Bupleurum falcatum // Sichelblättriges Hasenohr
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Bupleurum falcatum
Das Sichelblättrige Hasenohr ist in Europa von den Pyrenäen über Süd-Ost-Europa bis zum Kaukasus und den Südosten Russlands verbreitet. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft vom Süden Englands über Mitteldeutschland bis Weißrussland.
In Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt in den Mittelgebirgsregionen. Im Tief- und Hügelland sowie in den Alpen fehlt sie fast völlig. In der Schweiz beschränken sich die Vorkommen auf Jura und Wallis.
Bupleurum falcatum legt hier seine Blütenwolken recht malerisch in den Weg.
Bupleurum falcatum ist eine Kennart der stickstoffarmen, basenreichen Blut-Storchschnabel-Säumen. Es bevorzugt hier die etwas weniger stark besonnten Bereiche.
Gelegentlich kann man die Art auch in lichten Schneeheide-Kiefern-Wäldern sowie in ruderalisierten Halbtrockenrasen antreffen.
Die gut drainierenden, feinerdereichen Mineralböden sind v.a. während der Sommermonate regelmäßig von Trocknis gekennzeichnet.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (6)
Temperatur (6) Kontinentalität (6) Feuchte (3) Reaktion (9) Stickstoff (3)
Beschreibung
Bupleurum falcatum ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von 30-40 cm. Der Wuchs ist vieltriebig-verzweigt und aufrecht bis halb niederliegend.
Die zahlreichen kleinen Blüten stehen in kleinen Dolden. Die Blütezeit reicht ausdauernd von Anfang Juli bis Mitte September. Die Blüten werden intensiv von Fliegen, Wespen und Wildbienen beflogen.
Ähnlich ist das Hahnenfuß-Hasenohr. Es besiedelt die montanen und alpinen Blaugrasrasen und unterscheidet sich insbesondere durch die kugeligen Teildolden.
Aus den getrockneten Blüten werden Tees zubereitet.
Verwendungshinweise
Bupleurum falcatum spielt in der Gartenkultur praktisch keine Rolle und wird das realistischerweise wohl auch nicht mehr schaffen.
Das Gelb der Blüten ist leuchtschwach, der Habitus eher wirr. Immerhin produziert ein sich wohlfühlender Bestand seine Blütenwölckchen über den gesamten Hochsommer.
Für betont naturalistische, sonnige und stickstoffarme Staudensäume kann ein Einsatz daher doch auch sinnvoll sein. Natürliche Blütenpartner wären z.B. Campanula rapunculoides, Trifolium rubens, Digitalis grandiflora, Peucedanum cervaria oder Trifolium rubens. Als stimmige Matrix könnte Carex montana dienen.
Im Versandhandel ist mit etwas Mühe Topfware erhältlich.
Der Blütenstand legt keine besonderen Wert auf Ordnung.
Kultur/Pflege von Bupleurum falcatum
Bupleurum falcatum ist nur auf sommertrockenen, basenreichen und stickstoffarmen Stressstandorten dauerhaft mit vertretbarem Aufwand zu kultivieren. Immerhin verträgt er ein gewisses Maß an Verschattung.
Die hohe Trockenheitstoleranz verdankt sich einer enorm tiefreichenden Pfahlwurzel. Ein etabliertes Exemplar lässt sich dadurch aber nicht mehr erfolgversprechend verpflanzen.
Die einzelnen Pflanzen sind nicht allzu langlebig. Wo offene, konkurrenzarme Bodenstellen regelmäßig geschaffen werden, darf aber mit bestandserhaltender Selbstversamung gerechnet werden.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Sollte nach sechs Wochen noch keine Sämlinge aufgelaufen sein,
wird am besten nach den Regeln für Kaltkeimer fortgefahren.
Die ledrigen Blätter sind etwas variabel und können auch deutlich schmaler ausfallen sowie einen stärkeren Blauanteil aufweisen.