Parthenocissus inserta (Parthenocissus vitacea) // Gewöhnliche Jungfernrebe, Wilder Wein

Familie Vitaceae, Weinrebengewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Parthenocissus inserta (Parthenocissus vitacea)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Parthenocissus inserta (Parthenocissus vitacea)

Die Gewöhnliche Jungfernrebe ist in nahezu ganz Nordamerika mit Ausnahme der östlichen US-Südstaaten sowie der Appalachen und dem Norden Kanadas verbreitet.



Wo immer man derart überwucherte Gehölze sieht, liegt der Verdacht auf einen "Befall" mit der oft verkannten Parthenocissus inserta nahe.

In Süd-, Mittel- und Ost-Europa ist sie neophytisch eingebürgert. Auch in Deutschland ist Parthenocissus inserta weit verbreitet in nahezu allen Naturräumen eingebürgert. Lediglich in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern fehlt sie weitgehend. In der Schweiz ist sie mit Ausnahme der Alpen und mit Einschränkungen in den Voralpen überall eingebürgert.Typischerweise stellt sie sich in gestörten Wald- und Gehölzstandorten in der Nähe von Siedlungen ein.

Am Naturstandort wächst die Art an Wald- und Gehölzrändern auf mäßig trockenen bis feuchten, mehr oder weniger nahrhaften Standorten in vollsonnigen bis absonnigen Lagen.



Auch mit altbekannten Allerwelts-Arten wie Cornus alba 'Sibirica', Pyracantha coccinea und eben Wildem Wein können überraschende Momente entstehen.

Beschreibung
Parthenocissus inserta ist ein sommergrüner, rankender Kletterstrauch. Anders als die sehr ähnliche Parthenocissus quinquefolia werden keine Haftscheiben ausgebildet.

Parthenocissus inserta ist somit nicht in der Lage, glatte Mauern und Fassaden selbsthaftend zu begrünen. Vielmehr ist sie hervorragend daran angepasst, Großgehölze zu beranken und rasch mit einem Teppich aus Blättern sowie herabhängenden Girlanden von Trieben zu überziehen. Sie kann hier bis in 10 m Höhe vordringen und Großsträucher sowie mittelgroße Bäume erheblich beeinträchtigen.

Die Blätter sind handförmig geteilt und randlich gesägt. Sie verfärben sich im Herbst leuchtend rot.

Die grünliche Blüte im Juni ist unauffällig. Der Ansatz der stumpf-schwarzen, kugeligen Früchte ist meist reichlich und fällt üppiger aus als bei Parthenocissus quinquefolia

Verwendungshinweise
Parthenocissus inserta erweitert durch die rankende Wuchsweise das Einsatzspektrum der Wilden Weine.

Es kann insbesondere ein Vorteil sein, dass sie nicht ohne Rankhilfen Fassaden begrünen kann. So kann man mit entsprechenden Vorgaben über Seile oder Spaliere verhindern, dass sie z.B. auf Nachbarfassaden übergreift. Es ist auch nicht immer gewünscht, dass die gesamte Fassade erobert wird.

Auch für den Einsatz in großen Kübeln auf Balkonen und Terrassen ist sie die bessere Wahl, weil man über Schnittmaßnahmen viel leichter ein angemessenes Verhältnis von Wurzelraum und Wuchsgröße einhalten kann.

Wo keine Rankhilfen zur Verfügung stehen, wächst auch die Gewöhnliche Jungfernrebe relativ unduldsam bodendeckend. Zu beachten ist, dass sie aggressiv nahestehende Gehölze belästigt, wenn diese in Reichweite ihrer Triebe stehen.

Im Handel ist Parthenocissus inserta zuverlässig erhältlich. Gelegentlich muss man auch mit Fehllieferungen für Parthenocissus quinquefolia rechnen.



Die Gewöhnliche Jungfernrebe bildet nur Ranken und keine Haftscheiben aus.

Kultur
Parthenocissus inserta ist sehr robust und kann sich unter nahezu allen Standortbedingungen durchsetzen. Lediglich trockene, sehr stickstoffarme und/oder tief schattige Bedingungen bringen die Art an ihre Grenzen.

Für Ziergehölze stellt die Art eine Gefahr dar und kann zu erheblichen Beeinträchtigungen bis hin zum Absterben führen.

Selbstversamung ist nicht unüblich bzw. vielerorts sogar die Regel.

Schnittmaßnahmen an zu langen Trieben können jederzeit vorgenommen werden. Während der Vegetationsruhe kann man zudem tief ins alte Holz zurückschneiden und so die Verjüngung anregen sowie den Ausgangspunkt für die Größenentwicklung im Folgejahr definieren.



Die matten, blau-schwarzen Früchte werden meist reichlich angesetzt und sind dadurch nicht ohne Zierwert.

Bilder