Polygonatum x hybridum // Garten-Weißwurz
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Familie |
Asparagaceae, Spargelgewächse
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Pflanzen pro qm |
6.00
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Polygonatum x hybridum
Die bedeutendsten Elternarten der Garten-Weißwurze sind die auch mitteleuropäisch verbreiteten Vielblütige Weißwurz und der
Echte Salomonssiegel. Auch die nordamerikanische Zweiblütige Weißwurz kann eine Rolle spielen.
'Grace Barker' im Schattengarten mit Lilientrauben.
Die Elternarten besiedeln mehr oder weniger schattige, frische und mäßig nahrhafte Laub- und Mischwälder bzw. im Falle des Echten Salomonssiegel Blut-Storchschnabel-Gesellschaften der trocken-warmen, süd-exponierten, stickstoffarmen und basenreicheren Gehölz-Säume.
Polygonatum 'Weihenstephan' hat sich in Deutschland als Gartenflüchtling v.a. in den ostdeutschen Mittelgebirgen neophytisch etabliert.
Frühlingserwachen am lichten "Waldrand" mit 'Weihenstephan'.
Beschreibung
Die Garten-Weißwurz ist eine sommergrüne, je nach Sorte 40 bis 120 cm hohe Staude. Aus einem langsam kriechendem Rhizom entspringen unverzweigte, bogig überhängende Triebe mit weißen Blüten im Mai. Sie hängen zu mehreren einseitswendig an kurzen Stielen und duften nicht.
Der Ausbreitungsdrang ist überschaubar, im Laufe der Jahre bildet der Salomonssiegel aber lockere, flächige Bestände, wenn die Konkurrenzsituation dies zulässt. Im Herbst nimmt das Laub eine zierend grünlich-gelbe bis fahl-orangene Färbung an.
Früchte werden nicht oder nur vereinzelt angesetzt, die Samen sind meist steril. Die Pflanze ist in allen Teilen giftig.
Verwendungshinweise
Polygonatum x hybridum wird v.a. in der Sorte 'Weihenstephan' kultiviert. Sie dürfte oft mit der Vielblütigen Weißwurz verwechselt sein, so dass sie vermutlich häufiger anzutreffen ist, als man vermuten würde.
Sie eignet sich jedenfalls auch sehr schön für naturalistische Krautschichten schattiger bis lichter Waldsituationen oder verschattete bis sonnige Staudensäume vor Gehölzen.
Die panaschierte 'Grace Barker' optimiert den Blattschmuckaspekt im Reich der Weißwurze auf ansehnliche Weise. Sie kommt besonders gut in Kombination mit mittelhohen Waldgräsern wie der Kyoto-Segge oder nicht zu wuchtigen Farnen wie Hirschzunge, Mittlerer Tüpfelfarn oder dem Glänzender Schildfarn zu Geltung.
Der elegante Habitus und die über die gesamte Vegetationsperiode ansprechende Wirkung machen die Garten-Weißwurz auch zu einer plausiblen Option für die Kübelpflanzung auf Balkonen und Terrassen. Sie sind auch hier gut winterhart.
Auch der Austrieb von 'Grace Barker' ist weißwurz-typisch elegant.
Kultur/Pflege von Polygonatum x hybridum
Auch diese Weißwurze sind nach der Etablierung robuste und relativ anspruchslose Gartenbegleiter. Die Anfangsentwicklung ist allerdings träge.
Ideal sind licht schattige bis schwach sonnige Standorte auf frischen, humosen, (mäßig) nahrhaften "Waldböden". Etablierte Bestände überstehen kürzere Trockenphasen relativ klaglos.
Die Vermehrung erfolgt vegetativ durch Teilung oder Rhizomschnittlinge im Herbst.
'Weihenstephan bietet auch eine attraktive Herbstfärbung.
Sorten:
'Grace Barker': evtl. identisch mit 'Striatum', weiß-grün geflammtes, leicht verdrehtes Laub, 40-50 cm hoch, keine herbstliche Laubverfärbung, vital aber stark schneckengefährdet
Weihenstephan: 90-120 cm hoch, träge Jugendentwicklung, mit den Jahren zunehmend sehr wüchsig, attraktives Herbstlaub, von Polygonatum multiflorum schwierig zu unterscheiden