Helichrysum petiolare // Lakritz-Strohblume

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Helichrysum petiolare
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Helichrysum petiolare

Die Lakritz-Strohblume ist in Angola, Simbabwe, Sambia und in Südafrika heimisch. In Südafrika kommt sie in den küstennahen Regionen des östlichen Western Cape und des gesamten Eastern Cape vor.

In Spanien, der Ukraine, in den wintermildesten Regionen Groß Britanniens entlang der vom Golfstrom beeinflussten Küsten sowie in Kalifornien ist Helichrysum petiolare neophytisch eingebürgert.

Das Klima im natürlichen Verbreitungsgebiet ist tropisch bis subtropisch.

 : Helichrysum petiolare nutzt am Naturstandort jede Gelegenheit, um in die Höhe zu klettern.

Helichrysum petiolare hat ein breites Standortspektrum. Man findet die Art entlang von sonnig-trockenen Straßenböschungen, in den Strauchheiden des Küsten-Fynbosh und in den Grau- und Weißdünen der Meeresküsten. Gelegentlich wächst sie aber auch in der Krautschicht lichter Trockenwälder.

Die Standorte sind vollsonnig bis halbschattig und zumindest im Sommerhalbjahr von mehr oder weniger ausgeprägten Trockenphasen gekennzeichnet.

Die sandigen bis schottrigen, humusfreien oder auch humosen Böden sind stickstoffarm bis mäßig nahrhaft. Die Bodenreaktion ist sauer bis schwach alkalisch.

 : In den Subtropen ist Helichrysum petiolare ein williger Dauerblüher und für das mitteleuropäische Auge kaum wiederzuerkennnen. In diesem Vorgarten werden sie beschnitten, um sie kompakter zu halten.

Beschreibung
Helichrysum petiolare ist ein immergrüner, etwas frostverträglicher Halbstrauch. Er wächst spreizklimmend mit Langtrieben, die durch die höhere Begleitvegetation bis in über 200 cm Höhe hindurchwachsen kann. Wo keine Rankhilfen zur Verfügung stehen, werden breite, luftige Büsche von 50 bis 100 cm Höhe gebildet. An erhöhten Wuchsorten entwickeln sich auch halb-hängende Triebe.

Die gesamte Pflanze ist dicht-filzig mit weißen Haaren bedeckt und wirkt dadurch silbrig-grau. Die Blätter sind deutlich gestielt und variabel herzförmig bis dreieckig. Beim Zerreiben entströmen ätherische Öle mit aromatischem, entfernt an Lakritz erinnernden Duft.

Die kleinen Blütenköpfe stehen in Trugdolden. Die Blütenköpfe werden von grau-silbrig-weißlichen Brakteen eingefasst, die für die ausdauerende Zierwirkung der Blütenstände von Anfang Juli bis Ende August verantwortlich sind. Die eigentlichen Blütenblätter im Zentrum sind goldgelb und verleihen der Blüte für etwa drei Wochen einen creme-gelben Gesamteindruck. In Mitteleuropa bleibt der Blütenansatz aber aufgrund der zu geringen Jahreswärmemenge spärlich.

In Kübelkultur nördlich der Alpen ist die Wuchsfreude deutlich gebrochen und kleinteilige Kombinationen wie hier mit Ipomoea batatas und Carex comans werden möglich.

Verwendungshinweise
Helichrysum petiolare ist eine ansprechende Kübelpflanze, die auch relativ regelmäßig als einjähriges Blattschmuckelement auf Balkonen, Terrassen und vor Ladengeschäften verwendet wird.

Im Versandhandel ist sie zuverlässig zu beziehen und gehört auch in den Bau- und Gartencentern zum regelmäßigen Angebot für die Sommersaison.

Als einjährige Saisonware entfaltet sich das ganze Potenzial der Art aber nicht. Ihre wahre Leistungsfähigkeit zeigt sie erst in der mehrjährigen Kultur im warmen Wintergarten und Glashäusern. Hier ist sie nicht nur eine hübscher Blattschmuck, sondern auch eine ernstzunehmende, ausgesprochen ausdauernde Blütenpflanze von edler Anmutung.

Sehr schön ist sie auch als Formschnittelement, zumindest dort, wo sie dafür wüchsig genug ist.

 : Die Lakritz-Strohblume kann wie hier in Stellenbosh zu atemberaubenden Formschnitt-Elementen erzogen werden. Der Aufwand ist allerdings hoch.

Kultur
Die Lakritz-Strohblume fühlt sich an den sonnigsten und wärmsten, gerne auch hitzegeplagten Standorten am Wohlsten. Je wärmer sie steht, desto wüchsiger ist sie und desto eher darf man zumindest bei mehrjährig kultivierten Exemplaren auch mit einem nennenswerten Blütenflor rechnen.

Für die langjährige Kultur wählt man eher größere Pflanzgefäße und ein humusarmes, stark mineralisches Substrat z.B. auf Basis von Lava, Tongranulat oder auch Sand.

Zischen den Bewässerungsgängen lässt man das Substrat leicht abtrocknen und achtet darauf, dass kein Wasser längere Zeit im Untersetzer stehen bleibt. Die Düngung erfolgt regelmäßig, aber verhalten.

Die Vermehrung ist leicht über halb ausgereifte Stecklinge im Sommer möglich. Saatgut geht bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen zwischen 22 und 25 Grad meist problemlos auf.

Die Überwinterung erfolgt mäßig trocken und so hell wie möglich bei Temperaturen von ca. 10 Grad. Frost wird kurzzeitig ertragen. Je sonniger das Winterquartier ist, desto wärmer kann überwintert werden und desto üppiger fällt später die Wachstumsphase aus.

 : Auch Sorten wie 'Limelight' sind regelmäßig als Saison-Blattschmuck vor Ladengeschäften anzutreffen.

Sorten:
  • Limelight: gelblich-grües Blatt mit leichtem Graustich
  • Petite: silbrig-grau-grünes, kleines Blatt, wüchsig wie die Art (kaum im Handel)
  • Variegatum: grau-grünes Blatt mit creme-weißem Rand (selten im Handel)


  •  : Ein locker halbkugelig erzogenes Exemplar in Kapstadt, das nicht blühen muss, um im Licht zu leuchten.

    Bilder
























    'Limelight'



    'Limelight'


















    'Petite'