Jacaranda mimosifolia // Palisanderholzbaum
Beschreibung
Naturstandort von Jacaranda mimosifolia
Der Palisanderholzbaum stammt aus den höheren Ebenen des nord-westlichen Argentiniens, Paraguays und Boliviens.
In den Subtropen ist der beliebte Zierbaum in Spanien, im Süd-Osten Chinas und in Mexiko eingebürgert. In Australien und im östlichen Südafrika gilt er sogar als invasive Art.
Das natürliche Verbreitungsgebiet ist subtropisch und aufgrund der Lage im Regenschatten der Anden ganzjährig niederschlagsarm. Trockenwälder und lichte Savannen prägen die Landschaften.

Jacaranda mimosifolia als eindrucksvoller Hausbaum in Stellenbosh.
Jacaranda mimosifolia kommt vorrangig in den Savannenlandschaften auf tiefgründigen Sandböden vor, findet sich aber auch an den Rändern der dichtwüchsigeren Trockenwälder auf besser wasserhaltenden Böden.
Trockenstress ist ein ganzjähriges Phänomen, das allerdings im Winterhalbjahr besonders ausgeprägt ist. In Verbindung mit Tiefstemperaturen knapp unterhalb bis knapp oberhalb des Gefrierpunktes prägen laubwerfende Gehölze die Vegetationsstruktur. Im Sommer sind die Niederschläge zwar deutlich höher, in Verbindung mit durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen von etwa 30 Grad relativiert sich dieser Umstand jedoch.
Die gut drainierenden Böden sind stickstoffarm bis höchstens mäßig nahrhaft. Die Bodenreaktion kann sauer bis alkalisch sein.

Der Blütenflor ist über ungewöhnlich viele Wochen prachtvoll.
Beschreibung
Jacaranda mimosifolia ist ein sommergrüner, etwas frost- aber nicht winterharter Baum, seltener Großstrauch. Er erreicht Wuchshöhen von bis zu 15 (20) m und entwickelt eine malerische, breite Krone.
Die blauen bis violett-blauen Blüten sind glockig und stehen in ca. 20 cm großen, halb hängenden Rispen. Die Blüten erscheinen sehr ausdauernd über 8 bis 10 Wochen von Anfang Mai vor dem Laubaustrieb bis Ende Juni. Aus unmittelbarer Nähe kann man einen süßlichen Duft wahrnehmen. Erstmals blühende Exemplare sind zwischen 10 und 15 Jahren alt.
Die Blätter sind filigran einfach gefiedert und werden 30 bis 40 cm lang. Sie haften je nach dem, wann es im Winter kalt und trocken wird, sehr lange und fallen mitunter erst im Laufe des Februars.
Die verholzenden Früchte haften sehr lange, sind aber ohne nennenswerten Zierwert.
Verwendungshinweise
Der Palisanderholzbaum hat in den Subtropen der Welt vollkommen zurecht einen beeindruckenden Siegeszug als Park-, Straßen- und Hausbaum vollzogen.
In Mitteleuropa wird ihm dies auf absehbare Zeit mangels Winterhärte verwehrt bleiben. Er kann nicht einmal in den wintermildesten Regionen in den geschütztesten Lagen im Freiland kultiviert werden. Glücklicherweise steht mit dem Blauglockenbaum eine attraktive, allerdings nicht fiederblättrige Alternative zur Verfügung.
Für eine mobile Kübelkultur mit Einwinterung wird die letztlich Art zu groß und könnte nur mit professioneller Hilfstechnik verfrachtet werden. Das Einsatzspektrum ist daher auf sehr große, weitgehend frostfreie Wintergärten und Glashäuser beschränkt.
Wo Derartiges zur Verfügung steht, sollte man sich schwertun, auf den Palisanderholzbaum zu verzichten. Es ist nicht nur der herrlich-blaue, über Wochen ideal im blattlosen Zustand präsentierte Blütenflor, der den Charme der Art ausmacht. Der malerische Wuchs mit der zarten Laubtextur wäre schon für sich genommen ein Verwendungsgrund. Mit 'Bonsai Blue' steht seit etwa 2020 eine Zwergform zur Verfügung, die die oben erwähnte Platzproblematik löst. In Mitteleuropa ist sie aber bislang schwer zu beziehen.
Im Versandhandel ist die Wildform problemlos auch in sehr großen Qualitäten zu beziehen.

Aber auch das Laubbild ist sehr attraktiv.
Kultur
Jacaranda mimosifolia hat es gerne sommerwarm und möglichst sonnig. Auch hitzeanfällige Standorte schrecken nicht.
Bei begrenztem Wurzelraum ist die eigentlich sehr hohe Trockenheitsverträglichkeit natürlich ebenfalls begrenzt. Das grundsätzlich frische Substrat darf aber gerne immer wieder mal kurzzeitig etwas trockener fallen. Keinesfalls sollte es dauerhaft feucht bleiben.
An das Pflanzsubstrat werden geringe Anforderungen gestellt. Es sollte aber sehr hohe poröse Mineralanteile wie Lava- oder Tongranulate enthalten. Man mischt diese besser mit guter Gartenerde denn mit humoser Kübelerde, um die Dauerhaltbarkeit des Substrates zu verbessern.
Die Überwinterung erfolgt bei Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad bei mäßig trockenem Substrat. Sobald das Laub gefallen ist, wird nur noch sehr wenig Wasser verdunstet und die Bewässerung kann weiter reduziert werden. Anders als immergrüne mediterrane Gehölze müsste der Palisanderholzbaum nicht betont hell überwintern. Die Temperaturen sollten nur kurzfristig unter 0 Grad und nicht tiefer als -5 Grad sinken.

Palisanderholzbäume sind in den Subtropen beliebte und bewährte Straßenbäume.
Schnittmaßnahmen sind im Grunde nicht erforderlich. Die Krone entwickelt sich mit der Zeit eigenständig optimal und jeder Schnitt gefährdet diesen Prozess eher. Die Größenentwicklung des Baumes beeinflusst man eher über den zur Verfügung gestellten Wurzelraum.
Die Vermehrung aus Samen ist relativ einfach möglich. Die Samen werden vor der Aussaat 24 Stunden in lauwarmem Wasser gequellt und dann in ein luftiges Mineralsubstrat gesäät. Die Samen sind Lichtkeimer und dürfen entsprechend nicht mit Substrat abgedeckt werden oder gar dunkel gestellt werden. Bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen von 22 bis 25 Grad erfolgt die Keimung meist innerhalb von 3-4 Wochen.
Sorten:
Bonsai Blue: Zwergform, in 10 Jahren nur bis 150 cm hoch, sehr trägwüchsig, in allen Teilen kleiner