Nigella hispanica // Spanischer Schwarzkümmel

Familie Ranuunculaceae, Hahnenfußgewächse
Pflanzen pro qm 80.00
Wikipedia Nigella hispanica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Nigella hispanica

Der Spanische Schwarzkümmel hat seinen Verbreitungsschwerpunkt auf der Iberischen Halbinsel. Nach Norden dringt er bis an die südfranzösische Mittelmeerregion vor.

Selbstversamte Exemplare werden auf nahrhaften Lockerböden ausgesprochen prächtig. Die Kombination u.a. mit Santolina pinnata ist geglückt

Nigella hispanica ist ein kennzeichnendes Florenelement der Begleitfluren kalkreicher Ackerkulturen. Er ist hier u.a. mit auch in Mitteleuropa bekannten Arten wie Klatschmohn, Kornrade und Schlafmohn vergesellschaftet.

Die Standorte sind (voll-)sonnig und ausgesprochen wärmebegünstigt.

Bevorzugt werden tiefgründige, feinerdereiche, aber humusarme Mineralböden mit hoher Basen- und Kalkversorgung. Auch die Stickstoffversorgung ist mäßig bis hoch.

Trockenstress tritt nur mild auf und dann auch vorrangig im Hochsommer.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (8)  Kontinentalität (3)  Feuchte (4)  Reaktion (7)  Stickstoff (7)

Sowohl die Blüten als auch die Samenstände sind komplexe Gebilde.

Beschreibung
Nigella hispanica ist eine horstige Einjährige. Sie erreicht Wuchshöhen von 20-40 cm.

Der Wuchs geht von einem dominanten Mitteltrieb aus, von dem kurze, nicht oder kaum verzweigte Seitentriebe abgehen. Jeder Trieb endet in einer einzelnen Blüte. Die Blüten erscheinen je nach Vorkultur oder Aussaattermin Ende Juni bis Mitte Juli für etwa vier bis sechs Wochen. Sie öffnen sich kräftig himmelblau und nehmen sukzessive einen nachtblauen Farbton an.

Die Samenstände ähneln einer Krone mit meist acht, strahlenförmig ausgebreiteten Endzipfeln. Die schwarzen Samen verstrmen dank des hohen Gehaltes an ätherischen Ölen einen intensiven, würzigen Geruch. Zumindest in Mitteleuropa ist eine Verwendung als Duftstoff oder Gewürz nicht belegt. Von Selbstversuchen sei aufgrund des anzunehmenden Gehaltes an Alkaloiden abgeraten.

Viel Bekannter und gartenhistorisch bedeutsam ist die Jungfer im Grünen (Nigella damascena). Eine Verwechslung ist möglich, wenn man lediglich die Blüten vergleicht. Die Jungfer im Grünen wächst jedoch reich verzweigt buschig und entwickelt die charakteristischen, in Trockensträußen beliebten Samenstände mit den aufgeblähten Fruchtknoten.

Verwendungshinweise
Nigella hispanica spielt in der Gartenkultur bislang keine Rolle und wird sich trotz hübscher Erscheinung sicherlich auch in Zukunft nur ein Nischendasein erarbeiten können.

Das liegt vordringlich an der geringen Konkurrenzfähigkeit und dem damit verbundenen Betreuungsaufwand. Zudem erzielt die schon erwähnte Nigella damascena aufgrund des reicheren Blütenflors und der attraktiven Samenstände den auffälligeren Schauwert.

Die Samenstände sind bei genauer Betrachtung von bizarrer Schönheit, allerdings nur ein paar Wochen haltbar.

Dem versierten Gartenbetrachtenden wird der Einsatz von Nigella hispanica sicherlich als interessante Variation eines alten Themas auffallen. Insofern lohnt sich ein Einsatz dennoch dort, wo ein liebendes Auge Wache über den Fortbestand der Art im Garten halten kann.

Neben dem klassischen Einsatz im Wechselflor bieten sich ländliche Rabatten an. Im Gemüse- und Kräutergarten kann Nigella hispanica begleitende Zierfunktionen einnehmen.

Innovative Verwendungsformen fänden sich in mediterran geprägten, von kurzlebigen und höchstens mittelhohen Arten geprägte Ruderalfluren. Geeignete Partner wären die früher blühenden Crepis rubra und Atocion armeria sowie Carthamus tinctorius, Consolida regalis oder Lobularia maritima. Eine lockere Matrix aus niedrigen Beifüßen wie Artemisia armeniaca oder dem bekannteren Artemisia schmidtiana sowie einige eingestreute "Solitäre" von Ruta graveolens könnten für dauerhafte Struktur sorgen.

Auf armen Hungerstandorten werden nur wenige Nebentriebe und entsprechend weniger Blüten gebildet.

Kultur
Nigella hispanica ist natürlich nur mit recht hohem Aufwand dauerhaft zu kultivieren. Mit ihrem Wunsch nach relativ nahrhaften, im Frühling frischen Böden und mit ihrer hohe Lichtbedürftigkeit setzt sich die Art der Konkurrenz nahezu der gesamten Pflanzenwelt aus, was ohne Hilfe schon nach dem ersten Jahr nicht gut ausgeht.

An die Bodeneigenschaften werden im Grunde geringe Anforderungen gestellt. Neben guten, lockeren Gartenböden sind auch nahrhafte Sande und feinerdereiche Schotterböden gut geeignet. Unter stickstoffarmen Bedingungen werden sehr zierliche, wenigblütige Exemplare gebildet, die aber nicht kümmerlich wirken. Verdichtete Böden sind ungeeignet.

Die Blütenfarbe ist etwas variabel.


Wenn man auf Basis eines individuenreichen Bestandes des Vorjahres im Laufe des Aprils für vollkommen konkurrenzfreie Bodenstellen sorgt, darf man auf gute Selbstversamung hoffen. Selbstversamte Exemplare werden deutlich üppiger, als vorkultivierte und später ausgepflanzte Exemplare.

Man sollte aber generell immer einige Samenkapseln gesondert ernten und für den Notfall bzw. die Vorkultur beiseite legen. Die Vorkultur kann ab Mitte März erfolgen. Die Samen keimen bei ca. 20 Grad und gleichmäßiger Feuchte rasch und willig. Am besten säät man nicht zu dicht und gleich in 9er-Töpfe. Dann kann man auf 2-4 Sämlinge vereinzeln und die Jungpflanzen ohne Umpflanzen ab Anfang Mai ins Freiland verbringen. Pikieren wird zwar auch überstanden, der Wuchs wird ohne Störung des Wurzelwachstums aber viel üppiger.

Bilder