Plectranthus barbatus (Coleus barbatus) // Bart-Harfenstrauch

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Plectranthus barbatus (Coleus barbatus)

Beschreibung

Naturstandort von Plectranthus barbatus (Coleus barbatus)

Der Bart-Harfenstrauch hat ein weites Verbreitungsgebiet das vom tropischen Süd- und Ost-Afrika über die Arabische Halbinsel bis Indien und den Süd-Osten Chinas reicht. Im tropischen Südamerika wird er v.a. in Brasilien als Heilpflanze kultiviert und ist vielfach in ausdauernden Ruderalfluren entlang von Straßenböschungen oder Stadtbrachen verwildert.



Plectranthus barbatus verwildert am Straßenrand bei Kapstadt.

Plectranthus barbatus besiedelt den lichten Unterstand oder die Ränder von immergrünen Wäldern.

Die Standorte sind frisch, während der Regenzeiten auch feucht bzw. außerhalb der Regenzeiten auch mäßig trocken. Sekundäre Standorte an gestörten Plätzen können auch vollsonnig und sommertrocken sein.

Bevorzugt werden humose, tiefgründig-nahrhafte Substrate. Die Bodenreaktion kann sauer bis alkalisch sein.



'White Rhino' ist die verwendungswürdigste Form des Bart-Harfenstrauchs.

Beschreibung
Plectranthus barbatus ist ein zwischen 60 und 250 cm hoher, immergrüner und nicht frostharter Strauch.

Die tief-blauen Lippenblüten stehen in bis zu 20 cm. Langen, aufrechten Blütenständen. Bei gleichmäßiger Wasserversorgung werden fortlaufend Blüten gebildet.

Die Stämme und Äste verholzen kaum. Die großen, nesselartigen Blätter sind samtig behaart. Sie verströmen beim Zerreiben einen streng-aromatischen, aber nicht allzu intensiven Geruch.

Blatt- und Wurzelextrakten werden zur Anwendung als Tees oder als Tinkturen verarbeitet. Wirkstoff ist Forskalin, das Enzymreaktionen anregt.

Im Versandhandel ist die Art nur mit großer Mühe zu beziehen und wird zudem eher unter dem Synonym "Coleus forskalaei" geführt.

Verwendungshinweise
Plectranthus barbatus ist in Mitteleuropa weitgehend unbekannt. Insbesondere die variegate Sorte 'White Rhino' hätte es uneingeschränkt verdient, als ausdauernde Kübelpflanze auf großen Balkonen und Terrassen eingesetzt zu werden.

Die Blattschmuckwirkung von 'White Rhino' ist sowohl aus der Ferne als auch aus der Nähe enorm. Anders als die allseits bekannte Buntnessel wirkt die Sorte niemals unangenehm artifiziell. Die fein marmorierten Schattierungen der Grün- und Cremetöne sind eine Augenweide. Die sehr schön kontrastierenden dunkel-blauen Blütenstände sind da fast nur eine nette Zugabe.

Eine in geschützten Lagen winterharte Alternative mit nahezu identischer Blattschönheit wäre der Chinesische Losbaum 'Pink Diamond'.



Plectranthus barbatus var. grandis kann in den Subtropen und Tropen deutlich übermannshoch werden.

Die Normalform des Bart-Harfenstrauchs kann da natürlich nicht ernsthaft konkurrieren und ist letztlich nicht so einzigartig, dass sich die Mühen des Bezuges unbedingt rechtfertigen ließen. Aber sollte man sie zufällig beziehen können, ist auch sie einen ernsthaften Gedanken wert. Zumal sie auf sonnigen bis leicht verschatteten Terrassen oder Balkonen sehr überzeugend gedeiht.

Kultur
Wie die meisten Verwandten ist auch Plectranthus barbatus einfach und zuverlässig zu kultivieren.

Am schönsten entwickelt sich die Art auf dauerhaft frischen, nahrhaft-humosen Kübelerden an warmen und luftfeuchten Standorten. Hier werden die Blätter besonders groß und zierend und es werden den ganzen Sommer über Blüten produziert. In Mitteleuropa benötigt die Art mindestens zwei oder drei Stunden direktes Sonnenlicht, um sich vital zu entwickeln.

Es werden auch ärmere, saure Sandsubstrate und gelegentlicher Trockenstress toleriert. In Südafrika übersteht die Art selbst an vollsonnigen Standorten auf reinem, ärmsten Sandboden die nahezu niederschlagsfreien Sommermonate ohne Bewässerung in einer Art Trockenruhe ohne Laubverluste. Mit den ersten Regenfällen im Frühherbst erscheinen sofort wieder die ersten Blüten und das Laub revitalisiert sich.



'White Rhino' ist eine edle Blattschmuckpflanze mit ansehnlicher Blüte.

Die Überwinterung erfolgt frostfrei bei Temperaturen zwischen ca. 5 und 15 Grad. Je wärmer der Standort, desto heller müssen die Bedingungen sein. Bei Zimmertemperatur ist ein Vergeilen durch eine sehr trockene Kultur meist zu vermeiden.

Alternativ kann man auch im Sommer einfach bewurzelte Stecklinge platzsparend überwintern. Die Art entwickelt sich rasch, so dass sich der Massenverlust gut verschmerzen lässt.

Sorten:
  • var. grandis: 150 bis 250 cm hoch, sonst wie beschrieben
  • 'White Rhino': 100 bis 200 cm hoch, creme-weiß gerandetes, in verschiedenen Grüntönen marmoriertes Blatt, tief-blaue Blüte wie die Normalform
  • Bilder


















    'White Rhino'



    'White Rhino'