Lotus hirsutus (Dorycnium hirsutum) // Rauhaariger Backenklee

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 9.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Lotus hirsutus (Dorycnium hirsutum)

Der Rauhaarige Backenklee ist nahezu flächendeckend rund um das Mittelmeer verbreitet. Lediglich in Nord-Afrika hat er größere Verbreitungslücken.

Lotus hirsutus kommt von den subtropischen Tieflagen bis in knapp über 1.000 m Höhe vor. Hier sind die Winterverläufe mit denen des mitteleuropäischen Tieflandes vergleichbar.

Lotus hirsutus in reinem Sand auf einer Trockenmauerkrone.

Lotus hirsutus besiedelt vorrangig Mager- und Trockenrasen, südexponierte Steilhänge und Schotterfluren in (voll-)sonnigen Lagen.

Die Böden sind humusarm aber oft feinerdereich. Steile Hanglagen sorgen dennoch für eine gute Wasserabfuhr und sommerlichen Trockenstress. Während der Winter- und Frühlingsmonate können die Standorte dauerhaft frisch sein.

Die Stickstoffversorgung ist gering bis höchstens mäßig.

Grau-grünes, samtig behaartes Laub und weiße Schmetterlingsblüten mit rosa-rotem Mittelstrich verleihen der Art ein sehr eigenständiges Erscheinungsbild.

Beschreibung
Lotus hirsutus ist ein wintergrüner Halbstrauch. Er bildet polsterartige Büsche von 20 bis 40 cm Höhe bei doppelter Breite. Die Triebe bauen sich jährlich übereinander auf und erreichen so in vier bis fünf Jahren ihre Endhöhe.

Das Laub ist grün mit kurzer, weißer Behaarung und dadurch im Farbeindruck grau-grün.

Die weißen bis zart-rosa Lippenblüten trohnen am Kopf der Triebe über den Polstern. Die Blütezeit reicht von Mitte Juni bis Anfang Juli. Die Samenschoten sind klein und zeitweise rötlich-braun. Einen nennenswerten Fruchtschmuck besitzen sie aber nicht.

Im Handel wird die Art meist unter dem Synonym "Dorycnium hirsutum" angeboten. Topfware ist im Versandhandel zuverlässig zu beziehen.

Felsheiden sind ein stimmiges Einsatzfeld.

Verwendungshinweise
Der Rauhaarige Backenklee wird kaum verwendet und hätte mehr Aufmerksamkeit verdient.

Er überzeugt ganzjährig mit seinen dichten, grau-grünen Polster-Büschen und der zwar nicht überwältigenden, aber doch sehr ansehnlichen Blüte.

Am besten passt die Art in mediterranes Ambiente in Felsheiden, auf Trockenmauerköpfe, Kiesgärten oder Steppenanlagen. Unter den mediterranen Halbsträuchern bieten sich die niedrigeren Vertreter wie z.B. Helichrysum italicum, Lavandula x chaytoriae, Thymus vulgaris oder Teucrium x lucidrys zur Kombination an.

Die Samenstände sind nur ganz kurzzeitig rötlich überlaufen und insgesamt ohne nennenswerten Zierwert.

Kultur
Lotus hirsutus ist auf sonnig-warmen, gut drainierenden und mehr oder weniger stickstoffarmen Standorten im mitteleuropäischen Tiefland zuverlässig winterhart. Im Bergland sollten nur kleinklimatisch wärmebegünstigte Lagen gewählt werden.

An die Bodeneigenschaften werden nur geringe Anforderungen gestellt. Alle humusarmen, lockeren Mineralböden werden toleriert. Auch reine Sandböden sind gut geeignet. Die Bodenreaktion kann alkalisch bis schwach sauer sein.

Trockenstress ist in Mitteleuropa auch auf schlecht wasserhaltenden Substraten überhaupt kein limitierender Faktor. Selbst in hochsommerlichen Dürreperioden zeigt die Art keine erkennbaren Leidenszeichen. Dagegen sind schwere Böden mit Neigung zu stauender Feuchte ungeeignet.

Je sonniger und ganzjährig wärmer die Wuchsorte sind, desto vitaer entwickelt sich die Art.

Die Vermehrung ist effektiv über Samen möglich. Es hilft, die Samen in scharfem Sand zu stratifizieren. Sie keimen dann bei Temperaturen um 20 Grad und gleichmäßiger Feuchte innerhalb von drei bis vier Wochen. Sollte es in dieser Zeitspanne nicht zur Keimung kommen, sind die Samen in eine Keimruhe verfallen und müssen nach den Regeln für Kaltkeimer aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt werden.

Bilder