Naturstandort von Ornithogalum ponticum: Der Pontische Milchstern ist ein Endemit mit Vorkommen von der Krim über den Kaukasus bis zum Transkaukasus. Er steigt hier von den Tieflagen bis in hochmontane Lagen auf.
Ornithogalum ponticum besiedelt ein breites Spektrum von Habitaten, deren Gemeinsamkeit (voll-)sonnige Exposition, sommerliche Trockenheit und relative Stickstoffarmut ist.
'Sochi' in einer Felsheide auf reinem Sand.
So findet man ihn häufig in Halbtrockenrasen, sommertrockenen Ausformungen von
Glatthafer-Wiesen auf Berg- und Hügelkuppen oder an Steilhängen.
Er tritt aber auch in echten Steppenrasen, auf feinerdereichen Schotterhängen, an Abbruchkanten von Ton- und Kiesgruben, an den die Kliffs der Meeresküsten sowie in Saumgesellschaften wie
Wirbeldost- oder
Blut-Storchschnabel-Säumen auf.
Die Standorte sind in der Regel aufgrund erhöhter Lagen oder/und aufgrund skelettreicher Bodensubstrate gut drainiert. Feinerde- und basenreichere Böden werden bevorzugt. Auch reine Lehmböden werden besiedelt, wenn sie im Sommer trockenfallen und nicht zu nahrhaft sind. Im Frühling, während der Wachstumsphase herrschen mehr oder weniger frische Bedingungen.
Beschreibung: Der Pontische Milchstern ist eine sommergrüne Zwiebelpflanze. Die schlanken, rosettig angeordneten Blätter sind grau-grün.
Anfang Juni öffnen sich die ersten Blüten einer lang gestielten Rispe. Sie erheben sich 40 bis 60 cm über die Blattrosette. Die sternförmigen Einzelblüten sind rein-weiß, auf der Außenseite haben die Blütenblätter allerdings einen kräftigen grünen Strich, der auch vorderseitig durchscheint.
Die Hauptblüte ist Mitte Juni erreicht, Ende Juni verblüht die letzte Einnzelblüte an der Spitze der Rispe.
Änlich ist
Ornithogalum narbonense, dessen Blütenstand aufgrund der länger gestielten Einzelblüten aber transparenter wirkt.
Verwendungshinweise: Ornithogalum ponticum ist vielleicht der eleganteste Vertreter seiner Gattung in Gartenkultur. Jedenfalls wirken die beiden bekannteren Milchsterne
Ornithogalum nutans und
Ornithogalum umbellatum nachgerade plump neben ihr.
Der hoch aufstrebende Blütenstand hat eine perfekte Pyramidenform, die jede Einzelblüte gut erkennbar lässt, gleichzeitig aber hinreichend dicht steht, um auch aus der Ferne als Gesamtheit wahrnehmbar zu sein. Auch die knapp einen Monat währende Blütenphase ist für eine Zwiebelpflanze bemerkenswert. Nach der Blüte verabschidet sie sich, ohne dabei zu stören.
Die Verwendungszwecke sind ausgesprochen vielgestaltig. Man kann sie im Grunde in jede niedrigere bis mittelhohe Staudenpflanzung, Steppenanlage, Alpinarium oder Wiesensituation sehr gewinnbringend integrieren.
Man sollte den Blütenständen dabei immer einen exponierten Auftritt gönnen. Man kann sie z.B. etwas über der mittleren Höhe der Pflanzung schweben lassen oder in eine Matrix aus Wiesengräsern bzw. mediterranen Halbsträuchern stellen. Lässt man sie im Verbund mit anderen Stauden und Kräutern blühen, sollte Ornithogalum ponticum die einzige weiße Blüte beisteuern.
Im dichten Verbund mit anderen Blüten verliert sich die Wahrnehmbarkeit der attraktiven Pyramidenform.
Kultur: Ornithogalum ponticum ist zuverlässig und robust zu kultivieren.
Er ist lichtbedürftig und mag es, wenn die Pflanzung nicht zu dicht wird. Hierfür eignen sich stickstoffärmere, sommertrockene Standorte besonders gut. Sie limitieren auch ohne ständige Intervention der gärtnerischen Betreuung die Blattmasse.
An die Bodeneigenschaften werden kaum Ansprüche gestellt. Das Spektrum reicht von reinen, relativ nährstoffarmen, schwach sauren Sandböden über feinerdereiche Schotterböden bis zu reinen Lehmböden. Letztere allerdings nur auf Kuppen oder in steilen Hanglagen.
Für die Verwilderung ist die Art nicht geeignet. Sie bildet kaum Tochterzwiebeln aus und auch Selbstversamung ist nur ausnahmsweise zu beobachten.
Sorten:
Sochi: wie beschrieben (Handelsstandard)