Allium siculum (Nectaroscordum siculum) // Sizilianischer Honiglauch

Familie Amaryllidaceae, Amaryllisgewächse
Pflanzen pro qm 100.00
Wikipedia Allium siculum (Nectaroscordum siculum)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Allium siculum (Nectaroscordum siculum)

Der Sizilianische Honiglauch kommt in zwei räumlich getrennten Unterarten von Süd-West-Frankreich bis Mittel- und Süd-Italien von (Allium siculum ssp. siculum) und von Griechenland über die bulgarischen und rumänischen Schwarzmeerregionen bis auf die Krim sowie in der Türkei vor (Allium siculum ssp.dioscoridis).

Allium siculum steigt von der Hügelstufe bis in etwa 1.000 m üNN im mediterranen Klimaraum auf. In den montanen Höhenlagen verlaufen die Winter mild und vergleichbar mit den unmittelbaren Küstenregionen Westeuropas.

 : Im Verbund mit anderen Pflanzen bleibt Allium siculum blass.

Die Art wächst in (voll-)sonnigen, extensiv genutzten Wiesen und Staudensäumen z.B. entlang von Wegen und Nutzungsgrenzen. Man findet sie aber auch an sonnigen bis licht halbschattigen, stark wärmebegünstigten Rändern z.B. von Eichen-Hainbuchen- oder Seggen-Buchenwäldern.

Die eher feinkörnigen Sand- oder Schotterböden sind etwas humos, relativ basenarm und reagieren meist sauer bis neutral. Die Stickstoffversorgung ist gering bis mäßig.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (8)  Kontinentalität (3)  Feuchte (4)  Reaktion (4)  Stickstoff (4)


Allium siculum unterstützt hier die vollkommen zurecht beliebte Aquilegia vulgaris selbstlos mit seiner ungewöhnlichen Blütenform.

Beschreibung
Allium siculum ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt. Durch die Ausbildung von Tochterzwiebeln können kleine Horste entstehen.

Das lauchtypische, leicht blau-grau-stichige Laub wird je nach Klimaverhältnissen im Spätwinter bis frühen Frühling ausgetrieben und zeitig im Frühsommer wieder eingezogen. Die gut 30 cm langen, schlanken Blätter liegen gerne mehr oder weniger schlaff auf dem Boden.

Die Blüten stehen an blattlosen, in der Regel 40 bis 60 cm hohen Stengeln. Unter sehr günstigen Bedingungen können aber auch mehr als 100 cm erreicht werden.

Die Blütenstände bestehen aus gestielten, glockig überhängenden, kelchartigen Einzelblüten. Die Blüten sind mehrfarbig dumpf gelblich, alt-rosa mit grünlich überzogenem Grund und Außenrippe. In der Gesamtheit entsteht eine Art blasses Aprikot. Die Hauptblütezeit liegt Mitte Mai bis Ende Mai.

Die kapselartigen, strohigen Samenstände richten sich straff auf.

Die ganze Pflanze verströmt bei Verletzungen einen Lauchgeruch, spielt aber als Küchenkraut keine Rolle.

Verwendungshinweise
Die Blütenstände des Sizilianischen Honiglauchs sind aus der Nähe betrachtet eine extravagante Erscheinung. Insbesondere ein detaillierter Blick auf die Farbverläufe der Einzelblüten ist interessant. Aber auch die merkwürdige Gesamtform des Blütenstandes ist ungewöhnlich.

Im Gartenkontext kommen die originellen Blüten allerdings nicht recht zur Geltung, weil der Farbton zu blass ist und keinerlei Leuchtkraft aufweist. In einer Pflanzung kann sie nur in individuenreichen Beständen auf sich aufmerksam machen. Auch die Samenstände sind im Detail hübsch anzuschauen, ihre Reize offenbaren sich aber nur dem versierten Gartenauge.

Wem dennoch der Sinn nach unscheinbarer Extravaganz steht, kann Allium siculum in niedrigeren Staudenanlagen, Kiesgärten, nicht zu trockenen und armen Steppen- und Felsheiden einsetzen.

Im Versandhandel ist der Bezug (meist unter der Bezeichnung "Nectaroscordum siculum") problemlos möglich.

 : Erst aus der Nähe offenbaren sich die Blüten als kleine Kunstwerke.

Kultur
Dieser Lauch ist nördlich der Alpen nicht überall zuverlässig winterhart. Das sehr früh austreibende Laub läuft immer Gefahr, geschädigt zu werden, wenn im Februar/März der Winter seinen zweiten Anlauf nimmt. Es sollten generell nur ganzjährig wärmebegünstigte Standorte gewählt werden.

Ansonsten ist Allium siculum zuverlässig in einem breiten Spektrum möglichst sonniger, gut drainierter Standorte zu kultivieren. Auch basenreiche Substrate werden toleriert.

Auf zu stickstoffreichen Böden kann die Standfestigkeit leiden. Dafür kommt er anders als viele seiner Verwandschaft auch auf nur mäßig nahrhaften Böden problemlos jedes Jahr zur Blüte und verlangt hier auch nicht ständig nach Kopfdüngungen.

 : Auch die Samenstände sind ungewöhnlich, aber schlecht wahrnehmbar.

Bilder