Tulipa acuminata (Tulipa agenensis) // Horntulpe
Beschreibung
Naturstandort von Tulipa acuminata (Tulipa agenensis)
Die kultivierte Horntulpe ist eine seit gut 300 Jahren bekannte Gartenform, deren botanischer Ursprung nicht ganz geklärt ist.
Tulipa acuminata aus den Gebirgen Anatoliens und des Vorderen Orient gilt gemeinhin als wahrscheinlichste Wildform.
Auch Tulipa gesneriana steht im Verdacht, die wilde Ausgangsform sein zu können. Auch sie stammt aus den Felssteppen Anatoliens. Die Winter sind hier mit denen Mitteleuropas vergleichbar, die Sommer sind niederschlagsarm und sehr warm.
Die Naturstandorte der Wildform sind in jedem Falle (voll-)sonnige, sommertrockene Felsrasen. Die Standorte sind im Frühjahr zeitweise frisch.
Die ungeöffneten Blüten zeigen die charakteristische Eigenart der Horntulpe am besten. Im Hintergrund blüht zeitgleich in leuchtendem Orange Tulipa orphanidea.
Beschreibung
Die Horntulpe ist ein vorsommergrüner Frühlingsgeophyt. Die Blätter sind grün ohne nennenswerte Grau- oder Blauanteile.
Die Blüten stehen einzeln in 40-50 cm Höhe an blattlosen Blütenstielen. Sie zeichnen sich durch ungewöhnlich lange, spitz zulaufende Blütenblätter aus. Die Farbgebung der geschlossenen Blüte ist auf der Außenseite gelb-rot-geflammt. Öffnet sich die Blüte, zeigt sie einen schlanken Stern mit gelber Innenseite. Die Blütezeit liegt Anfang Mai. Nach einer guten Woche verfallen die Blüten.
Verwendungshinweise
Die Horntulpe ist sicherlich eine extravagante Erscheinung. Anders als die gekünstelten Gefransten Tulpen wirkt sie dennoch vollkommen stimmig.
Im Vergleich zu den üblichen Gartentulpen bezahlt man die spektakuläre Blütenform mit einer deutlich kürzeren Blütezeit.
Trotzdem lohnt sich ein Einsatz in vorrangig naturalistischen Felsheiden und Steppenrasen. Natürlich kann man sie auch als interessante Variation des Tulpen-Themas in Rabatten und Steudenbeeten einsetzen.
Wenn sich die Blüten in der Mittagssonne öffnen, überraschen sie mit einem gelben Sternenbild.
Kultur
Die Horntulpe ist zuverlässig zu kultivieren. Sie benötigt möglichst sonnige Standorte.
An die Böden werden geringe Anforderungen gestellt, solange sie gut drainieren und auch im Winter nicht feucht fallen. Die Stickstoffversorgung sollte nicht zu gering sein.
Sommerliche Wärme und Trockenheit trägt zur Ausreifung der Zwiebeln bei und verbessert die Winterhärte. Dann ist die Überwinterung überall in Mitteleuropa problemlos möglich.
Tulpenzwiebeln neigen generell dazu, sich mittels Zugwurzeln immer weiter in den Untergrund zu ziehen, bis ihnen eines Tages die Kraft fehlt, noch zur Blüte zu gelangen. Die Pflanzung über flachen Steinen oder in Drahtkörben schafft Abhilfe.
Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt nach dem Prinzip der Kaltkeimer.