Achillea salicifolia // Weidenblatt-Schafgarbe
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Achillea salicifolia
Die Weidenblatt-Schafgarbe it von Mitteleuropa üder Zentralasien bis Ost-Sibirien verbreitet. Die südliche Verbreitungsgrenze verläuft auf einer Linie von der Türkei bis zum zentralen Himalaya.
In Deutschland stößt Achillea salicifolia an die äüßerste Westgrenze ihrer Verbreitung. Sie ist eine klassische Stromtalpflanze. Das Odertal beherbergt in Deutschland die Kernpopulation. Es gibt aber auch Vorkommen an der Havel, im mittleren Elbtal sowie eine kleine Population in Rostock im Tal der Warnow.
Achillea salicifolia in einer wechsellfeuchten Staudenflur im Odertal. Begleiter sind u.a. Wiesen-Alant und Sumpf-Ziest.
Achillea salicifolia ist eine Kennart der Mädesüß-Pestwurz-Fluren auf wechselfeuchten, selten gemähten Auenstandorten. Die Flächen sind gehölzfrei und entsprechend (voll-)sonnig.
Während es im Frühling mitunter zu flachen Überschwemmungen kommen kann oder zumindest das Grundwasser nahe an die Oberfläche steigt, fallen Standorte mit Achillea salicifolia im Hochsommer zeitweilig mäßig trocken.
Die humosen Böden sind mäßig nahrhaft und schwach sauer bis alkalisch.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8)
Temperatur (6) Kontinentalität (6) Feuchte (8) Reaktion (7) Stickstoff (6)
Achillea salicifolia sorgt in dieser Feuchtsenke fat im Alleingang für den Hochsommeraspekt.
Beschreibung
Die Weidenblatt-Schafgarbe ist eine in die Fläche drängende, sommergrüne Staude. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 60 und 80 cm.
Etablierte Exemplare entwickeln kräftige unterirdische Rhizome, die ohne kräftige Konkurrenz spürbar in die Breite drängen. Auch die Sprosse neigen dazu, sich halb lagernd seitwärt zu entwickeln und bei Bodenkontakt zu bewurzeln.
Die weißen Blüten sind in lockeren, schirmrispenartigen Blütenständen verbunden. Die Blütezeit reicht ohne sommerliche Trockenphasen ungewöhnlich ausdauernd von Ende Juni bis Mitte/Ende September.
Die Samenstände sind über den Winter hinweg strukturstabil und von morbidem Charme.
Verantwortlich für den ausdauernden Flor sind die ungewöhnlich haltbaren Einzelblüten und die fortwährend neu nachgeschobenen Blütentände.
Die lanzettlichen Blätter sind kaum wahrnehmbar anliegend behaart und unterseits dadurch ganz zart grau-grün. V.a. an den oberen Stengelblätter befinden sich kleine Harzdrüsen, die sich als Punkierung bemerkbar machen. Der Blattrand ist deutlich gezähnelt.
Ähnlich ist die zierlichere, bekanntere und in Mitteleuropa viel häufigere Achillea ptarmica. Sie ist am Naturtandort das Pendant auf basen- und v.a. stickstoffarmen Feuchtwiesen und Staudenfluren. Ihre Blätter sind ganzrandig und kahl.
Im Laufe des Septembers gewinnen die bräunlichen Samenstände allmählich die Oberhand über die Blüten.
Verwendungshinweise
Achillea salicifolia steht in der Gartenkultur klar im Schatten von Achillea ptarmica. Das kann aber nur als Gewohnheitsrecht verstanden werden. Denn was Robustheit, Anspruchslosigkeit und Ästhetik angeht, steht Achillea salicifolia in keinster Weise nach.
Beeindruckend ist insbesondere der geradezu beängstigend lang anhaltende Blütenflor. Ab Ende Juni werden Blüten produziert, jede einzelne erstrahlt länger als einen Monat in reinstem Weiß. Erst gegen Mitte September übernehmen die grau abblühenden Blüten/Samenstände die Oberhand und prägen die Wintersilhouette.
Nicht ganz optimal ist die Standfestigkeit geraten. Zumindest auf nahrhaften Standorten ohne Trockenstress fallen die Triebe etwas auseinander, bleiben aber aufrecht und daher dennoch ansehnlich. V.a. zwischen kräftigen Begleitern wie Mädesüß, dem kongenialen Blut-Weiderich, Wilder Engelwurz oder dem Großer Wiesenknopf passt sich die ausladende Wuchsform der
Weidenblatt-Schafgarbe gut ein.
Weitere gartenwürdige Begleiter vom Naturstandort wären Echter Baldrian und Gelbe Wiesenraute. Als Matrixgras bietet sich die Rasen-Schmiele an.
Im Versandhandel ist die Art mit etwas Engagement zu beziehen.
Am naturalistischen Teichufer ist die Art eine Idealbesetzung.
Kultur/Pflege von Achillea salicifolia
Achillea salicifolia ist robust, anpassungsfähig und vollkommen winterhart. Sie wünscht sich aber möglichst sonnige Bedingungen.
Auf ganzjährig feuchten bis frischen Standorte blüht sie über den gesamten Sommer. Sommerlicher leichter Trockentress tangiert sie nur insofern, als sie die Blütenphase vorzeitig beendet.
Die Vermehrung erfolgt leicht vegetativ über die sich selbst bewurzelnden Seitensprossen. Keimfähige Samen werden nur bei Fremdbestäubung angesetzt. Zwei vegetativ vermehrte Klonexemplare befruchten sich nicht. Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
Ein gutes Unterscheidungmerkmal zu Achillea ptarmica sind die gezähnelten Blattränder. Die kurzen, anliegenden Härchen sind dagegen nur mit der Lupe wahrnehmbar.
Sorten:
Silver Spray: nur 40-50 cm hohe, standfestere Sorte