Sanguisorba canadensis // Kanadischer Wiesenknopf

Familie Rosaceae, Rosengewächse
Pflanzen pro qm 9.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Sanguisorba canadensis

Der Kanadische Wiesenknopf kommt sowohl in der Nord-West als auch in der Osthälfte des nordamerikanischen Kontinents vor. Im Westen reichen die Vorkommen bis Alaska, im Osten bis in das kanadische Neufundland. Er steigt von den Tiefebenen bis in über 1.500 m Höhe auf.

In England ist Sanguisorba canadensis neophytisch eingebürgert.

Die etwas niedrigere Auslese von Gefleckten Wasserdost ist in dieser sehr naturalistischen Wiese eine gute Kombination.

Die Art besiedelt ein sehr breites Spektrum von mehr oder weniger sonnigen Feuchthabitaten. Man findet sie an den Ufern von Fließgewässern, in gelegentlich überfluteten Stromtalwiesen sowie tidebeeinflussten Marschwiesen, in Hochstaudenfluren auf Niedermoorstandorten oder in den Verlandungsbereichen und Ufern von Seen.

In niederschlagsreichen Gebirgsregionen stellt er sich auch auf extensiv genutzten, nahrhaften Frischwiesen ein.

Die Standorte sind dauerhaft frisch bis feucht. Die Stickstoffversorgung ist mäßig bis hoch.

Die fedrigen Blütenkerzen haben einen hohen Show- und Wiedererkennungswert.

Beschreibung
Sanguisorba canadensis ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht je nach Standortgunst Wuchshöhen zwischen 90 und 180 (200) cm. Die etwas ledrig-derben Blätter sind einfach gefiedert.

Ab Anfang September bis Mitte/Ende Oktober, mitunter auch noch bis Mitte November erscheinen ausdauernd die weißen, straff aufrechten ährenartigen Blütenstände. Die Farbwirkung wird von den langen, dichtstehenden Staubfäden erzeugt. Im Abblühen werden die dann rosa überlaufenen Blütenkelche erkennbar.

Die Blüten stehen an langen Stielen deutlich über dem Laub. Die Samenstände sind den Winter über strukturstabil.

Das derbe, einfach gefiederte Laub nimmt im Herbst ansehnliche, wenn auch nicht sonderlich leuchtkräftige Gelb- und dann Brauntöne an.

Verwendungshinweise
Sanguisorba canadensis hat sich noch nicht in die Herzen der europäischen Gartenwelt vortasten können. Die Chancen, dass sich das früher oder später noch ändert, stehen aber sehr gut. Allerdings wird er vermutlich nicht zu den Nießnutzern der Erderwärmung gehören, was seine Karriere abwürgen könnte, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Zumindest unter den Wiesenknöpfen lässt er sich aber unter rein ästhetischen Gesichtspunkten von niemanden das Wasser reichen.

Die bekanntere, nicht ganz unähnliche Sanguisorba tenuifolia wartet mit rosa, in Sorten auch weißen, bogig überhängenden Blütenwolken auf. Die straff gen Himmel strebenden Blütenstände des Kanadischen Wiesenknopfes vermitteln da ein viel optimistischers Bild.

Die Herbstfärbung des Laubes ist nicht ohne Zierwert und entwickelt sich von Gelb- zu Brauntönen. Noch Anfang November macht dieses Exemplar keine Anstalten, das Blühen einzustellen.

Die Art ist kräftig und wüchsig genug, um sie auf dauerhaft frischen bis feuchten Standorten zusammen mit anderen Hochstauden platzieren zu können. Am überzeugendsten wirkt sie dabei, wenn sich ihre Blütenkerzen malerisch über eine Matrix aus Gräsern erheben.

Als Blühpartner bieten sich insbesondere andere Nordamerikaner wie z.B. Vernonia arkansana oder Physostegia virginiana an.

Im Vordergrund des Gestaltungsinteresses stehen natürlich die Blüten mit der ungewöhnlichen, puscheligen Textur. Aber auch das kräftige, gefiederte Laub erzeugt eine schöne Struktur.

Am attraktivsten kommt die Art in wiesenartigen Situationen in einer Matrix aus mittelhohen bis hohen Ziergräsern zur Geltung.

Aber auch feuchte Hochstaudenfluren mit spät blühenden, nordamerikanischen Partnern wie sind eine hervorragende Einsatzmöglichkeit.

Das ledrig-steifen Blattwerk bringt eine ansehnliche Struktur in Wiesen und Hochstaudenfluren ein.

Kultur/Pflege von Sanguisorba canadensis

Sanguisorba canadensis ist vollkommen winterhart und benötigt in Kultur keineswegs feuchte Standorte. Vielmehr toleriert er auch dauerhaft frische Bedingungen klaglos. Sobald allerdings gelegentlich schon leichter Trockenstress ins Spiel kommt, begibt sich die Art in die Späre des Leidens.

Bevorzugt werden tiefgründige, locker-humose Lehmböden oder auch nahrhafte, organische Böden. Eine sehr hohe Stickstoffversorgung wird umgehend in kräftiges Höhenwachstum umgesetzt. Die Standfestigkeit leidet darunter nicht.

Bei ausreichender Wasserversorgung kommen aber auch humose Sand-, Kies- und Schottersubstrate in Frage. In Mitteleuropa wird man hier abseits von Gewässerufern dann aber um eine sehr regelmäßige Bewässerung nicht umhinkommen.

Sanguisorba canadensis hat es gerne sonnig, kommt aber auch in halbschattigen Lagen noch gut zur Blüte.

Bilder