Echium amoenum // Kaukasischer Natternkopf

Familie Boraginaceae, Raublattgewächse
Pflanzen pro qm 36.00
Wikipedia Echium amoenum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Echium amoenum

Der Kaukasische Natternkopf stammt aus dem Transkaukasus, der sich vom äußersten Süd-Westen Russlands über Georgien bis in den Norden des Irans zieht. Auch in den Gebirgsregionen von Aserbaidschan gibt es Vorkommen. Er steigt hier von den Tieflagen bis in die montane Stufe etwas oberhalb von 2.000 m üNN auf.

Echium amoeum 'Red Feathers' zwischen Festuca valesiaca var. glaucantha.

Echium amoenum besiedelt vorrangig lückige Stellen in Trocken- und Magerrasen bzw. Steppenrasen.

Typische Wuchsorte sind südorientierte Steilhänge mit offenen Bodenstellen und Schotterfluren. Meist handelt es sich um feinerdereichere Fels- und Schotterböden mit geringer Stickstoffversorgung. Neben tiefgründigen Böden werden auch flachgründige Felsköpfe oder Felsspalten besiedelt.

Der sommerliche Trockenstress ist in der Regel ausgeprägt. Gelegentlich sieht man die Art aber auch an z.B. durch Rinder-Vertritt gestörten Stellen unmittelbar an Gebirgsbächen. Entscheidend für das Vorkommen sind konkurrenzarme, offene Bodenstellen für die Versamung und möglichst sonnige Lagen.

Beschreibung
Echium amoenum ist eine kurzlebige Staude. Sie bildet eine oder mehrere, wintergrüne Rosetten grüner, rauh behaarter Blätter. Sie erheben sich außerhalb der Blütezeit nur 5-10 cm über den Boden.

Die Wildform ist praktisch nicht im Handel. Sie hat rot-violette bis purpur-rote, blau-violet abblühende Blüten an wenigblütigen Blütenständen.

Handelsüblich ist dagegen die deutlich variierende Auslese 'Red Feathers'. Ab Ende Mai bringt sie kerzenartige, vielblütige, tief-rote Blütenstände hervor, die zwischen 30 und 50 cm hoch werden. Die Blüte zieht sich über etwa vier Wochen hin. Entfernt man die Blütenstände vor dem vollständigen Abblühen, kann man eine zweite Blütenphase provozieren.

Die Samenstände von 'Red Feathers' sind bis in den Frühwinter strukturstabil und nicht ohne Zierwert.

Insbesondere auf nahrhaften Böden stirbt die Art meist bereits nach der ersten Vollblüte ab. Auf stickstoffärmeren Standorten ist es dagegen eher die Regel, dass eine Pflanze mehrere Grundtriebe bildet und nicht alle oder sogar nur einer zur Blüte kommt. Dann blühen diese Triebe im Folgejahr. Der Vorgang kann sich auch im dritten oder gar vierten Jahr wiederholen.

Aus den getrockneten Blüten wird im Herkunftsgebiet ein Tee hergestellt, der unter Zugabe von etwas Zitrone eine leuchtend rote Färbung annimmt. Er gilt als wichtiges Element der iranischen Volksmedizin.

Ein fast identisches Abbild von Echium amoenum 'Red Feathers' ist der relativ bekannte Russische Natternkopf. Der einzige augenfällige Unterschied ist dessen Wuchshöhe, die knapp doppelt so hoch reichen kann.

Verwendungshinweise
Echium amoenum 'Red Feathers' bietet mit seinen kräftig roten, relativ niedrigen Blütenkerzen eine seltene Farb-Struktur-Kombination an. Man kann allerdings nicht sagen, dass sie sonderlich üppig blüht. Das lässt sich aber durch einen individuenreichen Einsatz ganz gut kompensieren.

Der Kaukasische Natternkopf kommt konkurrenzbedingt nur für gut betreute, lückige, niedrige Pflanzsituationen wie das trocken-warme Alpinarium oder den Vordergrund von Kies- und Steppengärten in Frage.

Passende Partner sind insbesondere zarte, weiße Doldenblütler von Trockenstandorten wie der Hirsch-Haarstrang. Dazu vielleicht blau blühende Bodendecker wie die Dünnblättrige Büschelglocke oder kleine Halbsträucher wie die Felsen-Moltkie, zarte Federgräser wie das Grauscheidiges Federgras und für die Winterstruktur den Blau-Schwingel.

'Red Feathers' hat mit der Wildform wenig Ähnlichkeit, ist aber tatsächlich deutlich gartenwürdiger als dieselbe.

Kultur
Echium amoenum ist für eine eher zarte und kurzlebige Staude relativ zuverlässig zu kultivieren. Die Winterhärte ist volkommen ausreichend und Stressfaktoren wie Trockenheit oder nährstoffarme Sandböden halten ihn nicht davon ab, zumindest einen Blütenschweif zu entwickeln.

Er möchte aber nicht in Begleitung höherer anderer Stauden stehen. Deren Schattendruck behagt ihm nicht und sorgt für ein kümmerliches Dasein. Am Besten verschafft man den niedrigen Blattrosetten der lichtliebenden Art genügend Abstand zu Konkurrenten aller Art.

In lückigen Pflanzflächen darf man mit moderater Selbstversamung rechnen. Ohne ein waches Auge bei der Betreuung geht die Art aber dennoch mit ziemlicher Sicherheit früher oder später verloren.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Sorten:
  • Red Feathers: leuchtend rote Blüten, die sich im Abblühen nicht immer zwingend bläulich, sondern mitunter auch über dunkel-rot zu rot-braun verfärben, dichter, kerzenartiger Blütenstand (Handelsstandard)
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