Tetradium daniellii (Euodia daniellii) // Bienenbaum, Samthaarige Stinkesche
Beschreibung
Naturstandort von Tetradium daniellii (Euodia daniellii)
Die Samthaarige Stinkesche oder - treffender - der Bienenbaum kommt in Nepal, Tibet und in der gesamten Westhälfte Chinas vor. In Teilen Süd-Ostasiens, in Korea, den zentralasiatischen Turkstaaten sowie in New York gilt sie als neophytisch eingebürgert.

Ein weiblicher Bienenbaum im Schmuck seiner Samenstände
Tetradium daniellii ist Teil der zweiten Baumschicht von artenreichen, gemischten Bergwäldern auf tiefgründigen, nahrhaften und dauerhaft frischen Standorten. Bevorzugt werden skelettreiche Lehmböden mit alkalischer bis schwach saurer Reaktion.
Die Art steigt bis in die hochmontane Stufe auf. Hier sind die Winter ernstzunehmende Prüfungen, allerdings schützt eine sichere Schneedecke vor allzu tief in den Boden eindringendem Frost.
Die Hänge weisen meist eine sonnenexponierte Ausrichtung auf und haben oft einen begünstigten Wärmehaushalt.

Bei männlichen Blüten sorgen die Staubgefäße für einen insgesamt creme-gelben Farbeindruck.
Beschreibung
Der Bienenbaum ist ein kleiner, sommergrüner Baum. Hochstämme erreichen Wuchshöhen von etwa 10-12 m. Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet können alte Exemplare auch bis zu 20 m hoch werden. Mehrstämmige Exemplare bleiben in Mitteleuropa mit etwa 4 m Höhe niedriger und sind eher Großsträucher.
Die Krone entwickelt sich rundlich, im Alter nahezu kugelig bis schirmförmig. Für einen Baum ist die Art vergleichsweise kurzlebig. Junge Gärtner und Gärtnerinnen haben jedenfalls die Aussicht, ihren Zögling zu überleben.
Die gefiederten Blätter können gut 40 cm lang werden. Bei Verletzungen verströmen sie ähnlich wie der Götterbaum einen unangenehmen Geruch. Die Herbstfärbung ist wenig spektakulär und ergeht sich in stumpfen Gelbtönen.
Die Art ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Männliche und weibliche Bäume entwickeln im Hochsommer blass-creme-gelbliche bzw. blass weißliche Truddolden von etwa 15 cm Durchmesser. Die Blüten duften angenehm süßlich.
An den weiblichen Bäumen werden im Herbst meist bräunlich-rote, mitunter auch bis fast schwarze Fruchtstände entwickelt.

Die Leuchtkraft der Blüten ist aber bei beiden Geschlechtern nur mäßig.
Verwendungshinweise
Tetradium daniellii wird noch relativ selten verwendet, ist aber vielseitig einsetzbar und mit einigen Vorzügen ausgestattet.
Aufgrund der zurückgenommenen Endgröße eignet er sich gut für beschränkte Räume wie auf kleinerern Stadtplätzen, in Innenhöfen und in Privatgärten.
Die hoch- bis spätsommerliche Blüte wird von Insekten sehr gerne angenommen und ist zu dieser Jahreszeit trotz der geringen Leuchtkraft der Blüten ein wahrnehmbares Zierelement. Auch die Fruchtstände der weiblichen Bäume sind ansehnlich, allerdings nur, wenn ein männliches Exemplar in der Nähe steht.
Für das Straßenbegleitgrün ist der Bienenbaum weniger geeignet, da der Wurzelteller des weit und tief streichenden Wurzelwerkes nicht überpflastert werden sollte.

Außerhalb der Blüte-/Fruchtzeit ist der Auftritt unaufdringlich-solide.
Kultur: Anders als die bevorzugt sehr günstigen Standortbedingungen am Naturstandort nahelegen, begnügt sich die Art auch mit weniger otimalen Bedingungen. Etablierte Exemlare kommen z.B. gut ohne Hilfe auch über trockene Sommer hinweg.
Auch die Bodensubstrate müssen keine idealen Gartenböden sein. Alle nicht zu leichten, tiefgründigen Böden sind akzeptabel. Bodenverdichtung und schlechte Drainagebedingungen sowie stauende Feuchte sollten vermieden werden.
Optimal sind sonnige, etwas wärmebegünstigte Lagen. Die Winterhärte ist aber in Mitteleuropa vollkommen ausreichend. Lediglich in rauhen Mittelgebirgslagen sollten nur geschützte Situationen gewählt werden.