Berberis eurybracteata (Mahonia eurybracteata) // Mahonie

Familie Berberidaceae, Berberitzengewächse
Pflanzen pro qm 2.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Berberis eurybracteata (Mahonia eurybracteata)

Diese Mahonie stammt aus den Gebirgsregionen des zentralen bis süd-östlichen Chinas. Die in Europa fast ausschließlich kultivierte Unterart Berberis eurybracteata ssp. ganpinensis fehlt dabei im wechselfeucht-tropischen Klima des süd-östlichen Chinas.

Das zentrale Verbreitungsgebiet ist von einem subtropischen, sehr sommerfeuchten und sehr wintertrockenen Waldklima bestimmt. Da Berberis eurybracteata von der untersten submontanen Stufe bis in 2.000 m üNN aufsteigt, erleben die montanen und hochmontanen Populationen Winterverläufe, die mit denen des mitteleuropäischen Tieflandes vergleichbar sind.

 : Blütenstand und Blätter von 'Soft Caress' bilden ein harmonisches Ensemble.

Berberis eurybracteata wächst in der Strauchschicht lichter, laubwerfender Mischwälder, an Waldrändern und auf Waldlichtungen, entlang der Hochufer von Bergflüssen oder auch in offenen Gebüschformationen felsigern Berghängen.

Bei den Böden handelt es sich um skelettreiche, basenarme, höchstens mäßig nahrhafte Mineralböden, oft mit Anteilen von Rohhumus in der Auflage. Die Substrate drainieren gut, haben aber eine recht gute innere Wasserhaltefähigkeit. Harter Trockenstress oder ausgedehnte Wassermangelphasen treten auch in Anbetracht der hohen Niederschlagsraten während der Wachstumsperiode von April bis Oktober (ca. 700 bis 850 mm) nicht ein.

Die Wuchssorte sind sonnig bis licht schattig.

 : 'Soft Caress' als lockere Gruppe.

Beschreibung
Berberis eurybracteata ist ein immergrüner, trägwüchsiger Kleinstrauch. Die Normalform erreicht Wuchshöhen von etwa 150 cm und wird im Alter fast ebenso breit.

Die ledrigen, bläulich-grünen Laubblätter sind einfach gefiedert mit für Mahonien ungewohnt schlanken Einzelfiedern. Die Blätter stehen fast waagerecht ab und biegen sich in der Spitze etwas bogig über.

Ab Ende September erscheint der zentrale, aufrecht-verzweigte, gelbe Blütenstand. Die Hauptblüte erstreckt sich über den ganzen Oktober und endet Mitte November. Die Blütenstände öffnen zunächst die Seitenähren, gefolgt von der Zentralähre. Alle Ähren blühen von unten nach oben auf. Die Blüte verströmt aus der unmittelbaren Nähe einen leichten, süßlichen Duft, der aber bei Weitem nicht die Intensität von Berberis aquifolium erreicht.

Über den Winter haften die leicht silbrig schimmernden, blau-schwarzen, zierenden Kugelfrüchte.

Verwendungshinweise
Mahonien haben aufgrund der exzessiven Verwendung insbesondere von Berberis aquifolium einen schweren Stand in der ansprüchlichen Gartenkultur. Selbst die weniger häufig eingesetzte, eigentlich sehr attraktive Berberis japonica leidet noch unter deren inflationären Verwendung in oft lieblosem Ambiente.

Berberis eurybracteata setzt sich mit dem eleganten, fein gefiederten Laubbild dagegen doch deutlich genug vom gewohnten Mahonien-Duktus ab, um unbelastet und damit sehr positiv wahrgenommen werden zu können. Bislang ist sie auch nur selten zu sehen.

Ihre Trägwüchsigkeit sorgt zudem für ein recht hohes Preisniveau bei sinnvoll einsetzbaren Wuchsgrößen, so dass auch in Zukunft keine Überflutung der Gartenanlagen mit dieser reizvollen Art zu besorgen ist.

 : Ausgewachsene 'Soft Caress' im ungeöhnlichen, aber funktionierenden Verbund mit Ruten-Hirse.

Die palmwedelartigen Blätter erzeugen eine unaufdringlich exotische Atmosphäre und passen gut in fernöstliches, aber auch mediterran ausgerichtete Getaltungsansätze. Zusammen mit Bambussen, Japanische Aukube, Zimmer-Aralie, Farnen wie Polystichum makinoi und einem Unterwuchs z.B. aus Ophiopogon planiscapus entstehen ganzjährig attraktive Blattstrukturen für etwas geschützte, halbschattige bis absonnige Innenhöfe.

Man kann auch einen klassischen Einsatz als ganzjährig wahrnehmbares Gerüstelement in niedrigeren bis mittelhohen Staudenanlagen erwägen.

Auch die Kultur in Kübeln ist gut möglich, wenn auch etwas statisch. Die ÜBerwinterung muss dann aber so erfolgen, dass der Wurzelballen nicht durchfriert.

Im Versandhandel ist die Art zuverlässig zu beziehen und selbst in vielen Baumschulen ist der Bezug gut möglich. Mittlerweile hat sie auch in manchen Baumärkten Einzug gehalten, ist aber auch hier preisintensiv.

 : Auch sonnige Situationen sind möglich, wirken aber oft nicht ganz stimmig.

Kultur
Berberis eurybracteata ist in windgeschützten Lagen in den meisten Regionen Mitteleuropas vollkommen ausreichend winterhart. Für Innenstadtlagen, die Küstenregionen und die Weinbauregionen gilt dies auch in Normallagen, während man sich in rauheren Gebirgssituationen zusätzliche Gedanken machen sollte.

Die Art bevorzugt basenärmere, mäßig nahrhafte und humose Sandböden bzw. feine Schotterböden auf Sandsteinbasis. Es sind aber auch sandig/skelettreiche/kiesige Lehme noch gut geeignet, wenn sie nicht zu kalkhaltig sind und nicht zur Verdichtung neigen. Im Zweifel ist es zielführend, einige Anteile Nadelbaum-Rindenmulch einzuarbeiten.

Etablierte Exemplare überstehen auf tiefgründigen Sandböden und natürlich auch auf leichten Lehmböden auch ohne Bewässerung die normalen mitteleuropäischen Sommerverläufe. Generell ist es der Vitalität aber zuträglich, wenn der Trockenstress nicht unnötig überhand nimmt.

Grundsätzlich werden auch sehr sonnige Lagen gut toleriert, stimmiger wirken aber meist halbschattige bis licht-schattige Situationen. Eine Ausnahme sind klassische Staudenrabatten/Borders, die ja ohnehin nicht den Anspruch von pflanzensoziologischer Glaubwürdigkeit erheben.

Sorten:
  • Soft Caress: kompakte Auslese, bis 1 m Höhe, max. 10 cm Zuwachs pro Jahr, stachelloses Laub, gehört zur Unterart Berberis eurybracteata ssp. ganpinensis (Handelsstandard)
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