Thymus longicaulis // Kaskaden-Thymian
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Thymus longicaulis
Der Kaskaden-Thymian ist von ganz Italien im Westen über das südliche Östereich und den Balkan bis Anatolien im Osten verbreitet.
Er steigt von den Tiefebenen bis in subalpine Höhenlagen auf.
Die langen Kriechtriebe sind das Charakteristikum des Kaskaden-Thymians.
Thymus longicaulis wächst v.a. in trockenen Magerrasen, Felsheiden und auf kurzrasigen Almmatten.
Die Standorte sind (voll-)sonnig. Geringe Wasserhaltefähigkeit des Substrates, erhöhte Standorte, steile Hanglagen oder flachgründige Bodenhorizonte über Felsen sorgen auch an niederschlagsreicheren Hochgebirgsstandorten im Sommer regelmäßig für Trockenstress.
Die humusfreien bis humusarmen Rohböden sind meist basenreich und grundsätzlich stickstoffarm.
Thymus longicaulis ist sich nicht zu schade, auch in einfachen Situationen sein Bestes zu geben.
Beschreibung
Thymus longicaulis ist ein wintergrüner Halbstrauch. Er bildet durch lange, kriechende Sprosse rasch fläcige Teppiche von etwa 10 cm Höhe.
Von Ende April bis Mitte/Ende Mai erscheinen die rosafarbenen Blütenstände. Der Flor ist nicht zwingend so reich, wie er auf verkaufsförderlichen Bildern präsentiert wird. Es gibt jedenfalls Thymiane mit zuverlässiger üppigstem Blütenschmuck.
Die gesamte Pflanze enthält würzige ätherische Öle. Im Handel wird überwiegend "Thymus longicaulis ssp. odoratus" angeboten, bei dem es sich aber eher um eine Varietät oder gar Auslese handeln dürfte. Sie gilt als geschmacksintensiver als die Normalform und wird zum Würzen von Speisen verwendet.
Verwendungshinweise
Die gartenwürdige Thymiane haben mit Ausnahme des zwergstrauchigen Thymus vulgaris doch alle mehr oder weniger ähnliche Erscheinungsbilder. Dem unbedarften Betrachter werden die Unterschiede nicht weiter auffallen.
Der Kaskaden-Thymian stellt trotzdem eine sinnvolle Erweiterung des Thymus-Sortiments dar, weil er mit seinen rasch in die Breite drängenden Kriechtrieben von allen Thymien am Zügigsten relativ große Flächen bedecken kann. Er eignet sich somit v.a. für weitläufigere Alpinarien, den Vordergrund von Steppenanlagen und größeren Kiesgärten oder als Rasenersatz zwischen Trittsteinen. Im Kräutergarten bietet er sich an, wenn besonders reich geerntet werden soll.
Für kleinteilige, stark differenzierte Pflanzungen greift man besser auf weniger "raumgreifende" Alternativen wie Thymus doerfleri oder
Thymus praecox zurück. Auch die ebenfalls mit Langtrieben betont flächig wachsende Thymus herba-barona ist aufgrund des etwas flacheren Wuchses noch rücksichtsvoller gegenüber niedrigen Begleitern.
Beliebt ist natürlich auch der Einsatz in Pflanztrögen und Töpfen, weil hier der hängende Wuchs besonders zur Geltung kommt. In ausreichend großen Gefäßen ist die Winterhärte ausreichend, wenn nicht gerade winterliche Nord- und Ostwinde ungehinderten Zutritt haben.

Auch reine, ärmste Sandstandorte sind gut geeignet.
Kultur/Pflege von Thymus longicaulis
Die Art funktioniert zuverlässig und robust in auf allen skelettreichen, humusarmen Mineralböden mit guter Drainage.
(Voll-)sonnige Lagen sind Voraussetzung und zumindest sommerlicher Trockenstress sollte nicht fehlen. Auch geringe Stikstoffversorgung ist hilfreich, um den Konkurrenzdruck verschattender Konkurrenten geringer zu halten.
Sorten:
Odoratus: rosa gefleckte Blüten, gilt als geschmacksintensiver (handelsüblich)
Einsatz als Lückenfüller im Kräutergarten.