Podophyllum delavayi (Dysosma delavayi) // Delavays Maiapfel
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Familie |
Berberidaceae, Berberitzengewächse
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Pflanzen pro qm |
10.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Podophyllum delavayi
Delavays Maiapfel ist einer der im zentral-östlichen Teil Chinas relativ häufigeren Maiäpfel. Er kommt nur in Gebirgsregionen in submontanen bis montanen Höhenlagen vor. In den höheren Lagen sind die Winterverrläufe in etwa mit denen durchschnittlicher mitteleuropäischer Tieflandwinter vergleichbar.
Podophyllum delavayi steht gerne gesellig und bildet Kolonien im Unterwuchs luft- und bodenfeuchter Wälder, kühler Schluchtwälder und entlang von Waldbächen.
Die Standorte sind tief halbschattig bis schattig, mitunter sogar tief schattig. Die humosen Waldböden sind mäßig nahrhaft bis nahrhaft und meist basenarm. Di Bodenreaktion ist neutral bis sauer.
Fraßschäden machen den jeweils zwei Blättern von Podophyllum delavayi sichtbar zu schaffen. Die leuchtend roten bis rot-braunen Blüten erheben sich hier nur mit Unterstützung des Fotografen über das Laub.
Beschreibung
Podophyllum delavayi ist eine sommergrüne, horstige Staude. Etablierte Exemplare entwickeln ein kräftiges, kriechendes Rhizom. Die Exemplare durchwandern mit seiner Hilfe den Waldboden, denn die älteren Teile sterben nach etwa sechs Jahren ab. Absterben am Ende und Neuwerdung an der Rhizomspitze halten sich dann die Waage.
Die schirmförmigen, zugespitzt lappigen Blätter erreichen Durchmesser von 20 bis 25 cm. Sie sind frisch-grün und mit einer intensiven, sehr auffälligen rötlich-dunkelbraunen Sprenklung bzw. dichten Netzzeichnung versehen.
Die Blüten hängen gegen Ende Mai in den Blattachseln zu zweit oder zu dritt, mitunter auch bis zu sechst und sind unter den Blattschirrmen nur schwer auszumachen. Die Blütenkrone ist intensiv weinrot. Ach die nachfolgend erscheinenden roten Früchte sind gut versteckt.
Zusammen mit Podophyllum versipelle ist Podophyllum delavayi eine der Elternarten der attraktiven Hybride 'Spotty Dotty'.
Verwendungshinweise
Podophyllum delavayi ist neben der oben erwähnten Hybride 'Spotty Dotty' das vielleicht attraktivste Fußblatt. Leider fällt das Laub eigentlich immer mehr oder weniger ausgeprägt dem Lochfraß von Käfern zum Opfer. Wo Nacktschneckenpopulationen beherbergt werden, schafft es der Austrieb oft nichteinmal bis zur Blattwerdung.
In der Gartenpraxis beschränkt man den Einsatz daher besser gleich auf Bereiche, die sich vor derartigen Fraßfeinden schützen lassen. Das sind im Grunde aber nur Wintergärten.
Oder natürlich Pflanzgefäße auf schattigen, windstillen Balkonen und Terrrassen. Hier ist die Art vielleicht sogar am besten aufgehoben. In größeren Gefäßen lassen sich auch attraktive Mischpflanzungen mit Farnen und dem farblich sehr apart in blau-grün kontrastierenden Carex laxiculmis herstellen.
In Kübeln sollte Podophyllum delavayi nicht durchfrieren. Da sie einzeiht, könnte man sie sogar bodenfrisch in einem kalten Keller überwintern. Das gilt natürlich nicht, wenn man sie mit Wintergrünen kombiniert hat. Podophyllum delavayi
Überall sonst greift man besser auf die weniger anfällige 'Spotty Dotty' zurück, bei der sich die robuste Laubstruktur von Podophyllum versipelle positiv niedergeschlagen hat.
Kultur
Podophyllum delavayi ist im mitteleuropäischen Tiefland ausreichend winterhart. In höheren Lagen sind barfrostreiche Winter ein limitierender Faktor, der aber mit einer Schicht Laubmull neutralisiert werden kann.Podophyllum delavayi
Delavays Maiapfel benötigt dauerhaft gut wasserversorgte Standorte auf tiefgründigen, humosen, kalkarmen Böden. Warme, aber luftfeucht-schattige Standorte sind der Vitalität sehr zuträglich.
Man tut sich keinen Gefallen mit Kompromissen hinsichtlich dieser Standortfaktoren. Nur unter optimalen Bedingungen sieht man Entwicklungsfortschritte. Andernfalls sorgen Blattschädlinge eher für rückwärtsgewandtes Wachstum.
Die Vermehrung ist vegetativ durch vorsichtiges Abtrennen der kräftigen Rhizomteile bei älteren Exemplaren möglich. Die Art ist selbststeril, d.h. innerhalb eines Klons werden keine Samen angesetzt. Es kommt aber zum Samenansatz bei Befruchtung mit praktisch allen anderen Podophyllumarten. Saatgut sollte nicht austrocknen, sondern rasch nach der Erntereife im Grunde nach den Prinzipien für Kaltkeimer behandelt werden.