Naturstandort von Pterocarya fraxinifolia: Die Kaukasische Flügelnuss kommt in der erweiterten Kaukasusregion vom Norden des Iran üder Ost-Anatolien bis in den Süd-Osten der Ukraine vor.
Pterocarya fraxinifolia besiedelt vorrangig die Auen von Gebirgsbächen und Gebirgsflüssen oder auch grundfeuchte Berghänge und die höhergelegenen Uferzonen von Standgewässern am teilweise noch nassen Rand der Bruchwälder. Zur Schneeschmelze sind die Auenwaldstandorte auch längere Zeit überstaut.
Die Standorte sind (voll-)sonnig. Die tiefgründigen, nahrhaften Böden sind skelettreich-lehmig bis tonig und reagieren schwach sauer bis stark alkalisch.
Schon in jungen Jahren fruchtet die Kaukasische Flügelnuss und zeigt ein attraktives Laubbild.
Beschreibung: Pterocarya fraxinifolia ist ein raschwüchsiger, sommergrüner Großbaum. Er erreicht Wuchshöhen von bis zu 30 m. Die Neigung zur Ausbildung mehrstämmiger Exemplare ist ausgeprägt.
Aus dem flach und weitstreifenden Wurzelwerk bilden ältere Exemplare gerne Schößlinge, die mit der Zeit ein dichtes Gebüsch bilden können. V.a. auf feuchten, nahrhaften Standorten ist das Phänomen ausgeprägt.
Die großen Laubblätter sind einfach gefiedert. Sie verfärben sich im Herbst zierend in fahle Gelbtöne. Sie enthalten Giftstoffe, die traditionell in der Gift-Fischerei eingesetzt wurden.
Die licht-grünen Kätzchenblüten erscheinen im Mai. Männliche Kätzchen werden 15-20 cm lang, fallen aber nicht sonerlich auf. Charakteristisch sind dagegen die frisch-grünen, bis zu 50 cm lang herabhängenden, perlschurartigen Samenstände. Sie entwickeln sich im Spätsommer, verbraunen und haften bis in den Winter hinein.
Verwendungshinweise: Pterocarya fraxinifolia ist ein mächtiger Parkbaum mit malerischem Wuchs, schönem Laubbild, guter Herbstfärbung und in der Formgebung auffälligem Fruchtschmuck.
Für seinen Einsatz braucht man Platz. Wo der gegeben ist, verströmt Pterocarya fraxinifolia eine stilvoll-dezente Exotik, die sich z.B. gut in fernöstlichen Gestaltungsansätze einbinden lässt.
Unterpflanzen lässt sich dieser Baum in Neuanlagen mit Stauden und Gräsern, die auch langfristig dem Wurzeldruck standhalten. Schößlinge werden erst nach vielen Jahren zu einem Problem, dass sich dann aber ggf. auch mit wenigen Handgriffen lösen lässt.
Die girlandenartigen Fruchtstände erzeugen eine ganz eigene Wirkung
Kultur: Die Kaukasische Flügelnuss ist befriedigend winterhart und toleriert ein breites Spektrum möglichst sonniger Standorte. Sie treibt allerdings früh im Jahr aus und liefert sich damit den Spätfrösten aus. Blattschäden werden aber durch Neuaustrieb kompensiert.
Optimal entwickelt sie sich auf dauerhaft frischen, auch (stau-)feuchten, tiefgründigen Lehmböden. Auch nasse Standorte und zeitweilige Überstauung werden toleriert, liegen aber nicht vollkommen in der Komfortzone des Baumes. Die Basen- und Sticksoffversorgung darf gerne üppig sein. Es werden aber auch mehr oder weniger saure Substrate toleriert.
Gut eingewurzelte Exemplare kommen auf entsprechenden Standorten (s.o.) auch mit längeren sommerlichen Trockenperioden zurecht.
Die Gebüsche, die sich aus den Wurzelschößlingen rund um einen Altbaum entwickeln, sind in vielen Fällen unerwünscht und werden mechanisch beseitigt. Wo es der Platz und das Gestaltungskonzept zulassen, wirkt ein solches Flügelnuss-Ensemble aber durchaus überzeugend.
Die ansehnliche Herbstfärbung dieses Flügelnuss-Gebüsches kann nicht über den vegetativen Expansionsdrang der Art hinwegtäuschen.