Carex panicea // Hirse-Segge
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Carex panicea
Die Hirse-Segge haut ein ausschweifendes Verbreitungsgebiet, dass von Grönland über ganz Europa bis hinter den Ural reicht.
In Deutschland ist Carex panicea nahezu flächendeckend verbreitet. In der Schweiz ist sie von der Hügelstufe bis in die subalpine Höhenstufe in allen Naturräumen häufig. In der alpinen Stufe tritt sie nur vereinzelt auf.
Anfang Mai ist das vom Winter gezeichnete Laub dieses Exemplars noch nicht durch frisches Grün ersetzt.
Carex panicea kommt hauptsächlich in Kleinseggenrieden vor. Sie tendiert hier ein wenig stärker zu den basenreichen Davalls-Seggen-Riedern. Sie tritt aber ebenfalls sehr stetig in basenarmen, sauren Kleinseggenrieden sowie in feuchten bis nassen Pfeifengras-Wiesen auf.
Die Standorte sind (voll-)sonnig und dauerhaft feucht bis nass. Wechselfeuchte Bedingungen sind üblich.
Die meist anmoorigen Böden sind stickstoffarm bis schwach stickstoffreich.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8)
Temperatur (-) Kontinentalität (3) Feuchte (8) Reaktion (-) Stickstoff (4)
Die Blütenphase kann auch üppiger ausfallen als hier zu sehen ist.
Beschreibung
Carex panicea bildet mit der Zeit durch längere Ausläufer rasenartige Bestände von 20-40 cm Höhe. Das blau-grüne Laub ist wintergrün.
Auffällig sind für etwa eine Woche zeitgleich sowohl die männlichen Blüten mit ihren schwefel-gelben Samenfäden als auch die weiblichen Blüten mit weißlichen Naben. Sie erscheinen gegen Anfang Mai. Die nachfolgenden Samenstände sind unauffällig grünlich-braun.
Ähnlich sind die eher auf saure Kleinseggenriede fokussierte Wiesen-Segge sowie die etwas kräftigere, mit breiter Standorttoleranz gesegnete Blaugrüne Segge.
Die männlichen Blüten sind schwarzbraun, wenn die Staubfäden abgefallen sind.
Verwendungshinweise
Carex panicea eignet sich gut für stickstoffärmere, besonnte Teichufer in gut betreuten Anlagen.
Das bläulich-grau-grüne Laub ergibt das ganze Jahr über eine ansehnliche Matrix für andere, zarte Sumpfstauden. Anfang Mai übernimmt sie für kurze Zeit sogar selbst das Blühgeschäft mit ganz gut wahrnehmbaren Effekt.
Ein schöner Matrixpartner vom Naturstandort ist z.B. das Breitblättrige Wollgras. Passende Sumpfstauden für ein betreuungsintensives Juwelen-Habitat wären u.a. Mehl-Primel, Breitblättriges Knabenkraut, Sumpf-Stendelwurz oder Sumpf-Herzblatt.
Frühsommer-Aspekt mit unauffälligen Samenständen.
Kultur/Pflege von Carex panicea
Carex panicea lässt sich auf stickstoffarmen und feuchten bis nassen, auch zeitweise übertauten Standorten zuverlässig kultivieren. Voraussetzung ist uneingeschränkter Sonnengenuss, was unter Gartenbedingungen immer mit einen erheblichen Kontrollaufwand gegenüber hochwüchsigen Konkurrenten verbunden ist.
Günstig sind humusreiche Substrate. Reine Mineralböden scheinen die Vitalität zu mindern. Das ist insofern problematisch, weil sich humusreiche Böden nur schwer mit Stickstoffarmut verbinden lassen, wenn man sehr löblicherweise auf den Einsatz von Hochmoortorf verzichten möchte.
Die Vermehrung erfolgt am zuferlässigsten vegetativ über die Ausläufer.
Sorten:
Pamira: wie beschrieben