Der Schopfige Thymian ist ein Endemit der rumänischen Karpaten. Er kommt hier vergleichsweise häufig und gerne in größeren Populationen vorrangig von der Hügelstufe bis in die untere Montanstufe vor.
Thymus comosus besiedelt Felsköpfe, Schotterfluren und flachgründige Felsbänder in (voll-)sonnigen Lagen. Die Roh- und Gesteinsböden sind meist kalk- oder zumindest basenreich. Die Stickstoffversorgung ist (sehr) gering.
Während der gesamten Sommermonate ist Trockenstress der bestimmende Standortfaktor.
Typisch sind die langen Staubfäden.
Beschreibung
Der Schopfige Thymian ist ein wintergründer, am Grunde etwas verholzender Halbstrauch. Er wächst durch sich bewurzelnde Seitentriebe teppichartig in die Breite.
Die grünen Blätter sind locker behaart und verströmen beim Zerreiben einen starken, aromatischen Geruch. Sie können als Gewürz und v.a. als Tee verwendet werden.
In Blüte erreicht er Wuchshöhen zwischen 10 und 15 cm. Die Blütezeit liegt im Juli und hält etwa zwei bis drei Wochen an. Die rosa Blüten werden stark von kleineren Insekten aller Art beflogen. Auffällig sind die lang hervortretenden Staubgefäße.
Die Samenstände mit den rötlich verfärten Blütenkelchen sind nur für kurze Zeit ansehnlich.
Verwendungshinweise
Thymus comosus hat in der Welt der Thmiane zumindest für Feinschmeckende ein eigenständiges Erscheinungsbild zu bieten. Dafür sorgen die lang aus den Blüten hervortretenden Staubfäden. Sie verleihen den Blüten einen luftigen Duktus.
Nach der zwei- bis dreiwöchigen Blütenphase ist die Art dann aber den Rest des Jahres ein unauffälliger, grüner Teppich. Anders als bei vielen Exemplaren des Arznei-Thymians mit weinroten Blütenkelchen sind die Samenstände ohne Zierwert bzw. vertrocknen sogar rasch ab und stören dann.
Trotzdem lässt sich auch Thymus comosus natürlich gut in den Vordergrund von mediterranen Anlagen, Steppenpflanzungen, Felsgärten oder in Kräutergärten einbinden.
Die vertrockneten Samenstände sind dagegen lange störend und werden idealerweise beseitigt.
Kultur/Pflege von Thymus comosus
Die Art ist nur auf gut drainierenden Standorten einigermaßen winterhart. Selbst hier kann ein ungewöhnlich feuchter Winter aber zum Totalausfall führen.
Die Kultur der konkurrenzschwachen Art ist mit vertretbarem Betreuungsaufwand nur auf sonnig-trockenen, stickstoffarmen Sand- oder Schottersubstraten möglich.
Die Vermehrung erfolgt vegetativ sehr einfach über abgetrennte, bewurzelte oder unbewurzelte Triebteile. Saatgut ist keimfreudig und benötigt keinen Kälteimpuls.