Epimedium x perralchicum // Elfenblume

Familie Berberidaceae, Sauerdorngewächse
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Epimedium x perralchicum

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Epimedium x perralchicum

Bei dieser Elfenblume handelt es sich um eine Kulturhybride aus den beiden nahe verwnadten Arten Epimedium pinnatum ssp. colchicum aus Anatolien und dem Kaukasus sowie Epimedium perralderianum aus den Gebirgen Algeriens.

Beide Elternarten bilden dominante bis unduldsame Bestände in der Krautschicht von Nadel- und Mischwäldern. Die Standorte sind meist sommertrocken oder zumindest von kräftigem Wurzeldruck der Baumbestände geprägt.

In Kontinental-Europa wird der nach seinem Fundort bei Graz benannte Zufallssämling 'Frohnleiten' kultiviert. Er wurde 1970 entdeckt und behauptet sich dort ohne Hilfe seit rund 50 Jahren in dem aufgegebenen Alpengarten. In England sind mindestens zwei weitere, unabhängig davon entstandene Klone ('Wisley 1' und 'Wisley 2') im Handel.

'Frohnleiten' am sonnigen Gehölzrand mit dem meist ausreichend kampfstarken Kleinen Kaukasus-Beinwell.

Beschreibung
Epimedium x perralchicum ist ein wintergrüner, ohne echten Frost auch schwach immergrüner, bodendeckend wachsender Halbstrauch. Er erreicht Wuchshöhen von 20-25 cm.

Das grüne Laub ist im Austrieb weich und rötlich-braun mit grüner Aderung. Es vergrünt rasch und nimmt im Laufe der Zeit eine derb-ledrige Struktur an. Im Herbst verfärben sich v.a. die Blattränder zierend rötlich. Unter ernsthafter Frosteinwirkung zeigen die Blätter im Winterverlauf Trockenschäden, die auch zum vollständigen Verlust des vorjährigen Laubes führen können.

Die kühl-gelben Blüten erscheinen ab Mitte April bis Mitte Mai. Sie erscheinen zusammen mit dem Blattaustrieb und stehen gut sichtbar, relativ zahlreich über dem Laub.

Etablierte Exemplare zeigen einen kräftigen Ausbreitungsdrang durch knapp unter der Bodenoberfläche kriechende Rhizome.

Die Unterscheidung von Epimedium x perralchicum und Epimedium pinnatum gelingt nur Fachwissenden und wird durch spontane Rückkreuzungen zusätzlich erschwert.

Auch schattige Situationen sind für die Art gut geeignet.

Verwendungshinweise
Epimedium x perralchicum ist zu Recht eine der beliebtesten Elfenblumen. Sie sorgt ganzjährig für adrette Ruhe unter Gehölzbeständen aller Art und kann auch mit etwas Unterstützung in den ersten 1-2 Jahren die klassische Problemzone "Trockener Schatten" bzw. "Verschatter Wurzelteller" begrünen.

Es wird sich mittelfristig schwer verhindern lassen, dass die Art sich eigenständig großflächig einsetzt. Dann kommen auch der Blütenflor und das Herbstlaub am Besten zur Geltung. Feinteilige Pflanzungen sind kaum möglich, kräftige, harte Waldstauden werden aber toleriert.

Der optische Unterschied zu Epimedium pinnatum ist zu vernachlässigen. Tendenziell ist die Hybride blühfreudiger und etwas besser wintergrün. Sie trotz hoher Kampfkraft auf mehr oder weniger frischen Standorten z.B. mit Euphorbia amygdaloides var. robbiae, Salomonssiegel, Garten-Nieswurz oder Carex morrowii 'Irish Green' vegesellschaftet werden.

Sie selbst trotzt auch dem Druck von ausläufertreibenden Bambussen wie Pleioblastus chino Pleioblastus fortunei oder Shibataea kumasasa, was zu pflegeärmsten und dennoch nicht langweiligen Flächebildern führt.

Die jungen Blätter sind ansehnlich bronze-rot mit grüner Aderung. Im Hintergrund blühen Muscari 'Early Sensation' und Mandel-Wolfsmilch 'Purpurascens'.

Kultur/Pflege von Epimedium x perralchicum

Ein etablierter, geschlossener Epimedium x perralchicum-Bestand lässt kaum noch Wildkrautaufkommen zu und benötigt praktisch keine nennenwerte Aufmerksamkeit mehr.

Die Entwicklung ist anfänglich aber etwas zögerlich und zumindest im ersten Sommer sollte Trockenstress weitgehend vermieden werden. Der Ausbreitungsdrang nimmt nach zwei bis drei Jahren stark zu und kann auch aggressiv ausfallen.

Diese Elfenblume ist gut winterhart. Bodenfrost mit Wintersonne sorgt zuverlässig für unschöne braune Trockenstellen im Laub. Es kann im Spätwinter vor dem Neuaustrieb schadlos beseitigt werden. Dadurch erhalten die Neutriebe auch mehr Licht und kommen besser zur Geltung.

An die Bodeneigenschaften werden kaum Anforderungen gestellt. Es werden sowohl schwere Lehm- als auch feinerdereiche Schotter- oder humusreiche Sandböden toleriert. Die Nährstoff- und Basenversorgung kann gering bis hoch sein.

Die Vermehrung erfolgt vegetativ über das Abtrennen der Ausläufer.

Wie bei allen Elfenblumen lohnt ein genauer Blick auf die Blüten.

Sorten:
  • Frohnleiten: wie beschrieben, hierbei handelt es sich um den Originalklon, der in Mitteleuropa das Verwendungsmonopol besitzt
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