Eragrostis curvula // Gebogenblättriges Liebesgras
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Eragrostis curvula
Das Gebogenblättrige Liebesgras befindet sich derzeit noch in der Probezeit, steht aber bereits zur Verwendung in der Datenbank zur Verfügung.
Es stammt aus der Südhälfte des afrikanischen Kontinents, ist aber in weiten Teilen der USA, nahezu ganz Südamerika, in Australien und Teilen Süd-Ostasiens neophytisch eingebürgert.
In Deutschland hat es sich an wärmebegünstigten Standorten entlang des gesamten Rheintals eingebürgert. Es besiedelt hier vorrangig halbruderale und ruderale Trocken- und Queckenrasen mit mäßiger Stickstoffversorgung. Beliebte Standorte finden sich z.B. auf vollsonnigen Schotterdämmen der Eisenbahnlinien.

'Totnes Burgundy' ist mit den frühzeitig im Jahr rötlich überlaufenen Blättern die handelsübliche Form der Art.
Beschreibung
Eragrostis curvula ist ein in milden Wintern wintergrünes, sonst sommergrünes Gras. Der Wuchs ist horstig mit schlanken, lang und bogig überhängenden Blättern.
Das obere Drittel der Blätter verfärbt sich ab dem Frühsommer in matte bräunlich-rote Färbungen. Bei den Kultursorten ist dieser Effekt etwas ausgeprägter.
Die zarten Blütenrispen werden im Hochsommer gebildet. Sie sind sehr transparent, nicht sonderlich zahlreich und nur mäßig gut wahrnehmbar. Zudem ist die Standfestigkeit oft nicht überzeugend.
Ältere Exemplare entwickeln Tochterpflanzen an den Halmen.
Verwendungshinweise
Eragrostis curvula wird im Wesentlich aufgrund der rötlich überlaufenen Blätter angepriesen. Der Effekt ist aber schwach und wird von der Breite des Publikums nicht wahrgenommen. Panicum virgatum 'Heiliger Hain' oder das Japanische Blutgras sind in dieser Disziplin viel effektiver.
Immerhin ist der grazile Habitus und die transparenten, eleganten Blütenstände insgesamt stimmig. Die Wahrnehmbarkeit bleibt aber eingeschränkt.
In Anbetracht des hohen neophytischen Einbürgerungspotenzials muss man sagen, dass die Art nicht nur optisch unbedeutend ist, sondern der Verzicht auf den Einsatz sogar geboten erscheint.

Die Blütenstände sind zart und erscheinen nicht sonderlich zahlreich, sind den Winter über aber strukturstabil.
Kultur/Pflege von Eragrostis curvula
Eragrostis curvula ist im mitteleuropäischen Tiefland praktisch winterhart, goutiert es aber sehr, an ganzjährig wärmebegünstigten Standorten eingesetzt zu werden.
Die Art ist nicht übermäßig langlebig, hält aber einige Jahre durch. Zudem ist die Neigung zur Selbstversamung ausgeprägt. Auf offenen Kies- und Schotterflächen oder in Pflasterritzen kann das mancherorts auch lästig werden.
Das neophytische Potenzial dürfte sich im Zuge der Klimaerwärmung weiter steigern, ob sich invasive Tendenzen ergeben, ist derzeit nicht abschließend zu beurteilen.
Die Vermehrung kann auch vegetativ über Kindel an den Halmen erfolgen. Am Besten belässt man die Kindel an der Mutterlpflanze und stellt nur Erdkontakt für die Kindel her.
Die vegetative Vermehrung erfolgt über Kindel an den Halmen.
Sorten:
Totnes Burgundy: Auslese mit etwas blaustichig-grünen, schon im Frühsommer an den Spitzen dumpf burgunder-rötlich überlaufenen Blättern, bräunlich-burgunder-rote Herbstfärbung, Blatthorste 40-50 cm hoch, Blüten bis 80 cm hoch (handelsüblich)