Naturstandort von Buddleja salviifolia: Der Rosmarin-Sommerflieder ist im südlichen Teil Afrikas heimisch. In Neuseeland ist er sowohl auf der Nord- als auch auf der Süd-Insel eingebürgert.
Buddleja salviifolia besiedelt in Gebirgsregionen sonnige Ränder von Wäldern oder von Fluss- und Bachauen, Steilufer von Fließgewässern, aber auch trockenere Felshänge. Natürliche Vorkommen sind auf die Höhenregionen oberhalb von etwa 1.400 m und unterhalb von 2.700 m beschränkt.
Hier treten im Winter immer mal wieder frostige Nächte auf, die Temperaturen fallen aber kaum einmal auf zweistellige Minusgrade und tagsüber sorgt die südliche Sonne meist wieder für zweistellige Plusgrade. Der Frost dringt also nicht in den Boden ein.
Im Tiefland und in Küstenregionen verwildert die Art gerne in ruderaliserten Flächen auf Stadtbrachen, am Rand von Verkehrswegen oder an Felshängen. In der Kapregion stellt er sich auch auf gestörten Fynbos-Standorten ein.
Die Naturstandorte sind meist mäßig trocken bis dauerhaft frisch und relativ nahrhaft. Die Sekundärstandorte können dagegen in den Sommermonaten auch längere Zeit ziemlich trocken fallen.
Prächtiges Exemplar an einem Toreingang im Western-Cape von Südafrika.
Beschreibung: Buddleja salviifolia ist ein mehr oder weniger immergrüner Strauch, der im Alter auch zu einem kleinen, meist mehrstämmigen Baum auswachsen kann. Er erreicht Wuchshöhen zwischen 300 und 400 cm. Einstämmige Exemplare können auch bis zu 600 cm hoch werden.
Je nach Standortklima erscheinen die stark süßlich duftenden Blüten im Spätfrühling oder Frühsommer. Die blass violett-rosa, seltener weißlichen Blüten stehen in gedrungenen, eng beiananderstehenden Rispen.
Die gegenständigen Blätter sind durch die runzelige Oberseite gekennzeichnet. Die Oberseite ist leicht grau-grün und die Unterseite stärkter weiß bemehlt. Die namensgebende Ähnlichkeit mit dem Laub von
Salvia officinalis ist tatsächlich augenfällig. Es enthält zudem ebenfalls ätherische Öle und kann frisch wie getrocknet für Tees verwendet werden.
Verwendungshinweise: Buddleja salviifolia ist in Mitteleuropa eine Rarität und nur mit etwas Glück im Versandhandel käuflich zu erwerben.
Das liegt natürlich darn, dass die Art unzureichend winterhart ist und nur in Sondersituationen im Freiland kultiviert werden kann. Das können z.B. kleine, sonnige und windgeschützte Innenhöfe oder Atrien in Atlantiknähe oder im Weinbauklima sein. Wer weder dies nocg einen Wintergarten zu bieten hat, dem bleibt nur der Einsatz in großen, frostfrei und hell überwinterten Pflanzgefäßen.
Optisch schafft es der Rosmarin-Sommerflieder auch nicht, dem sehr beliebten
Buddleja davidii das Wasser zu reichen. Der Blütenflor hat keine sonderliche Leuchtkraft und eine geringe Fernwirkung.
Der wirklich schlagende Verwendungsgrund ist der Blütenduft. Er ist von berauschender, intensiver Süße und spielt eindeutig in der ersten Liga der Pflanzendüfte mit.
Durch regelmäßigen Rückschnitt nach der Blüte erzielt man außerdem einen dichten, kultiviert wirkenden Habitus. An weitgehend frostfreien Standorten sorgt das immergrüne Laubwerk dann auch im Winter für einen ästhetischen Aspekt.
Die namensgebende Ähnlichkeit mit Salbeiblättern ist kaum zu übersehen.
Kultur: Der Rosmarin-Sommerflieder erträgt kurzzeitig, d.h. für wenige Stunden, Minusgrade von bis zu -10 Grad. Am Tag müssen die Temperaturen dann aber möglichst wieder über den Gefrierpunkt klettern. Keinesfalls darf der Frost tiefer in den Boden kriechen.
Kübelexemplare lassen sich wie andere mediterrane Gehölze frostfrei, möglichst hell und mäßig trocken überwintern.
Vitale Exemplare erzielt man nur in möglichst wärmebegünstigten Situationen. Gut geeignet sind z.B. vollsonnige, windgeschützte und weitgehend frostfreie Standorte vor Südfassaden.
Etablierte Exemplare lassen sich auch von längeren Trockenperioden nicht weiter beeindrucken. Frische, gut drainierte Bedingungen sind der Art allerdings auch angenehm.
An die Bodeneigenschaften werden kaum Ansprüche gestellt. Es kommen sowohl reine, nährstoffarme Sandböden, skelettreiche, lockere Lehmböden, humusreiche, nahrhafte Gartenerden oder reine Schottersubstrate in Frage. Auch die Bodenreaktion kann von sauer bis alkalisch reichen.
Bodentiefe Verjüngungsschnitte wie bei den bekannten Sommerfliedern sind nicht erforderlich und auch nicht zu empfehlen. Sinnvoll sind dagegen zwei oder drei Formschnitte nach der Blüte bis zum Frühherbst. Dadurch wird das Laubwerk dicht und die Krone kann in malerischen Wolkenformen gehalten werden.
Die Vermehrung ist durch halb ausgereifte Triebstecklinge in reinem Sand möglich. Die Bewurzelungsfreude ist allerdings nur mäßig, so dass sich der Einsatz von Wurzelhormonen als sinnvoll erweist. Andernfalls benötigt man Geduld und möglichst viele Stecklinge, um die Ausfallrate gut kompensieren zu können.
Im südlichen Afrika wird die Art auch im Straßenbegleitgrün eingesetzt.