Aconitum carmichaeli // Herbst-Eisenhut, China-Eisenhut

Familie Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Aconitum carmichaeli
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Aconitum carmichaeli

Der Herbst-Eisenhut stammt aus den Gebirgsregionen im Osten Chinas. Er steigt hier bis in die hochmontanen Stufen auf.

Aconitum carmichaeli wächst am Rande von Bergwäldern, in montanen Hochstaudenfluren und extensiven Frischwiesen.

Die nahrhaften, humos-lehmigen, eher basenreichen Böden sind dauerhaft frisch, im Frühling oft auch sickerfeucht.

Die Standorte sind vollsonnig bis halbschattig.

Dieser Herbst-Eisenhut hat etwas unter sommerichem Trockestress gelitten. Trotzdem ergänzt er sich schön mit Aster ageratoides im Hintergrund.

Beschreibung
Aconitum carmichaeli ist eine horstige, aufrecht wachsende Staude. Wildformen erreichen Wuchshöhen zwischen 80 und 150 cm. Reine Wildformen werden aber kaum noch kultiviert (s.u.).

Die Blätter sind handförmig geteilt. Die violett-blauen, helmartigen Blüten stehen in wenigblütigen Rispen. Die Blütezeit erstreckt sich von Mitte September bis Ende Oktober.

Ähnlich ist der auch in den mitteleuropäischen Gebirgen heimische Aconitum napellus. Aufgrund seiner Kurzlebigkeit wird er kaum verwendet. Verwechslungsgefahr besteht auch mit dem etwas öfter eingesetzten, hybriden Aconitum x cammarum.

Bei den meisten Herbst-Eisenhüten in europäischer Kultur handelt es sich um züchterisch stark bearbeitete Formen. Insbesondere die innerartliche Hybridisierung mit Unterarten hat zu den letztlich gartenwürdigen Sorten geführt.

Alle Eisenhüte sind extrem giftig und können sowohl bei oraler Einnahme als auch über Hautkontakt tödliche Vergiftungserscheinungen hervorrufen.

Bei Aconitum carmichaeli 'Arendsii' erkennt man die Aderung der Blütenblätter sehr schön.

Verwendungshinweise
Aconitum carmichaeli ist vermutlich der am häufigsten eingesetzte Eisenhut. Er ist recht robust und zuverlässig sowie deutlich ausdauernder als Aconitum napellus.

Seine Gartenberechtigung begründet sich v.a. im herbstlichen Blau seiner Blüten, eine Farbe, die zu dieser Jahreszeit unterrepräsentiert ist.

In der Regel findet man den Herbst-Eisenhut in klassischen bis naturalistischen Staudenbeeten eingesetzt. Attraktiv ist hier insbesondere die Kombination mit dem Diamant-Reitgras. Neben den luftigen Samenständen ergänzt sich die orangene Herbstfärbung des Laubes gut mit dem Blau der Eisenhutblüten.

Der romantische Habitus passt sehr schön in ländliche Gärten. Ein Platz am verwitterten, hölzerneren Gartenzaun ergibt ikonische Bilder.

Im Staudenbeet sehr schön vor dem Hintergrundschleier von Panicum virgatum.

Kultur
Aconitum carmichaeli ist zuverlässig kultivierbar und nimmt mit den Jahren meist üppige Formate an. Voraussetzung ist allerdings ein tiefgründiger, dauerhaft frischer Standort in der Sonne bis lichtem Halbschatten.

Trockenstress muss vermieden werden. Außerhalb der Gebirgsregionen und vielleicht an der Nordseeküste muss während sommerlicher Wärmeperioden gewässert werden können.

Um die Vitalität aufrecht zu erhalten, teilt man die Horste alle 5-7 Jahre während der Ruhephase und pflanzt in frische, nahrhafte Erde.

Bei der Gartenarbeit ist Vorsicht geboten! Selbst der Hautkontakt mit den Blättern kann unangenehme Reaktionen hervorrufen, längeres hantieren mit der Pflanze ohne Handschuhe tödlich enden.

Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer.

Herbst-Eisenhut im ostasiatisch orientierten Ambiente.

Sorten:
  • Arendsii: kräftig rein-blaue Blüte mit dunkel-violett abgesetzter Aderung, 100-150 cm hoch, bewährte, robuste Standardsorte, relativ sortenecht versamend
  • Cloudy: weiße, verwaschen violett-bläulich marmorierte Blüte, 70-100 cm hoch
  • Faun: nur 40-50 cm hoch, violett-bläuliche Blüte Mitte August - Mitte September, gilt als artrein
  • Fischeri: violett-bläuliche Blüte
  • Kelmscott: violett-bläuliche Blüte, wüchsig, bis 150-200 cm hoch, alte Sorte aus England von ca. 1930
  • Royal Flush: violett-bläuliche Blüte, Blätter im Austrieb bronzefarben, später tief-grün, nur ca. 60 cm hoch
  • Spätlese: mittel-blaue, etwas graustichig wirkende Blüte, 120-160 cm hoch, relativ sortenecht versamend
  • Bilder









    'Arendsii'



    'Arendsii'



    'Arendsii'