Artemisia pedemontana (Artemisia assoana) // Berg-Beifuß
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Artemisia pedemontana (Artemisia assoana)
Der Berg-Beifuß stammt aus den submontanen bis montanen Gebirgsregionen im zentralen bis östlichen Spanien. Sie steigt hier von etwa 900 m bis über 2.000 m auf. Die Winter sind hier kalt mit kräftigen, zweistelligen Nachtfrösten. Die Sommer sind dagegen ausgesprochen heiß.
Der Hauptniederschlag fällt in den Frühlingsmonaten während die Sommermonate extrem regenarm sind.
Kies, Schotter und Felsen sind das Metier des Berg-Beifuß. Felsen werde nicht überwachsen, wenn die Triebe keine Spalten für die Bewurzelung finden.
Artemisia pedemontana wächst in vollsonnigen Felsheiden insbesondere zusammen mit mediterranen Halb- und Zwergsträuchern bevorzugt auf Urgesteinsstandorten. Er kommt aber auch auf kalkhaltigen Böden vor.
Die schottrigen, humus- und stickstoffarmen Rohböden können auch flachgründige Verwitterungen oder Ansammlungen über Felsbändern sein. Sie sind stark drainiert und v.a. im Sommer extremem Trockenstress ausgesetzt.
Für Töpfe z.B. als Unterpflanzung für einen Olivenbaum ist die Art prädestiniert. Hier gesellen sich noch Blau-Schwingel und
Parrasana-Agave hinzu.
Beschreibung
Artemisia pedemontana ist ein wintergrüner bis immergrüner Halbstrauch. Die Haupttriebe verholzen, bewurzeln sich bei Bodenkontakt und bilden dadurch flach-kriechende Teppiche von kaum 5 cm Höhe.
In der spanischen Heimat ist die Art zu Blütezeit vollkommen von den etwa 15 cm hohen, silbrigen Blütenständen bedeckt. Teilweise verausgaben sich die Polster dabei sosehr, dass sie nachfolgend absterben. In Mitteleuropa werden aber nur vereinzelte Blüten angesetzt. Die kleinen Einzelblüten sind gelblich, fallen aber nicht ins Auge.
In der Gartenkultur gibt es kaum eine niedrigere Beifußform. Ebenso zierlich, aber weniger winterhart ist Artemisia caucasica. Häufiger sieht man die ebenfalls ähnliche Artemisia schmidtiana, die aber selbst in der kleinwüchsigen Standardsorte 'Nana' zur Blütezeit 20-25 cm hoch wird.
Im Laufe des Sommers wird immer mal wieder das Laub abgeworfen, um sich rasch wieder zu regenerieren.
Verwendungshinweise
Einer derart niedrige Pflanze würde man eigentlich nur den Einsatz in vor verschattender Konkurrenz geschützten Pflanztrögen zutrauen. Das ist auch keine schlechte Idee, funktioniert jedenfalls vollkommen zuverlässig. Wenn die Triebe über den Rand des Pflanzgefäßes hinauswachsen, stoppen sie nach knapp 10 cm das Wachstum, weil sie sich nicht bewurzeln können.
Auf vollsonnigen, trockenen und stickstoffarmen Extremstandorten kann sich die Art aber auch in der freien Wildbahn im Alpinarium, in Trockenmauern oder im Vordergrund von Steppenrasen erstaunlich gut behaupten.
Am Naturstandort sind insbesondere diverse Thymianarten wie dem Echten Thymian und gelegentlich dem auch in Mitteleuropa verbreiteten Feld-Mannstreu.
Sehr gut eignet sich die Art als Unterwuchs für zarte Krokusse mit geringer Blattmasse wie z.B. Crocus sieberi, Crocus chrysanthus oder die herbstblühende Crocus ligusticus.
Im Versandhandel kann Artemisia pedemontana mit etwas Engagement zuverlässig erworben werden.
Einzelne vergilbende Blätter sind ebenfalls kein Alarmsignal.
Kultur/Pflege von
Während der Sommermonate kann man in der Regel mehrmals beobachten, dass die Teppiche sich stark entlauben. Dies ist kein Zeichen für das nahende Ende, sondern scheint der Erneuerung der Blätter zu dienen. Nach etwa 14 Tagen sind die Teppiche wieder dicht belaubt.
Die Vermehrung ist vegetativ sehr einfach und effektiv möglich. Es ist nicht erforderlich, dass die abgetrennten Triebe bereits Wurzeln angesetzt haben. Man kann vom Frühling bis in den Frühherbst auch einfach 5-10 cm lange Triebe abtrennen, an Ort und Stelle flach in das Substrat einbringen und für etwa 14 Tage gelegentlich wässern.
Sorten:
ssp. assoana: im Handel oft auch als "Artemisia assoana" bezeichnet, wie beschrieben, handelsüblich