Eragrostis elliotti // Elliot´s Liebesgras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 5.00
Wikipedia Eragrostis elliotti
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Eragrostis elliotti

Elliot´s Liebesgras stammt aus den USA und hat dort einen deutlichen Verbreitungsschwerpunkt in Florida und entlang der Küstenregionen des Golfes von Mexiko.

Entlang der Atlantikküste dringt Eragrostis elliotti mit größeren Verbreitungslücken bis North Carolina vor. Im Binnenland finden sich Einzelpopulationen in den zentralen Präriestaaten von Arkensas und Oklahoma bis in den Nord-Osten von Missouri.

Während das Hauptverbreitungsgebiet subtropisch ist, sind die warm-gemäßigten, von Kontinentalklima beeinflussten zentralen Präriestaaten durchaus von Wintern betroffen, die man mit dem mitteleuropäischen Tiefland vergleichen kann.

Großflächige Blöcke in Hanglagen sind der optimale Einsatzplan für Eragrostis elliotti.

Eragrostis elliotti besiedelt mäßig trockene, durch regelmäßige Feuer und Großherbivoren gehölzfrei gehaltene Prärien, sonnige Stellen in offenen Trockengebüschen und sonnig-warme Ränder von Trockenwäldern.

Bei den Böden handelt es sich meist um tiefgründige, humose oder humusarme Sand- und Schotterböden mit geringer bis mäßiger Stickstoffversorgung.

Beschreibung
Elliot´s Liebesgras ist ein mehr oder weniger wintergrünes, horstig wachsendes Gras. Es erreicht im Blatt Wuchshöhen von 30 bis 40 cm. Die schmalen Blätter sind bläulich-grau und wachsen bogig überhängend.

Die an langen Stielen stehenden, fahnenartigen, transparenten Blütenrispen erheben sich 70 bis 90 cm in die Höhe, bevor sie sich zur Samenreife überhängend auf dem Boden abstützen.

Die Blüten werden schrittweise mehr oder weniger einzeln ab Ende Juli gebildet und bis zum Herbst laufend weiter produziert. Erst Mitte Oktober ist der Gesamt-Blüten bzw. -Samenstand vollständig. Er nimmt dann eine strohige Färbung an und ist den Winter über strukturstabil. Mit dem Samenfall richten sich die Samenstände zudem optisch hilfreich wieder auf.

Standorte an Böschungen sind hilfreich, um die Samenstände nicht nur unglücklich auf den Boden ablegen zu müssen. Etwas wirr bleibt der Habitus zumindest im Einzelstand dennoch.

Verwendungshinweise
Eragrostis elliotti spielt in der mitteleuropäischen Gartenkultur bislang keine bedeutsame Rolle. Ob sich das ändern wird, ist noch nicht ganz ausgemacht.

Sehr apart ist jedenfalls der bläulich-grün-graue Farbton der Blattschöpfe, der nahezu ganzjährig warmes Steppenambiente vermittelt.

Voll entwickelte Exemplare zeigen nach etwa drei Standjahren unter optimalen Standortbedingungen zum Sommerende zudem eine Blütenfülle, die an üppige Wasserfontänen samt zugehörigem Sprühnebel erinnnert. Im Gegenlicht und vor ruhigen, gerne dunkleren Hintergründen sind eindrucksvolle Bilder möglich, die zudem weit in den Winter hinein erhalten bleiben.

Ein nicht zu verheimlichendes Manko ist die suboptimale Standfestigkeit der Blüten-/Samenstände, die v.a. in den ersten ein bis drei Jahren mit spärlicherem Blütenansatz negativ auffällt. Nur die jüngere Hälfte der Blüten-/Samenstände steht hinreichend aufrecht, die andere, ältere Hälfte liegt unter der Last der reifen Samen auf dem Boden herum bzw. bedeckt niedrigere Begleiter.

Insgesamt trägt der Habitus einiges an Unruhe in die Pflanzflächen und lässt diese eigentlich sogar unordentlich wirken.

Wo die Vorzüge von Eragrostis elliotti aber gut zum Tragen kommen und die Nachteile sich verlieren, ist beim Einsatz an erhöhten Standplätzen z.B. oberhalb von Geländestufen, an felsigen Steilhängen, auf Trockenmauern oder in größeren, gerne hohen Pflanzgefäßen. Letztere müssen dann aber im Winter sehr geschützt aufgestellt werden, sodass sie nicht durchfrieren können.

Alternativ kann man auch eine flächige Matrix aus Elliot´s Liebesgras aufbauen. Dadurch verschwimmt das Durcheinander der Blüten- und Samenstände in voll entwickelten Beständen zu einem einzigen, homogenen Nebel. Dazu lassen sich sehr gut mittelhohe Stauden mit dunklen Samenständen wie Baptisia australis, Echinacea pallida oder die weniger bekannte, standfestere Echinacea simulata und Eryngium heterophyllum kontrastierend kombinieren.

Im Versandhandel ist die Art zuverlässig zu beziehen .

Zum Ende des Hochsommers erscheinen die ersten Blütenstände von Eragrostis elliotti. Euphorbia nicaensis hat da schon viele attraktive Wochen hinter sich und zudem noch vor sich.

Kultur
Die kultivierten Linien von Eragrostis elliotti sind vermutlich nicht den subtropischen Herkünften entnommen. Jedenfalls werden auf gut drainierten Standorten auch "echte" mitteleuropäische Tieflandwinter ohne erkennbare Schwierigkeiten überstanden.

Auch sonst ist die Art auf geeigneten Standorten sehr zuverlässig zu kultivieren.

Generell sind ganzjährig wärmebegünstigte Lagen in möglichst voller Sonne der Vitalität sehr zuträglich. Auf tiefgründigen, reinen oder etwas humosen Sand- und Schottersubstraten stellen mitteleuropäische Sommer die Art hinsichtlich des Trockenstresses nicht vor Herausforderungen.

Ungünstig sind bereits halbschattige und/oder bodenfeuchte Standorte. Die Stickstoffversorgung darf sehr gering bis hoch sein und die Bodenreaktion alkalisch bis schwach sauer. Schon auf normalen Lehmböden ist die Entwicklung suboptimal und auf schweren oder gar verdichteten Böden kümmert die Art.

Die Vermehrung kann vegetativ durch Teilung älterer Horste oder über generativ erfolgen. Frische Samen keimen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Falls eine Keimruhe eingetreten ist, muss nach den Regeln für Kaltkeimer verfahren werden. Auf vegetationsarmen Sand- und Schotterböden wird man auch zuverlässig, aber moderate Selbstversamung beobachten können.

Jugendliche Exemplare im ersten Standjahr zum Blühbeginn in Kombination mit einigen Landsleuten wie Erigeron annuus, Verbena hastata und Panicum amarum.

Sorten:
  • Wind Dancer: wie beschrieben (Handelsstandard)
  • Bilder