Adenophora stricta (Adenophora confusa) // Schellenblume, Becherglocke
Beschreibung
Naturstandort von Adenophora stricta
Die Schellenblume kommt natürlich in Bergregionen im Osten Chinas sowie in Südkorea vor. In Japan tritt sie neophytisch auf.
Im subtropischen, sommerfeuchten Teil Chinas steigt Adenophora stricta bis über 3.000 m Höhe auf. Der Norden des Verbreitungsgebietes liegt in der gemäßigten, kontinental geprägten Zone mit warmen Sommern und relativ kalten Wintern.
Sonniger, bodenfrischer Gehölzrand mit den weißen Dolden der prächtigen Cnidium silaifolium. Im Hintergrund erheben sich die praktisch identischen Blütenstände von Campanula rapunculoides.
Die Art besiedelt ein breites Spektrum von Habitaten. Es reicht von frischen, sonnig-warmen Staudensäumen entlang von Wegen oder vor Waldrändern über extensive Gebirgsweiden bis zu vergrasten Waldlichtungen und hochmontanen Schotterbahnen.
Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig und mehr oder weniger dauerhaft frisch.
Die humosen Lehmböden oder feinerdereichen Schotterböden sind mäßig nahrhaft und in der Regel gut basenversorgt.
Die Glockenblüten werden elegant einseitswendig-hängend präsentiert. Im Hintergrund blüht Hypericum perforatum.
Beschreibung
Adenophora stricta ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 40 und 70 cm.
Die Art ist insgesamt variabel, die in Europa kultivierte Form zeigt ab Ende Juni einen 40-50 cm langen Blütenstand, an dem die himmelblauen Glockenblüten wie an einer Perlenkette aufgezogen sind. Nach etwa 3-4 Wochen blüht die letzte Blüte an der Spitze des Blütenstandes ab.
Im Handel wird meist die synonyma Bezeichnung "Adenophora confusa" verwendet.
Nur bei sehr genauem Blick zu unterscheiden ist die auch in Mitteleuropa heimische Campanula rapunculoides. Ihren Blüten fehlen die kleinen Höcker und sie entwickelt sich durch unterirdische Ausläufer stark in die Breite.
Verwendungshinweise
Die Schellenblume wird selten eingesetzt und wenn doch, wird man sie für eine der üblichen Glockenblumen halten.
Die langen, eleganten Blütenstände sind aber ein hübscher Anblick und in vielen Fällen ist der horstige Wuchs vorteilhaft gegenüber den Raumforderungen einer Campanula rapunculoides.
Im Detail erkennt man die charakteristischen Höcker auf den Blütenblättern.
Adenophora stricta passt sich sehr schön ein in naturhafte, mittelhohe Staudensäume entlang von Wegen oder vor Gehölzen. Stimmige Pflanzpartner wären z.B.
Calamintha menthifolia,
Nepeta cataria, Origanum vulgare, die bodendeckenden
Phuopsis stylosa und das sommerblühende Gras
Melica transsilvanica.
Im Versandhandel ist die Art zuverlässig zu beziehen.
Die ersten Blüten des Oregano öffnen sich fast zeitgleich, erreichen ihren Höhepunkt aber erst ab Ende Juli, wenn die Schellenblume sich bereits nur noch mit der Samenreife beschäftigt.
Kultur
Die Schellenblume ist in Mitteleuropa praktisch überall gut winterhart und insgesamt robust.
Etablierte Exemplare nehmen auch kürzere sommerliche Trockenphasen nicht weiter übel. Am überzeugendsten wird sie jedoch auf tiefgründigen, locker-humosen Lehmböden mit gleichmäßig frischer Wasserversorgung.Gegenüber gleichhohen Begleitern kann sie sich hier gut behaupten. Nur Hochstauden - womöglich mit Expansionsdrang - bringen die lichtliebende Art hier an ihre Grenzen.
Wo offene Bodenstellen geboten werden, darf man mit Selbstversamung rechnen. Lästig wird das in der Regel nicht. Die Samen keimen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad willig und meist innerhalb von zwei Wochen.
Nacktschnecken sollten nicht überhand nehmen, da sie Adenophora stricta recht schmackhaft finden.
Sorten:
Hemelstraling: wie beschrieben (Handelsstandard)