Penstemon pseudospectabilis // Wüsten-Bartfaden
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Familie |
Plantaginaceae, Wegerichgewächse
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Pflanzen pro qm |
16.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Penstemon pseudospectabilis
Der Wüsten-Bartfaden stammt von der Ostküste Nordamerikas. Er ist hier im äußersten Süden Kaliforniens, ganz Arizona, Süd-Utah und West-New Mexiko sowie im Nord-Westen Mexikos heimisch.
Das Großklima ist zwar tropisch bis subtropisch, auf den Hochebenen oberhalb von 1.000 m üNN sind die Winternächte jedoch frostig und auch zweistellige Minusgrade sind keine Seltenheit. Eine schützende Schneedecke fehlt zudem. In den Sommermonaten sind dagegen ausgeprägte Hitzeperioden mit Temperaturen von über 40 Grad die Regel.
Das Verbreitungsgebiet ist durch extrem geringe Jahresniederschläge von kaum über 200 mm im Jahr gekennzeichnet. Besonders trocken sind die Frühlingsmonate.
Penstemon pseudospectabilis besiedelt Halbwüsten, Binnendünen und trockene Kurzgras-Prärien. Die Standorte sind stickstoffarm bis mäßig nahrhaft, vollsonnig und von sommerlicher Hitze geprägt.
Der Wüsten-Bartfaden in einer Felsheide zusammen mit der ebenfalls nordamerikanischen Oenothera odorata.
Beschreibung
Penstemon pseudospectabilis ist strenggenommen ein wintergrüner Halbstrauch. In Mitteleuropa verhält er sich aber mehr wie eine kurzlebige Staude mit grün überwinternden Grundblättern.
Voll entwickelte Exemplare bilden eine buschige Wuchsform mit einer Vielzahl von etwa 40 cm hoch aufstrebenen Blütenständen. Die gegenständigen, frisch-grünen Blätter sind derb und erkennbar sukkulent.
Die kräftig rosafarbenen, glocken- bis trichterförmigen Blüten stehen in aufrechten, vielblütigen Blütenständen. Die ausdauernde Blütezeit beginnt in der zweiten Maihälfte, erreicht Ende Mai bis Anfang Juni die Vollblüte und klingt dann bis Ende Juni aus.
Verwendungshinweise
Penstemon pseudospectabilis gehört zu den vielen nordamerikanischen Bartfadenarten, die noch auf ihre Entdeckung in europäischen Gärten warten. Verdient wäre ein solcher Durchbruch ohne Zweifel.
Überzeugend ist der kompakte Wuchs und der Blütenreichtum. Ein Rückschnitt direkt nach der Blüte führt außerdem zu einem zweiten, kräftigen Flor im Hochsommer. Die Verwendungswürdigkeit steigert sich dadurch nochmals. Auch die Standfestigkeit ist auf mageren Trockenstandorten sehr gut. Das ist z.B. beim wesentlich bekannteren Penstemon barbatus nicht selbstverständlich.
Zudem stirbt Penstemon pseudospectabilis auch nicht gleich nach der ersten Blüte ab, was man nicht von allen Bartfäden sagen kann.
Die Art verlangt nach einer Verwendung im trocken-heißen Ambiente von Steppenpflanzungen, Kiesgärten oder Felsheiden. Passend sind insbesondere auch halbwüstenartige Situationen z.B. mit
Yucca baccata und Feigenkakteen wie Opuntia polyacantha . Das beliebte Nasella tenuissima würde in lockerer Anordnung eine gute Matrix abgeben.
Im Handel findet man derzeit nur Saatgut, mit dem man aber aufgrund der guten Keimfreudigkeit durchaus arbeiten kann.
Die Zweitblüte im Hochsommer steht der Hauptblüte kaum nach.
Kultur/Pflege von Penstemon pseudospectabilis
Penstemon pseudospectabilis ist im mitteleuropäischen Tiefland für die mittlerweile üblichen milden Winter hinreichend gewappnet und auf Extremstandorten unkompliziert zu kultivieren. Durch die Kurzlebigkeit geht er ohne eine ordentliche Portion Aufmerksamkeit aber früher oder später verloren.
Entscheidend ist, dass die Böden auch im Winter nie feucht fallen. Eine hervorragende Drainage ist daher die Grundvoraussetzung. Dazu eignen sich Steilhänge oder deutlich erhöhte Wuchsorte auf reinen Sand- und Schotterböden. Hier durchwärmt sich zudem der Wurzelhorizont im Sommer besser, was der Vitalität zuträglich ist. Selbst längere Trockenperioden hinterlassen hier keine erkennbaren Spuren.
Erforderlich sind außerdem (voll-)sonnige, gerne hitzeanfällige Standorte mit geringer bis höchstens mäßiger Stickstoffversorgung.
Penstemon pseudospectabilis entwickelt sich am Besten, wenn er in lockerem Substrat etwas Abstand zu seinen Begleitern hat. Konkurrenz um Wurzelraum und Licht behagt ihm nicht und führt zu Kümmerexemplaren, Siechtum und Ausfall.
Die Art lässt sich sehr zuverlässig aus Saatgut vermehren. Eine Kälteperiode ist für die Keimung nicht erforderlich.