Dianthus webbianus (Dianthus erinaceus) // Igel-Nelke

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 100.00
Wikipedia Dianthus webbianus (Dianthus erinaceus)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Dianthus webbianus

Die Igel-Nelke stammt aus den Gebirgen Anatoliens. In den höheren Lagen sind in dieser Region ernsthafte Winterverläufe die Regel.

Der größte Teil der Jahresniederschläge fällt im Winter, die Sommermonate sind dagegen sehr trocken.

Dianthus webbianus besiedelt steile Felshänge und Felsköpfe Kalk-/basenreicher Gesteine. Die Stickstoffversorgung ist sehr gering. Die Standorte sind (voll-)sonnig und oft windexponiert.

Der Trockenstress im Sommer wird durch leichte Sickerströme abgemildert.

 Igel-Nelke im Dritten Standjahr auf einem regelmäßig bewässerten Trockenmauerkopf.

Beschreibung
Dianthus webbianus ist streng genommen ein immergrüner Halbstrauch.

Er bildet flache, 5-10 cm hohe Polster aus dicht stehenden, grünen Nadelblättern. Die Blätter sind steif aber nicht stachelspitzig.

Im mitteleuropäischen Flachland erscheinen die kleinen, rosa Nelkenblüten gegen Anfang Juni über einen Zeitraum von gut zwei Wochen.

 Die Polster sehen auch ohne Blüten apart aus.

Verwendungshinweise
Wie sich die Igel-Nelke mit ihren immergrünen Polstern um Gestein und Felsen anschmiegt ist das ganze Jahr über ein zauberhafter Anblick. Sie bleibt dabei so niedrig, dass sie auf den ersten Blick an Moospolster erinert.

Der hübsche Blütenflor, der im Frühsommer die Polster luftig überzieht, ist da fast nur eine nette Zugabe.

Die zarte Art ist natürlich nur in kleinteiligen, intimen Situationen sinnvoll einzusetzen. Für Tuffsteine oder Felströge z.B. ist sie eine Idealbesetzung. Gute Komboinationspartner sind z.B. Saxifraga ferdinandi-coburgi, Saxifraga sempervivum oder Achillea umbellata.

Aber auch im gut betreuten Alpinarium oder in Trockenmauern mit hinterliegendem Bodenanschluss ist sie eine schöne Bereicherung. Hier kommt sie insbesondere in einem Verbund aus mehreren Polstern zur Geltung.

Im Versandhandel kann man die Art mit etwas Engagement zuverlässig als Topfware beziehen.

 Die Blüten erscheinen zahlreich, überdecken das etwas bläuliche Laub aber nicht vollständig.

Kultur
Dianthus webbianus übersteht in (voll-)sonnigen Lagen auf gut drainierten, auch im Winter nie feucht fallenden Standorten auch richtige mitteleuropäische Tieflandwinter vollkommen unbeeindruckt.

Idealerweise entfernt man das in der Regel zu humose Topfsubstrat in dem die Pflanzen geliefert werden mit einem sanften Wasserstrahl so weit wie möglich. Das verzögert zwar das Startwachstum und verlangt nach gelegentlicher Bewässerung in der Etablierungsphase, zahlt sich aber langfristig durch bessere Winterhärte aus.

Die Art ist nicht so trockenheitsverträglich, wie man auf den ersten Blick denken möchte. Die tiefreichenden Wurzeln sollten die Möglichkeit haben, in umgebende, humusarme Mineralböden vordringen zu können. Andernfalls muss im Sommer kontinuierlich bewässert werden.

In Kultur funktioniert die Art auch auf basenarmen Silikat- und Granitgesteinen ohne erkennbare Vitalitätseinbußen. Wichtig ist die ausgeprägte Nährstoffarmut der Kultursubstrate. Einerseits, um Konkurrenten im wahrsten Sinne des Wortes klein zu halten, aber auch, um die Blattstruktur der Igel-Nelke nicht zu verweichlichen.

Die Vermehrung erfolgt sehr einfach vegetativ über Einzel-Rosetten. Sie können während der Vegetationsperiode abgetrennt und in feinem Schottermaterial mit sehr hohen Erfolgsquoten bewurzelt werden.

Sorten:
  • var. alpinus: wie beschreiben (Handelsstandard)
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