frühlings-Platterbse und Wildstauden der Waldlichtungen und Gehölzränder wie Gemeine Akelei und Türkenbund-Lilie dar.
Bislang ist die Art nur als Saatgut zu beziehen.
Am lichten Gehölzsaum zusammen mit Hykranischem Gamander.
Kultur/Pflege von Carex muricata
Die Sparrige Segge ist ausgesprochen pflegeleicht und zuverlässig auf mittleren bis guten Gartenböden in sonnigen bis schattigen Lagen. Bewässerung ist nach der Etablierung nicht erforderlich.
Ein Einsatz unter Wurzeldruck von Großgehölzen ist möglich, die Entwicklung verläuft dann entsprechend träger.
Die im Spätwinter absterbenden Blätter des Vorjahres sind nicht weiter störend und werden sehr rasch vom Austrieb der neuen Blätter kompensiert. Einzige Pflegeaufgabe bleibt daher aus ästhetischen Gründen der Rückschnitt der niederliegenden Samenstände.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Sollte nach sechs Wochen noch keine Sämlinge aufgelaufen sein,
wird am besten nach den Regeln für Kaltkeimer fortgefahren. Selbstversamung tritt zuverlässig auf, wird aber nicht lästig.