Salvia nutans // Nickender Salbei
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Familie |
Lamiaceae, Lippenblütler
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Pflanzen pro qm |
10.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Salvia nutans
Der Nickende Salbei ist osteuropäisch von Griechenland bis Weißrussland und über die Ukraine, Süd-Russland bis Georgien verbreitet.
Das Klima im Verbreitungsgebiet ist stark kontinental geprägt mit heißen, niederschlagsarmen Sommern und kalten Wintern.
Salvia nutans ist obligatorisch an kontinentale Volltrockenrasen und Federgrassteppen gebunden. Die Standorte sind vollsonnig, trocken und ausgesprochen stickstoffarm.
Die reine Art wird praktisch nur als Saatgut angeboten.
Beschreibung
Der Nickende Salbei ist eine streng horstig wachsende Staude. Sie bildet eine flache, wintergrüne Rosette. Die dunkel-grünen, etwas runzeligen Blätter sind auffallend groß, bleiben aber mehr oder weniger flach ausgebreitet über dem Boden liegen.
Während der gesamten Sommermonate werden lang gestielte, lockere, an den Enden bogig überhängende Blütenstände entwickelt. Sie erheben sich etwa 80 bis 120 (160) cm über die Blattrosette.
Der einzelne Blütenstand blüht im Sommer nur kurz für eine gute Woche. Es werden aber von Anfang Juli bis Mitte Oktober laufend neue Blütentriebe nachproduziert und die herbstlichen Blütenstände sind aufgrund der tieferen Temperaturen zwei bis drei Wochen ansehnlich.
Als Topfware wird meist die hybridisierte 'Saxdorf' angeboten.
Verwendungshinweise
Die Blüten sind farblich wenig leuchtstark und der Blütenstand ist recht luftig. Salvia nutans ist daher nur in größeren, dichten Gruppen gut wahrnehmbar. Dann erzeugen die wirklich ungewöhnlichen, nickenden Blütenstände aber sehr interessante Bilder.
Der ideale Einsatzzweck ist zweifellos der blütenreiche Steppenrasen, in dem eine Matrix insbesondere aus Federgräsern und niedrigeren Schillergräsern bzw. das immer noch unterschätzte Steppen-Lieschgras den Rahmen bildet. In den den osteuropäischen Steppengebieten sind z.B. Allium sphaerocephalon, Eryngium planum, Rhaponticoides ruthenica und Gypsophila paniculata in jeder Hinsicht gut harmonierende Blühpartner.
Genausogut kann Salvia nutans aber auch im Kiesgarten oder zusammen mit mediterranen Halbsträuchern verwendet werden.
Salvia nutans wird praktisch nur als Saatgut angeboten. Als Topfware leichter zu beziehen ist Salvia nemorosa x nutans 'Saxdorf'. Sie ist von der reinen Art praktisch nicht zu unterscheiden und wird daher hier als Sorte subsumiert.
Die nickenden Blütenstände haben eine aparte, gänzlich eigenständige Anmutung, kommen aber nur in dichteren Beständen wirklich zur Geltung.
Kultur
Die genügsame und eigentlich zuverlässige Art ist wie so manche aus der Salbeiverwandschaft bei Nacktschnecken sehr begehrt. Wenn sie also nicht wie erwartet funktionieren sollte, darf man die kriechende Gartenplage dafür verantwortlich machen.
Die Trockenheitsresistenz ist sehr hoch. Sogar bei Frühjahrspflanzung auf tiefgründigem, reinem Sand zeigen sich selbst während längerer regenarmer Phasen keine Trockenstressymptome.
Es sollten nur (voll-)sonnige Lagen gewählt werden. Das bodennahe Laub wird von den meisten Steppenbegleitern überragt und damit beschattet. Da wäre zusätzlicher Schattenwurf von Gehölzen oder Gebäuden kontraproduktiv.
Die Vermehrung aus Saatgut ist einfach und effektiv. Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
In Neuanlagen ist auch eine Etablierung über Direktsaat im Spätsommer oder Frühling erfolgversprechend.
Die kräftig grünen Blatthorste mit der rötlichen Mittelader gefallen leider auch Nacktschnecken.
Sorten:
Saxdorf: Hybride mit Salvia nemorosa, unter Gartengesichtspunkten von der reinen Art Salvia nutans kaum zu unterscheiden (handelsüblich)