Limonium perezii // Perez' Strandflieder
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Familie |
Plumbaginaceae, Bleiwurzgewächse
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Pflanzen pro qm |
8.00
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Beschreibung
Naturstandort von Limonium perezii
Perez' Strandflieder ist ein Endemit der Kanarischen Inseln. Er wird heute in den Gärten der Subtropen weltweit verwednet, hat es aber bislang nur in Teilen Kaliforniens und im Nord-Westen Mexikos geschafft, betändig zu verwildern.
Das Verbreitungsgebiet ist subtropisch mit warmen Wintern und nicht übermäßig wiel wärmeren Sommern. Die Niederschlagsverteilung auf den Inseln ist stark verzerrt. An den nördlichen Bergflanken sind sie höher und auch stärker von Wolkenbildung beeinflusst als die im südlichen Regenschatten liegenden Regionen. Während der Sommermonate fällt hier praktisch kein Niederschlag und auch das Winterhalbjahr ist mit kaum mehr als 200 mm Regen eher trocken.

Limonium perezii zusammen mit jugendlichen Aloe ferox, Schopf-Lavendel, Gazania-Hybriden und Scabiosa africana.
Limonium perezii wächst entlang der Küstenlinien vorrangig im Bereich der felsigen, sonnenexponierten Steilklippen. Er kommt aber auch in festgelegten, d.h. nicht mehr vom Wind bewegten Dünenabschnitten vor.
Wuchsorte in unmittelbarer Küstennähe liegen im Einflussbereich der salzhaltigen Gischt.
Die Wasserversorgung der stark drainierten felsigen oder schottrigen Lavasubstrate oder Sandböden ist v.a. im Hochsommer von fortwährendem Trockenstress geprägt, aber auch im Winter bleibt sie überwiegend mäßig trocken.
Die Substrate sind eher stickstoffarm und reagieren mehr oder weniger neutral.

Ein genauerer Blick verrät die weißen Sprenkeln der Blütenstände als kleine Blütenkronen.
Beschreibung
Limonium perezii ist eine immergrüne Staude bzw. strenggenommen ein immergrüner Halbstrauch. Er erreicht in Blüte Wuchshöhen von 30 bis 50 cm.
Die steif-ledrigen, andeutungsweise sukkulenten Blätter sind grün mit mal mehr, mal weniger deutlichen Grauanteilen. Der Blattrand ist grob gewellt.
In Kultur nördlich der Alpen erscheinen die violett-blauen, wolkenartigen Blütenstände ausdauernd ab Anfang Juli bis Mitte September. Die Farbgebung wird maßgeblich von den sehr haltbaren Kelchblättern geprägt, während die kurzlebige Blütenkrone weiß ist. Zur Vollblüte sind die Kronblätter als weiße Punktierung im violett-blauen Meer wahrnehmbar.
Die Kelchblätter behalten auch als Schnittblume sehr lange ihre Farbe und eignen sich sehr gut für Trockensträuße.
Verwendungshinweise
Limonium perezii verträgt auch kurzfristig nur zwei oder drei Frostgrade und kommt entsprechend nur für die Kübelkultur oder das frostfreie Gewächshaus bzw. den Wintergarten in Frage.
Die Pflanze ist aber sowohl hisichtlich der Blütenfarbe, des Blütenreichtums und der Blütenausdauer alle Mühen wert. Zumal sie ein sehr seltener Gast auf den Terrassen nördlich der Alpen ist und in jedem Betrachter Neugierde erzeugt.
Sie kommt in - nicht zu kleinen - Kübeln gut als Solitär zur Geltung, kann aber auch vielfältig mit niedrigeren Ziergräsern wie Nasella tenuissima oder zierlichen mediterranen Halbsträuchern wie z.B. panaschierten Sorten von Salvia officinalis,
Helichrysum italicum oder mit Lavandula x chaytoriae kombiniert werden. Sehr schön Ton in Ton passt auch die südafrikanische, bodendeckende Hummer-Blume.
Im Versandhandel bekommt man mit etwas Engagement Saatgut.

Die Blüten lassen sich farblich vielfältig kombinieren. Hier bewährt sich ein schwefeliges Gelb.
Kultur
Perez' Strandflieder ist im Grunde robust und zuverlässig. Die Herausforderung beteht im Wesentlichen darin, ihn weitgehend frostfrei, relativ trocken und möglichst hell über den Winter zu bringen. Wo diese Bedingungen gegeben sind, ist die Überwinterung aber keine Problem.
Im Sommer sind vollsonnige Lagen ohne stauende Hitze ideal. Im Zweifel sind hitzeanfällige Standorte aber besser, als zu kühle Lagen.
Die Art ist trockenheitsverträglich und kann auch im Kübel mal einige Tage ohne Bewässerung gut überstehen. Für eine prächtige Entwicklung ist es aber besser, die Trockenphasen kurz und mild zu halten. D.h. zwischen den Bewässerungsgängen lässt man das Substrat nur oberflächlich abtrocknen, lässt im Untersetzer aber kein Wasser stehen.

Auch die Verbindung mit warmen Rot und kühlem Silber ist spannungsreich.
Als Pflanzsubstrat ist humose Einheitserde nicht geeignet. Man verwendet am Besten humusfreie, feinkörnige Lava- oder Blähtongranulate als Hauptbestandteile, die man mit lehmigem Sand strecken kann. Das Substrat darf sich später nicht verdichten oder verschlämmen.
Mit der Zufuhr von Stickstoff geht man vorsichtig um, aber natürlich ist die Entwicklung auf mäßig reichen, gelegentlich nachgedüngten Substraten üppiger als auf armen, ungedüngten.
Die Vermehrung aus Saatgut ist relativ unproblematisch möglich. Die Samen keimen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Der günstigste Zeitraum für die Vorkultur liegt zwischen Mitte Februar und Ende März. Dann haben sich die Sämlinge bis zu den Eisheiligen soweit entwickelt, dass sie ins Freie gestellt werden können und ihre erste Sommersaison für die weitere Entwicklung optimal ausgenutzt wird. Ansehnlich blühende Exemplare darf man aber erst im folgenden Sommer erwarten.
Auch die Vermehrung über halb ausgereifte, nicht blühende Trieb-Stecklinge im Hochsommer ist möglich.
Sorten:
Purple Parachute: Hybride, in Blüte bis zu 70 cm hoch, dichte, Blütenstände, glänzend-grünes Laub mit rötlich überlaufenen Stilen