Galatella cana (Aster canus) // Graue Aster

Familie Asteraceae, Kobblütler
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Galatella cana (Aster canus)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Galatella cana (Aster canus)

Die Graue Aster ist im ost-mitteleuropäischen, pontisch-pannonischen Florengebiet heimisch. Das Verbreitungsgebiet reicht von Österreich, Tschechien und der Slowakei im Westen bis in das westliche Rumänien und das ehemalige Jugoslawien.

 : Üppiger Bestand von Galatella cana auf stressarmen Standort. Im Vorgergrund steht die bekanntere Galatella linosyris.

Galatella cana ist überall relativ selten, weil sie weitgehend an wechseltrockene bis wechselfeuchte Binnensalzstellen gebunden ist. Meist sorgen hier schwankende Stände salzhaltigen Grundwassers für die Salzfracht an die Erdoberfläche. Nur vereinzelt dringt die Art auch in echte Steppenrasen ein.

Die vollsonnigen Standorte weisen auch an wechselfeuchten Stellen durch die Salzlast Trockenstressbedingungen auf. Die Stickstoffversorgung der basenreichen Mineralböden ist gering.

Naturidentischer Steppenrasen u.a. mit Gelber Skabiose.

Beschreibung
Galatella cana ist eine sommergrüne, breit-horstige Staude. Sie erreicht je nach Standortgunst Wuchshöhen zwischen 30 und 60 cm. Unter optimalen Gartenbedingungen können auch gut 90 cm erreicht werden.

Die kleinen Laubblätter sind dicht-filzig behaart. Sie wirken dadurch grünlich-grau. Der Austrieb ist noch silbriger.

Namensgebend ist die grau-filzige Behaarung der Blätter.

Im späten Juli bis in Mitte Oktober erscheinen die blass blau-violetten, etwas graustichigen Blüten. Die Zungenblüten sind auf eigenartige Weise asymetrisch angeordnet. In der Gesamtschau entwickelt die Graue Aster dadurch einen ziemlich unverwechselbarer Duktus im Reigen der unzähligen, kaum zu unterscheidenden Herbstastern.

Verwechslungsgefahr besteht lediglich mit Galatella sedifolia. Deren Laub ist weniger graustichig. Außerdem wird sie praktisch nur in einer deutlich zierlicheren Auslese kultiviert.

Die Samenstände mit den weißen Pappusfrüchten sind zierend und die sternenförmigen, hell-strohigen Blütenkelche bleiben den ganzen Winter über ansehnlich.

Die Blüten wirken auf unverwechselbare Weise asymetrisch.

Verwendungshinweise
Die Graue Aster hat sich keinen prominenten Platz im Staudensortiment erarbeiten können. Wenn man bedenkt, wieviele blau blühenden Astern dies geschafft haben, mag das nicht wie ein großer Verlust wirken.

Durch die ungewöhnliche graue Färbung des Laubes ist sie jedoch eine klare Bereicherung des Astern-Spektrums. Auf wirklich sonnigen, stickstoffarmen und wenigstens mäßig trockenen Standorten ist die Graufärbung so ausgeprägt, dass sie schon vor der Blüte wohlgefällig betrachtet werden kann.

Auch der Flor schafft es, eine ganz eigene Anmutung zu entwickeln. Zumindest das geschulte Auge erkennt die Eigenart einer blühenden Galatella canus umgehend.

Im Garten sind glücklicherweise keine salzhaltigen Böden erforderlich, so dass man sie gut in Steppen-, und Kiesgärten oder auch zwischen mediterrane Stauden platzieren kann. Im Spätsommer ist hier der Blütenreigen weitgehend versiegt, was die Graue Aster nochmals attraktiver erscheinen lässt.

Mittelhohe Steppengräser wie Stipa pennata, Stipa tirsa oder Phleum phleoides sind gute Partner.

Topfballen können im Versandhandel bezogen werden, in der Regel unter dem Synonym "Aster canus".

 : Die Winterstruktur ist ebenfalls attraktiv.

Kultur/Pflege von Galatella cana

Galatella cana ist im Garten kein Kümmerling und lässt sich ihren einmal eroberten Platz nicht so ohne Weiteres wieder streitig machen. Das gilt natürlich insbesondere auf armen, trockenheitsgeplagten Standorten.

Verschattung ist der größte Risikofaktor für die Art. Eine Vergesellschaftung mit höheren Stauden ist daher nicht zu empfehlen.

Man sollte sich den Sonnengenuss eines Standortes auch nicht schönreden, nur weil man diese Aster gerne einsetzen möchte. Es gibt kaum Gärten, die vollsonnige Lagen zu bieten haben, mehrere Stunden volle Mittagssonne sollten es aber unbedingt sein.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen recht willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Etwas auseinanderfallendes Exemplar in einer gut betreuten Verkehrsinsel zusammen mit Calamintha nepeta.

Bilder