Solidago speciosa // Schöne Goldrute

Familie Asteracea, Korbblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Solidago speciosa

Die Schöne Goldrute wird in Europa in der Regel in Form von Solidago speciosa var. speciosa kultiviert. Sie kommt mit Ausnahme Floridas in der gesamten Osthälfte der USA vor.

Sie steigt von den Tieflagen bis in die niedrige Montanstufe auf.

Solidago speciosa var. speciosa zur Vollblüte Mitte September in Begleitung von Stipa grandis.

Sie besiedelt sonnige Stellen in oder am Rande laubwerfender (Trocken-)Wälder, savannenartige Eichenwälder, Hochstaudenfluren und ruderale Staudenfluren z.B. auf Straßenböschungen.

Bevorzugt werden sandige oder schottrige Böden mit oder ohne Humusanteilen und mit geringer bis mittlerer Stickstoffversorgung.

Die mehr oder weniger sonnigen Standorte sind trocken bis frisch. In den Hochsommermonaten ist Trockenstress aber eher die Regel denn die Ausnahme.

Unter hartem Konkurrenzdruck wie hier durch Calamagrostis epigejos bleibt die Erscheinung zierlicher.

Beschreibung
Solidago speciosa ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von etwa 90 cm. Solidago speciosa var. speciosa wird meist deutlich höher und kann bis zu 180 (200) cm Höhe erreichen. Selbst solche Riesen bleiben vollkommen standfest.

Die leuchtend gelben Blütenstände öffnen sich für etwa zwei Wochen ab Anfang September. Sie unterscheiden sich von den meisten anderen Goldruten durch die straff aufrecht strebenden Seitenäste. Sie erhalten dadurch eine fackelartige Form. Die Blüten sind auffällige Magneten insbesondere für Hummeln.

Nach der Blüte werden über den Winter haftende und zierende, weißliche bis hell-graue Pappusfrüchte entwickelt.

Ab Mitte August beginnen die frisch-grünen Knospenstadien der Blütenstände Zierwirkung zu entfalten.

Verwendungshinweise
Anstelle von Solidago canadensis hätte man unbedingt die attraktivere und zumindest bislang nicht invasive Schöne Goldrute in die europäische Gartenkultur einführen sollen! Hinterher ist man immer schlauer.

Die Blüte ist attraktiv, aber kein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Die frisch-grüne Knospenphase verlängert die nicht übermäßig ausdauernde Blütenphase um etwa zwei weitere Wochen.

Was die Art aber zu einer hervorragenden Gartenstaude macht, ist der spektakuläre Samenstand. Ab Anfang Oktober findet die Verwandlung in grau-weiße Woll-Fackeln statt. Im Gegenlicht oder vor dunklen Hintergründen kann man sich den halben Winter über kaum an ihnen satt sehen. Im Herbst unterstreicht eine matt-rötliche Laubfärbung den Effekt noch zusätzlich. Einschränkend muss man allerdings sagen, dass sich die Samenstände bei Regen und hoher Luftfeuchte optisch in Luft auflösen und somit ab November nur noch selten wahrnehmbar sind.

Ab Anfang Oktober setzt die Schöne Goldrute zum großen Finale an und entwickelt die wohl attraktivsten Samenstände aller Goldruten.

Ideale Einsatzorte sind naturhafte, gerne weitläufige Staudenfluren mit hohen Anteilen von Ziergräsern. Die hochwüchsigen Formen von Solidago speciosa lassen sich z.B. sehr schön mit höheren Sorten von Panicum virgatum kombinieren. V.a. dessen Sorten mit rötlichen Laubspitzen oder Herbstfärbung erzeugen eindrucksvolle Herbstaspekte zusamen mit den Samenständen der Schönen Goldrute.

Auf mehr oder weniger frischen Standorten sind z.B. Doellingeria umbellata 'Weißer Schirm' und Vernonia arkansana gute Blüten- und Samenstandspartner.

Im Versandhandel kann man mit etwas Engagement Topfware beziehen. Da die Art variabel ist, kann man hinsichtlich der tatsächlichen Höhenentwicklung Überraschungen erleben.

Kultur/Pflege von Solidago speciosa

Die Art ist langlebig, robust, zuverlässig und pflegeleicht. Die Winterhärte ist hoch.

Gewünscht sind v.a. möglichst sonnige Standorte auf tiefgründigen, gut drainierenden Böden aller Art. Die Nährstoffversorgung kann gering bis hoch sein. Selbst auf stickstoffarmen Böden ist die Entwicklung erstaunlich vital.

Trockenstress ist sogar auf reinen Sandböden nirgendwo in Mitteleuropa ein relevantes Thema.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Sollte nach sechs Wochen noch keine Sämlinge aufgelaufen sein, wird am besten nach den Regeln für Kaltkeimer fortgefahren.

Selbstversamung erfolgt sehr ausgeprägt auf allen offenen Bodenstellen. Die Sämlinge lassen sich aber leicht beseitigen.

Die herbstliche Blattverfärbung ist nicht spektakulär, unterstreicht aber eindrucksvoll die Wirkung der Samenständen.

Sorten:
  • var. speciosa: 150 bis 180 (200) cm hohe Form, lockere, fackelartige Blütenstände, Grundblätter und Stengelblätter bleiben bis zur Samenreife erhalten, matt-rötliche Herbstfärbung
  • Weinheim: 130 bis 150 cm hohe Form, lockere, fackelartige Blütenstände, weinrote Stengel, Grundblätter und Stengelblätter bleiben bis zur Samenreife erhalten, matt-rötliche Herbstfärbung, vermutlich zu Solidago speciosa var. speciosa gehörig (selten im Handel)
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