Euonymus japonicus // Japanischer Spindelstrauch, Japanisches Pfaffenhütchen
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Euonymus japonicus
Der Japanische Spindelstrauch stammt aus den subtropischen bis warm gemäßigten Klimazonen Japans und Koreas.
Er ist Südostasien weit verbreitet neophytisch eingebürgert. Auch vom westlichen Himalaya bis an das Kaspische Meer ist er verwildert. In Europa konnte er in Portugal, Frankreich und Großbritannien aus Gartenkulturen in die freie Landschaft entweichen.
Euonymus japonicus var. microphyllus 'Aureus' gehört zu den zierlichen Varianten mit streng symetrischem Habitus.
Euonymus japonicus besiedelt bevorzugt sandige oder kiesige Flächen z.B. im Bereich der Graudünen der Meeresküsten oder Binnendünen, hochgelegene Kiesbänke von Flüssen oder auch verbuschte Heidelandschaften.
Die Bodenreaktion ist in der Regel schwach alkalisch bis schwach sauer. Die Nährstofversorgung ist mäßig.
Bevorzugt werden sonnige bis halbschattige Standorte. Die Niederschlagsraten im Verbreitungsgebeit sind relativ hoch und gleichmäßig. Die gut drainierenden Böden können dennoch im Sommer zeitweise leicht trocken fallen.
'Pierrolino' kontrastiert im hell-rün und weiß marmorierten Austrieb stark mit den dunkel-grünen Blättern des Vorjahres.
Beschreibung
Euonymus japonicus ist ein immergrüner Strauch, der 150 bis 250 cm Höhe erreicht. Das in der Wildform kräftig grüne Laub ist derb-ledrig und leicht sukkulent.
Die unscheinbaren, creme-weißlichen Blüten erscheinen gegen Ende Mai. Im Spätsommer/Herbst entstehen purpurrote Fruchtstände.
In Kultur befinden sich praktisch nur unterschiedliche panaschierte Blattschmuck-Sorten.
Die Pflanze ist in allen Teilen starl giftig.
'Marieke' ist ansehnlich marmoriert.
Verwendungshinweise
Der Japanische Spindelstrauch wird bislang vorrangig als Saisonware über Baumärkte für die Bepflanzung von Kübeln auf Terrassen und Balkonen vertrieben. Die meisten Exemplare dürften fachlich suboptimal betreut werden und den ersten Winter nicht überleben.
Die Panaschierungen der Blätter sind sehr vielseitig, allen gemein ist eine künstliche Anmutung. Dazu trägt die starre, leicht glänzende Blattsruktur bei. Entsprechend muss man sich etwas Gedanken über den Kontext machen, um stilistisch ansprechende Situationen zu erschaffen. Im Versandhandel bekommt man auch die einfarbig grüne Wildform. Diese hat jedoch keine Vorteile gegenüber winterhärteren, wintergrünen Laubgehölzen.
Generell sollte man die Kombination mit weiteren panaschierten Blattschmuckpflanzen auf ein Minimum reduzieren. Am sichersten kommt eine distinguierte Wirkung zustande, wenn Euonymus japonicus in einem farblich zurückhaltenden, homogenen Rahmen stehen kann. Die Erziehung zu Formschnitten ist dabei empfehlenswert.
Winterhärtere Alternativen mit ähnlichem Erscheinungsbild und farblichem Spektrum wären Euonymus fortunei oder Ligustrum ovalifolium.
'Wite Spire' wächst unverzweigt und straff aufrecht.
Kultur/Pflege von Euonymus japonicus
Eine Freilandkultur ist nur in geschützten Lagen im Weinbauklima, entlang der Nordseeküste und in den Wärmeinseln der Großsstädte erwägenswert. Überall sonst kommt nur die Kübelkultur mit weitgehend frostfreier, heller und nicht zu trockener Überwinterung in Frage. Problematisch ist bei Freilandkultur v.a. gefrorener Boden bei Einwirkung von Wintersonne, da es rasch zu Frosttrocknis kommt.
Ansonsten ist die Art wenig ansprüchlich und toleriert ein breites Spektrum an Standorteigenschaften. Dauerhafte Bodenfeuchte begünstigt Blattpilze und stauende Bodenfeuchte kann zum Totalverlust führen. Daher sind skelettreiche, ausreichend drainierende Böden zu bevorzugen.
In Kultur werden auch stark alkalische/kalkreiche ebenso wie saure Böden gut toleriert. Die Stickstoffversorgung kann mäßig bis hoch sein. Auf nahrhaften Böden ist eine gewisse Sommertrockenheit von Vorteil, weil das Triebwachstum dann rechtzeitig eingestellt wird, um vor dem Winter besser auszureifen.
Im echten Schatten kümmert die Entwicklung, gut geeignet sind sonnige bis licht absonnige Standorte.
Die Vermehrung erfolgt zuverlässig über ausgereifte Stecklinge.
Euonymus japonicus Elegantissimus Aureus' sehr schön entwickelt in Kübelkultur in der Berliner Innenstadt.
Sorten:
Aureomarginatus: unregelmäßig breiter, gelber Blattrand, grüne Blattmitte, 150-175 cm hoch
Albomarginatus: unregelmäßig breiter, creme-weißer Blattrand, grüne Blattmitte, 125 bis 150 cm hoch
Aureus: Blätter variieren stark, sie zeigen entweder einen unregelmäßig breiten, gelben Blattrand mit grüne Blattmitte, sind einfarbig grün oder einfarbig gelb, 150-175 cm hoch
Bravo: unregelmäßig gezackter, blass creme-gelber Blattrand, grüne Blattmitte, 250 bis 300 cm hoch
Elegantissimus Aureus': marmorierte Blätter in frischen bis dunklen Grüntönen, im Austrieb leuchtend gelblich-grün marmoriert, 175 bis 200 cm hoch
Green Rocket: einfarbig grün, unverzweigter Wuchs mit auffällig symetrisch angeordneten Blättern, 150-175 cm hoch
Francien
: dunkel-grünes Laub mit einfarbig creme-weißem Blattaustrieb, bis 80 cm hoch
Kathy: dunkel grünes Blatt mit schmalem, creme-weißen Rand, 150-175 cm hoch
Marieke: schmaler, gelber Blattrand, kräftig grüne, teilweise grau-grün marmorierte Blattmitte, 125 bis 150 cm hoch
Mediopictus: breiter, dunkel-grüner Blattrand, kräftig gelbe, Blattmitte, 175 bis 200 cm hoch
Ovatus Aureus: breiter, grünlich-gelber Blattrand, kräftig grüne, teilweise grau-grün marmorierte Blattmitte, rundliche Blätter, 175 bis 200 cm hoch
Pierrolino: im Austrieb creme-weiße, hell-grün gesprenkelte Blätter, über hell-grün zu dunkelgrün verfärbend, 100 bis 150 cm hoch
var. microphyllus: kleine, grüne Blätter, Austrieb gelblich-grün, bis 80 cm hoch, im Handel auch als 'Microphyllus'
var. microphyllus 'Aureus': kleine, grüne Blätter, im Austrieb frisch gelblich-grün, später dunkelgrün, bis 80 cm hoch
var. microphyllus 'Green Spire': kleine, grüne Blätter, im Austrieb frisch-grün, später dunkelgrün, unverzweigter Wuchs, bis 80 cm hoch
White Spire: straff aufrechter, unverzweigter Wuchs dauerhaft tief dunkel-grüne Blattmitte und breiter, creme-weißer Rand, bis 80 cm hoch