Tulipa vvedenskyi // Usbekische Wildtulpe
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Tulipa vvedenskyi
Diese Wildtulpe hat ein vergleichsweise kleines Verbreitungsgebiet, dass Teile der Bergregionen von Tadschkistan und Usbekistan umfasst.
Tulipa vvedenskyi mit der zeitgleich blühenden Tulipa orphanidea im Hintergrund.
Tulipa vvedenskyi bildet oft individuenreiche Bestände insbesondere im Bereich bewegter Blockschutthalden und der von Steinschlag geprägten Steilhänge unterhalb von Felsgipfeln.
Der mechanische Störeinfluss bewegter Steinmassen hält die Wuchsorte weitgehend gehölzfrei und limitiert auch die Konkurrenz durch höhere krautige Pflanzen. Die Standorte sind entsprechend (voll-)sonnig.
Die Stickstoffversorgung ist nicht so gering, wie man vermuten würde. Dies gilt insbesondere für Habitate, die sich die Art mit den mächtigen Lilienschweifen wie Eremurus robustus teilt.
Im Frühjahr sorgt die Schneeschmelze für frische, teilweise sogar sickerfeuchte Bedingungen auf den gut drainierenden, humusarmen Schotterböden. Die ausgesprochen niederschlagsarmen Sommer lassen die Böden rasch stark austrocknen.
Beschreibung
Tulipa vvedenskyi ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt. Die leuchtend roten Einzelblüten stehen am Ende blattloser Stiele in 30 bis 50 cm Höhe. Am Naturstandort kommen auch Exemplare mit orange-gelben Blüten vor.
Die Blütezeit beginnt in der ersten Maiwoche und ist nach einer guten Woche beendet.
Das Laub ist auffällig bläulich grau-grün.
Verwendungshinweise
Wie bei den meisten Wildtupen erkauft man sich den reizend natürlichen Duktus mit einer recht kurzen Blütezeit.
Für den Frühlingsaspekt in einem Prachtstaudenbeet ist auch diese Art entsprechend nicht die Idealbesetzung.
Sie ist eher etwas für botanisch fokussierte Alpinarien. Begeisterungsfähige Betrachtende werden neben den fast schon etwas zu aufdringlich leuchtenden Blüten auch das hübsche Laub zu schätzen wissen.
Neben den leuchtend roten Blüten ist das bläulich grau-grüne Laub auffällig.
Kultur/Pflege von Tulipa vvedenskyi
Tulipa vvedenskyi ist zuverlässig und vollkommen winterhart.
Sie benötigt möglichst sonnige Standorte. Wählt man Orte, die auch bei der Pflanzung der Zwiebeln im Herbst noch Mittagssonne erhalten, ist man auf der sicheren Seite.
An die Bodeneigenschaften werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Stickstoffreiche Substrate werden in kräftiges Höhenwachstum und jährliche Blüte umgesetzt. Auf verschattende Begleiter ist hier dennoch mehr Augenmerk zu richten.
Auch Tulipa vvedenskyi neigt dazu, sich mit Hilfe ihrer Zugwurzeln immer tiefer in den Untergrund zu ziehen und kommt dann irgendwann nicht mehr zur Blüte. Abhilfe kann die Pflanzung in einem Drahtkäfig oder die Pflanzung über einer Schicht flacher, senkrecht stehender Steine schaffen.
Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt nach dem Prinzip der Kaltkeimer.