Asphodeline taurica // Taurische Junkerlilie
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Familie |
Asphodeloideae, Affodilgewächse
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Pflanzen pro qm |
25.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Asphodeline taurica
Die Taurische Junkerlilie kommt von den Bergen Griechenlands und Bulgariens bis Anatolien und über den Kaukasus bis zur Krim vor. Sie steigt von den Felsküsten des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres bis in submontane Höhenlagen auf.
Auch praktisch farblos eine attraktives Bild: Asphodeline taurica zusammen mit Sesleria nitida und
Sideritis syriaca.
Sie ist ein oft in individuenreichen, lockeren Beständen aspektbildendes Element der volltrockenen, stickstoffarmen Felsrasen. Die schottrigen Rohböden sind humusarm und die Ausgangsgesteine basenreich.
Beschreibung
Asphodeline taurica ist eine horstige Staude. Sie überwintert mit einer wintergrünen, aber unscheinbaren Rosette.
Zu Blütezeit erreicht sie Wuchshöhen von 40-50 cm. Die grau-weißen, wollig wirkenden, kerzenartigen Blütenstände entwickeln sich ab Ende April. Anfang Mai haben sie ihre volle Höhe erreicht. Die Einzelblüten öffnen sich zeitversetzt bis in den Juni hinein. Für den weißlichen Farbton hauptverantwortlich sind aber die halbtransparenten, pergamentartigen Kelchblätter.
Die nadelförmigen Blätter an den blühenden Trieben sind kräftig grün, die grundständigen Blätter sind grasartig und graustichig blau-grün.
Vier bis fünf Jahre nach der Keimung erscheint die erste Blütensäule.
Verwendungshinweise
Asphodeline taurica ist von bizarrer Schönheit und hat einen unvergleichlichen Charakter. Die blühenden Triebe erinnern an aufrechte Kiefernzweige, die grau-weißliche Blütenkerze an weiß behaarte Säulenkakteen.
Das breite Publikum wird dieses Kleinod vermutlich keine übermäßige Aufmerksamkeit schenken, was die Kennerschaft nicht davon abhalten sollte, sich magisch angezogen zu fühlen.
Ungeduldige sind dagegen nicht die Zielgruppe der Taurischen Junkerlilie. Von der Keimung bis zum ersten Blütentrieb braucht es schon mal mindetens vier Jahre. Im Schnitt kommt dann jedes Jahr ein weiterer Blütentrieb hinzu. Man darf also mit acht Jahren rechnen, bis ein Exemplar anfängt, Eindruck zu machen.
Die richtigen Einsatzorte sind mediterrane Felsheiden und magere Trockenrasen. Hier können niedrige Begleiter wie das Dornige Steinkrauta oder Thymiane wie Thymus longicaulis die Extravaganz umschmeicheln.
Auch Steppenrasen mit niedrigen Gräsern wie Festuca cinerea,
Koeleria glauca oder
Phleum phleoides profitieren von Asphodeline taurica.
Im spezialisierten Versandhandel ist Topfware zu beziehen. Auch Saatgut ist erhältlich.
Detail des ungewöhnlichen Blütenstandes.
Kultur
Die Art ist auf gut drainierten Sand- oder Schottersubstraten zumindest im Tief- und Hügelland überall in Mitteleuropa winterhart. Gefährlicher als tiefe Frostgrade sind winterfeuchte Böden.
Auch zuviel Stickstoff mindert die Winterhärte etwas.
Die Entwicklung verläuft langsam und auf nahrhaften Böden wird man die Art nicht gegen die Begleitflora verteidigen können. Sehr arme bis arme, humusfreie und trockene Mineralböden aller Art erleichtern das Leben der Betreuenden ungemein.
Unter diesen Extrembedingungen und in möglichst sonnigen Lagen gibt es nach der ersten Etablierungssaison praktisch nichts mehr zu tun, außer geduldig abzuwarten.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Sollte nach sechs Wochen noch keine Sämlinge aufgelaufen sein,
wird nach den Regeln für Kaltkeimer fortgefahren.
Die blühenden Triebe nehmen die Form eines Kiefernzweiges an.