Salvia canescens // Grauer Salbei
Beschreibung
Naturstandort von Salvia canescens
Die Graue Salbei kommt in der erweiterten Kaukasusregion vom süd-westlichsten Russland bis Georgien vor. Sie steigt von der Hügelstufe bis in montane Höhenlagen auf.
Eindrucksvoller Polsterteppich von Salvia canescens var. daghestanica mit Igelpolstern..
Salvia canescens besiedelt magere Volltrockenrasen, Felsrasen und Steppenrasen. Typische Wuchsorte sind steile Felswände, südexponierte Schotterhänge und flachgründige Felsbänder.
Die Standorte sind trocken und sommerlich hitzeanfällig. Die skelettreichen Rohböden verwittern (stark) alkalisch, sind basen-/kalkreich und humus- sowie stickstoffarm.
Sandige oder schottrige Substrate ohne Humusanteile sind die Welt des Grauen Salbei.
Beschreibung
Salvia canescens ist eine wintergrüne Staude. Sie bildet durch Tochterrosetten mit der Zeit kleine, etwa 15 cm hohe Teppiche.
In Kultur befindet sich Salvia canescens var. daghestanica, die ganzrandige Blätter und eine ausgeprägt silbrig-filzige Blattbehaarung aufweist.
Die kräftig mittelblauen Lippenblüten erscheinen locker verteilt an einzelnen Rosetten an wenigblütigen, unverzweigten Blütenständen. Sie erheben sich etwa 30 cm hoch und überragen damit das Blattwerk deutlich.
Die Blütezeit reicht von Ende April bis Mitte/Ende Mai. Mitunter erfolgt eine zweite Blütenphase im Spätsommer.
Verwendungshinweise
Salvia canescens ist ähnlich wie die bekanntere Salvia argentea in erster Linie eine attraktive Blattschmuckstaude. Wobei Salvia canescens immerhin eine zwar nicht üppige, aber doch sehr hübsche, gut mit dem hellen Laub kontrastierende Blüte aufzuweisen hat und auch noch sehr ausdauernd ist.
Mithin ist sie eine sehr gute, zudem praktisch nicht verwendete Alternative für alle trocken-warmen Extremstandorte wie die Vordergründe von Steppen- und Kiesgärten, Trockenmauerköpfe und Alpinarien oder Trogbepflanzungen.
Stimmige Partner sind niedrige Gräser und Stauden der Felsrasen wie Koeleria glauca, Festuca cinerea, Festuca amethystina, Origanum dictamnus oder Artemisia caucasica. Sehr passend sind auch Igelpolster wie Acantholimon glumaceum.
Im Versandhandel ist mit einiger Mühe Topfware zu beziehen.
Die einzelnen Blüten sind erstaunlich groß, erscheinen aber nicht sonderlich zahlreich.
Kultur
Salvia canescens lässt sich auf wirklich trockenen, stickstoffarmen und (voll-)sonnigen Extremstandorten sehr zuverlässig kultivieren. Auf durchlässigen Sand- und Schottersubstraten ist auch die Winterhärte gut. Gefährlich werden nicht winterliche Tiefsttemperaturen, sondern übermäßige Bodenfeuchte.
Die Polster-Teppiche werden sehr dicht und lassen kaum Wildsamen aufgehen. Sie gehen aber nur sehr langsam in die Fläche, so dass man sich dennoch jahrelang kümmern muss. Außerdem reagieren sie auf jede Verschattung negativ.
Je weniger stressbetont die Standorte sind, desto aufwändiger wird die Betreuung.
Die Vermehrung ist vegetativ über abgetrennte Tochterrosetten leicht möglich. Saatgut ist kaum im Handel.
Sehr überzeugend ist es, wenn sich die Polsterteppiche an Felsen schmiegen können.
Sorten:
var. daghestanica: ausgeprägt silbrige Blattbehaarung, einzige in Europa kultivierte Form