Sasaella masamuneana (Sasa masamuneana) // Zwergbambus
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Sasaella masamuneana (Sasa masamuneana)
Dieser Zwergbambus kommt nur in den subtropischen bis warm gemäßigten Gebirgsregionen Japans vor. Die Winter sind mild und die Sommer niederschlagsreich.
Sasaella masamuneana wächst im schattigen bis halbschattigen Unterwuchs von Bambus- und Mischwäldern.
Insbesondere an Steilhängen mit skelettreichen, gut drainierenden Böden und starkem Wurzeldruck von Großgehölzen kann im Hochsommer leichter Trockenstress auftreten.
Die humosen, feinerdereichen Waldböden sind mäßig nahrhaft und reagieren mehr oder weniger neutral.
Die üblicherweise und zurecht verwendete Sasaella masamuneana 'Albostriata' hellt hier zusammen mit der Zimmer-Aralie 'Spider's Web' einen schattigen Innenhof auf.
Beschreibung
Sasaella masamuneana ist ein durch unterirdische Rhizome flächendeckend wachsendes, immergrün-strauchartiges Gras.
Die grünlaubige Wildform erreicht Wuchshöhen von 200 cm, an Naturstandorten in Japan auch bis zu 300 cm. In Europa werden praktisch nur Variegataformen mit creme-weiß oder creme-gelb gestreiften Blätten kultiviert. Diese sind deutlich trägwüchsiger und werden nur 100-130 cm hoch. Im wärmebegünstigten, wintermilden Süd-England erreichen sie bis zu 200 cm Höhe.
Die unscheinbare Blüte erfasst nicht zwingend den gesamten Bestand und kann auf einzelne Halme beschränkt bleiben, wenn diese entfernt werden.
Wie bei vielen anderen Bambusarten auch ist die Namensgebung vielfältig. Im Handel wird die Art u.a. auch als "Sasaella glabra" angeboten.
Verwendungshinweise
Insbesondere Sasaella masamuneana 'Albostriata' ist eine ansehnliche Möglichkeit, auf dezente Weise Licht in den exotischen Schattengarten zu bringen. Das breite Laub vermittelt dabei einen steifen Eindruck, der gut mit weichen, beweglichen Blattformen anderer Waldgräser wie z.B. Hakonechloa macra kontrastiert werden kann.
Die handelsüblichen Variegataformen sind nördlich der Alpen keine unverträglichen Wucherer. Sie können mit kleineren Gehölzen und sehr kräftigen Farnen wie Echtem Wurmfarn und Waldstauden wie Wald-Geißbart oder der Chinesischen Scheinbrennessel in abwechslungsreichen Pflanzungen vergesellschaftet werden.
Mit Sasaella masamuneana lassen sich aber auch durch leichten Schnitt etwas formalere Elemente als organische "Kissen" oder kleine Heckenstrukturen z.B. entlang von Wegen gestalten.
In großen Pflanzgefäßen kann man minimalistische Gestaltungsansätze auf mehr oder weniger verschatten Terrassen und Balkonen unterstützen. Der Wurzelballen darf dann aber nicht durchfrieren.
Wo mehr Wuchskraft und auch mehr optische Dynamik gefragt sind, wäre Hibanobambusa tranquillans 'Shiroshima' die richtige Alternative.
'Albostriata' übrzeigt mit variantenreichen Blattmustern.
Kultur/Pflege von Sasaella masamuneana (Sasa masamuneana)
Sasaella masamuneana ist in windgeschützten Situationen im mitteleuropäischen Tief- und Hügelland ausreichend winterhart. Wo zuverlässig eine schützende Schneedecke liegt, sind auch Mittelgebirgslagen möglich.
Die üblicherweise gehandelte und kultivierte Sasaella masamuneana 'Albostriata' ist in den ersten Standjahren trägwüchsig. V.a. an schattigen Standorten dauert es meist einige Jahre, bis sich ein nennenswertes Breitenwachstum einstellt. Je höher die Jahreswärmemenge des Standortes, desto wüchsiger ist die Art.
In der Regel muss man außerhalb außergewöhnlich wärmebegünstigter Standorte und wenn man auch langfristig genug Platz zu bieten hat nicht zwingend mit Rhizomsperren arbeiten. Der Ausbreitungsdrang wird nicht so rasant, dass man ihn nicht mit dem Spaten gelegentlich im Zaum halten könnte. Die Nähe zu Pflasterflächen sollte man gegebenenfalls vorsichtshalber meiden. Für die grünlaubige Normalform gelten natürlich strengere Vorsichtsmaßnahmen.
Etablierte Exemplare ertragen Wurzeldruck und mäßigen sommerlichen Trockenstress klaglos. An Standorten ohne Mittagssonne auf guten Gartenböden wird man in durchschnittlichen Sommer ohne Bewässerung auskommen.
Wenn ein Bestand nach einigen Standjahren kräftigen Wuchs entwickelt, kann man vor dem Neuaustrieb (etwa Mitte April) einen bodentiefen Rückschnitt vornehmen. Damit werden vom Winter geschädigte Blätter beseitigt und der Neuaustrieb kommt besser zur Geltung. 'Albostriata' zeigt dann auch mehr creme-weiße Blattanteile.
Sorten:
Albostriata: variable creme-weiß bis creme-gelb gestreifte Blätter, junge Blätter teilweise fast einfarbig creme-weiß, im Laufe des Sommers nimmt der creme-weiße Flächenanteil zugunsten des Grünanteils etwas ab, bis 100 cm hoch (Handelsstandard)
Aureostriata: dunkel-grüne, variable creme-gelb gestreifte, breite Blätter, im Austrieb an nicht wärmebegünstigten Standorten grün mit nur angedeuteten, etwas heller grünen Streifen, die erst im Laufe des Sommers gelblich verfärben, bis 130 cm hoch (seltener im Handel)