Solidago rugosa // Rauhstängel-Goldrute

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 3.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Solidago rugosa

Die Rauhstängel-Goldrute ist eine variable Art, die in mehreren Unterarten bzw. Varietäten in der ganzen Osthälfte Nordamerikas vorkommt.

In England, Portugal, punktuell in der Schweiz und im Osten Chinas hat sie sich eingebürgert.

In Europa wird anscheinend nur die im gesamten natürlichen Verbreitungsgeiet heimische Solidago rugosa var. aspera kultiviert. Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat sie allerdings in der süd-östlichen Hälfte der USA.

 : Schon am Ende des ersten Standjahres erreicht Solidago rugosa ansehnliche Ergebnisse.

Solidago rugosa var. aspera hat auch die breiteste ökologische Amplitude und steigt von den Küstenlinien bis in montane Höhenlagen der Gebirge auf.

Solidago rugosa var. aspera stellt sich in lichten Gebüschen, an Feldrändern und älteren Acker- bzw. Wiesenbrachen sowie generell in ausdauernden Ruderalfluren entlang von Verkehrswegen oder auf Stadtbrachen ein. Die Standorte können mäßig tocken bis feucht sein.

An die Bodeneigenschaften werden geringe Anforderungen gestellt und sowohl leichte Sandböden als auch schwere Lehmböden sowie alle Zwischenstufen toleriert. Die Substrate sind tendenziell etwas basenärmer aber stickstoffreich.

Bevorzugt werden (voll-)sonnige Situationen, aber auch halbschattige Lagen werden noch gut angenommen.


'Fireworks' am frischen, naturidentischen Gehölzrand. Hier bleibt das Laubwerk bis in den Herbst grün.

Beschreibung
Die Rauhstängel-Goldrute ist eine sommergrüne, wuchskräftige Staude und erreicht je nach Standort bzw. Auslese Wuchshöhen zwischen 100 und 170 cm.

Nach der Etablierung werden kräftige, v.a. in leichten Böden weitstreichende Rhizome gebildet. Es besteht ein ausgeprägter Drang in die Fläche, der aber nicht als wuchernde Tendenz verstanden werden muss.

Die schlanken Blätter sind durch tief eingeschnittene Blattnerven gekennzeichnet. Zur Blüte sind die unteren Stengelblätter auf sommertrockenen Standorten bereits vertrocknet und abgefallen. Bis zum Ende der Blüte hat dieses Schicksal auch die obersten Blätter ereilt. Ohne Trockenstress bleibt die Belaubung dagegen vollständig bis zum Spätherbst erhalten.

Die kleinen gelben Blüten sind in langen, leicht bogig überhängenden Blütenständen angeordnet. Sie öffnen sich zunächst an den Spitzen der Teiläste. Ihre Gesamterscheinung erinnert dadurch tatsächlich frappierend an Silvesterraketen.

Nach der Blüte, die von Anfang September bis Mitte Oktober reicht, werden zunächst unscheinbar bräunliche Früchte gebildet, denen man auch bei gutem Willen keinen nennenswerten Zierwert zusprechen kann. Erst gegen Ende Dezember öffnen sich die beigen Pappusfrüchte. Sie haben dann bis in den Frühling eine zumindest auf den zweiten Blick interessante Struktur.

Die in Europa wohlbekannte Kanadische Goldrute steht der Art verwandschaftlich nahe, ist aber optisch klar zu unterscheiden.


Die Blüten öffnen sich von der Spitze kommend und erzeugen eine charakteristische Anmutung von Silvesterraketen. Die Kombination mit Calamagrostis brachytricha und Miscanthus sinensis hat einen starken Herbstaspekt.

Verwendungshinweise
Solidago rugosa ist noch nicht sonderlich weit verbreitet in der europäischen Gartenkultur. Sie hat aber ein deutlich eigenständiges Erscheinungsbild und läuft nicht Gefahr, mit der gefürchteten Kanadische Goldrute optisch in einen Topf geworfen zu werden. Leider fehlt Solidago rugosa die herausragende Winterstruktur der Samenstände ihrer Schwester. Das bräunliche Mittelgrau der Samenstände verweigert jegliche Kontrastwirkung.

Zudem verhält sie sich ebenfalls etwas expansiv. Dies betrifft leider nicht nur die vegetative Ausbreitung, sondern auch die Neigung zur Selbstversamung. Es ist nicht unplausibel, dass sie v.a. in sommerwärmeren Regionen zur Verwilderung neigen und dabei vor Gartengrenzen nicht halten machen wird. Vorsichtshalber sollte man sich beim Einsatz daher auf innerstädtische Gartenanlagen beschränken, um die Gefahr der Flucht in die Naturräume zu begrenzen.

Ansonsten ist die Rauhstängel-Goldrute durchaus eine interessante Bereicherung für weitläufige Staudenanlagen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Grün. Fein differenzierte Pflanzkonzepte sind mit ihr auf Dauer nur mit etwas Aufwand zu erhalten. Man setzt besser gleich nur auf kampfstarke, hohe Stauden bzw. Gräser oder Sträucher als Kombinationspartner. Dann bleibt der Wuchs eher horstig.

Die Samenreife mit den matt-beigen Pappusfrüchten tritt erst ab November ein.

Kultur/Pflege von Solidago rugosa

Solidago rugosa ist ausgesprochen zuverlässig und in einem sehr weiten Standortspektrum einsetzbar.

Sie bevorzugt dabei möglichst sonnige Lagen auf tiefgründigen, nahrhaften und frischen Böden aller Art. Sie ist hier auf Dauer allerdings ohne Hilfe dem Druck der hier dominant aufkommenden Gräser wie Wiesen-Knäuelgras oder gar dem Land-Reitgras nicht gewachsen.

Gelegentlicher Trockenstress beeindruckt nicht weiter, so dass man auf tiefgründigen Böden guten Gewissens auf Bewässerungsmöglichkeiten verzichten kann.

Sorten:
  • Sparkler: 140 - 170 cm hoch (handelsüblich)
  • var. aspera 'Fireworks': 100 cm hoch (Handelsstandard)
  • Bilder






    'Fireworks'



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