Viola suavis // Hecken-Veilchen, Parma-Veilchen

Familie Violaceae, Veilchengewächse
Pflanzen pro qm 25.00
Wikipedia Viola suavis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Viola suavis: Das Hecken-Veilchen ist vom marokkanischen Atlasgebirge über Spanien bis in den Süden Frankreichs, der Schweiz, Österreichs und Russlands verbreitet. Nach Osten reichen die Vorkommen über ganz Italien, den Balkan, die Türkei und den Transkaukasus bis nach Afghanistan. Im Süden des Verbreitungsgebietes steigt es in Gebirgsregionen bis in 1.500 m Höhe auf.

In Deutschland hat sich Viola suavis neophytisch v.a. in Berlin und auf der Fränkischen Alb etablieren können. Weitere stabile Populationen finden sich im Süd-Osten Brandenburgs, am Fuß des Erzgebirges und in den mitteldeutschen Bördelandschaften. In der Schweiz ist sie nur im Wallis heimisch und fehlt in den übrigen Landesteilen.

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Dem versierten Auge fällt das eigenständige Erscheinungsbild von Viola suavis auf.

Viola suavis besiedelt die etwas trockeneren, wärmeren Ausprägungen von frischen, nitrophilen Staudensäumen entlang von Waldwegen oder am licht halbschattigen Rand von Wäldern und Hecken. Gelegentlich dringt sie aber auch in etwas frischere, naharhaftere Bereiche von Flaum-Eichen-Wäldern ein.

Sie bevorzugt tiefgründige, humose, oft skelettreiche Lehmböden mit mehr oder weniger guter Stickstoff- und Kalk- bzw. -basenversorgung.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (6)  Kontinentalität (4)  Feuchte (4)  Reaktion (7)  Stickstoff (6)

Beschreibung: Das Hecken-Veilchen ist eine sommergrüne Staude. Es bildet durch kurze unterirdische Ausläufer breitwüchsige Horste bis kleine rasige Flächen von etwa 10 cm Höhe.

Die rundlich-herzförmigen, grünen Blätter sind am Rand gekerbt. Im Frühjahrsaustrieb sind sie kahl, während die später ausgetriebenen Blätter schwach kurz-behaart sind und die Blattstiele eine gut 0,5 cm lange Behaarung aufweisen.

Die hell-violett-blauen Veilchenblüten erscheinen von Anfang März bis etwa Mitte April. Sie haben eine weiße Mitte, die deutlich von dunklen Linien gezeichnet ist. Der Sporn ist kräftig, wird aber höchstens ein Drittel so lang wie das Kronblatt. Die kleinen Nebenblätter des langen Blütenstengels sitzen deutlich unterhalb der Mitte des Stengels. Die Blüten duften angenehm.

Eine gewisse Verwechslungsgefahr besteht mit Viola reichenbachiana. Dessen weißes Zentrum ist kleiner, der Sporn schlanker und die Blätter deutlich langgestreckter.

Verwendungshinweise: Viola suavis ist in der Freilandverwendung aufgrund der schwachen Winterhärte ein unsicherer Kantonist. Entsprechend selten wird es verwendet, ist im Versanhandel aber zuverlässig und sogar in einigen Sorten erhältlich.

Die blühfreudige Art gehört zu den optisch schönsten Veilchenarten. Die Blütenfarbe hat eine gute Fernwirkung und die Blüten werden prominent über dem Laub präsentiert. Der angenehme Duft ist aus der Nähe wahrnehmbar und steht dem Duft-Veilchen keineswegs nach.

In betont wintermilden Regionen kann man es wagen, einen größeren Bestand unter lichten Gehölzbeständen entlang von Wegen oder an Sitzplätzen aufzubauen. Zusammen mit Buschwindröschen oder Leberblümchen entsteht eine stilvolle Frühlingsbotschaft. Dazu machen sich zierliche Waldgräser wie Carex umbrosa oder Carex digitata ansehnlich.

Wer ein winterhartes, ebenfalls duftendes und ungewöhnlicheres Veilchen einsetzen möchte, sollte sich der etwas später blühenden Viola sororia zuwenden.

Alternativ kommt die Kultur in Pflanzgefäßen in Frage. Diese müssen natürlich weitgehend frostfrei, aber kalt und mehr oder weniger bodenfrisch überwintert werden, man kann sie zur Blütezeit aber auf einem Tisch im Wintergarten platzieren und den Duft besser wirken lassen. Der Aufwand ist für eine so kurze Blütenphase zweifellos hoch und v.a. benötigt man einen Wintergarten, aber im Vorfrühling ist man dankbarer veranlagt.

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Der reiche Flor wird an lanen Stielen gut sichtbar über dem Laub platziert.

Kultur: Wie schon erwähnt ist Viola suavis nur eingeschränkt winterhart. Sie benötigt selbst in wintermilden Regionen vor kalten Winden geschützte Standorte und sollte nur im Frühling gepflanzt werden. Eine Abdeckung aus Falllaub ist hilfreich, steht aber im Grunde nicht so recht im Verhältnis zum kurzen Effekt, den man mit der Art im Frühling erzielt.

Ansonsten ist das Hecken-Veilchen eigentlich anspruchslos und mit allen Standorten zufrieden, die die Extreme meiden.

Wo offene oder konkurrenzarme Bodenstellen zur Verfügung stehen, versamt es sich zudem willig. Die generative Vermehrung erfolgt nach den Regeln der Kaltkeimer.

Sorten:
  • Comte de Brazza: rein-weiße, gefüllte Blüten
  • De Toulouse: blass blau-violette, gefüllte Blüten
  • Marie Louise: blau-violette, gefüllte Blüten
  • Bilder