Bouteloua curtipendula // Kurzhängendes Moskitogras, Hohes Haarschotengras
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Bouteloua curtipendula
Das Kurzhängende Moskitogras weist in Nord- und Südamerika von Uruguay im Süden bis Kanada im Norden ein außergewöhnlich großes Verbreitungsgebiet auf. In den USA steigt es in den Rocky Mountains bis in subalpine Höhenlagen auf.
Bouteloua curtipendula bietet dem geschulten Auge eine ungewöhnliche Struktur der Blüten-/Samenstände.
Bouteloua curtipendula ist ein oft bestandsbildender Element von Eichen- und Kiefernwäldern an der Trockengrenze des Waldes, von Savannen, Halbwüsten sowie Kurzgras- und Hochgras-Prärien. Halbruderal kommt es auf trockenen Straßenböschungen und v.a. an Bahndämmen vor.
Es tritt sowohl als Pionier nach Bodenstörungen und v.a. nach Bränden als auch als Element von Klimax-Präriegesellschaften auf.
Bouteloua curtipendula bevorzugt basenreiche, oft auch kalkreiche Böden mit mäßiger bis relativ guter Stickstoffversorgung. Es stellt sich sowohl auf flachgründigen Standorten z.B. über Kalk- und Dolomit als auch auf tiefgründigen Löss- und lockeren Lehmböden ein.
Trockenstress ist in den meisten Habitaten ein wiederkehrender Faktor, der in den Sommermonaten in einigen Habitaten auch in Form von dürren auftreten kann. Die Bandbreite der tolerierten Jahresniederschlagsmengen liegt je nach Temperaturzone bei mindestens 300 mm bis etwa 500 mm.
In sommerwarmen Regionen werden auch halbschattige Standorte unter dem Schirm von Bäumen gehalten. Ansonsten sind (voll-)sonnige Lagen die Regel.
Die Art ist im dichten Reigen ihrer Begleiter dennoch nur schwer auszumachen.
Beschreibung
In Europa wird vermutlich nur die streng horstig wachsende Bouteloua curtipendula var. caespitosa kultiviert. Die leicht bläulich-grünen, sommergrünen Blattschöpfe erreichen Wuchshöhen von etwa 40-50 cm.
Im Hochsommer erscheinen die bis zu 100 cm hohen Blütenstiele mit den einreihig hängend angeordneten Blüten-/Samenständen. Sie halten sich bis in den Herbst.
Die Herbstfärbung ist auf sehr sonnigen, warmen Standorten dezent gelblich-strohig, manchmal auch warm-braun. In halbschattigen, kühleren Lagen bleibt es meist bei fahl-strohigen Tönen.
Detail der Blütenstände.
Verwendungshinweise
So ganz eindeutig ist nicht erkennbar, warum man Bouteloua curtipendula unbedingt verwenden sollte. Das ungeübte Auge wird sich schwer tun, den gärtnerischen Willen zu erfassen.
Die Blüten-/Samenstände sind schwer wahrnehmbar und wirken oft mehr struppig denn graphisch, die sommerlich Laubfärbung ist ein eher unauffälliger Grünton und im Herbst werden oft rasch bleiche Strohtöne angenommen. Die Winterstruktur ist unauffällig.
Mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl der Blütenstiele zu und die Wahrnehmbarkeit verbessert sich. Dann fällt zumindest auf, dass die eigenartigen Blüten-/Samenstände ein Alleinstellungsmerkmal unter den Ziergräsern darstellen.
Sinnvolle Einsatzbereiche sind vorrangig naturalistische Präriepflanzungen. Die Verwendung als flächiges Matrixgras drängt sich dabei nicht auf. Als Ergänzung zu den gartenbekannten, auch am Naturstand häufig vergesellschafteten Kleinen Präriegras, Gambagras oder dem Zartem Moskitogras ist es aber brauchbar.
Im Versandhandel ist Topfware zuverlässig zu beziehen.
Die Herbstfärbung setzt früh ein, ist aber keinesfalls spektakulär.
Kultur/Pflege von Bouteloua curtipendula
Das Kurzhängendes Moskitogras ist winterhart und lässt sich auf allen frischen bis trockenen, gerne kalk-/basenreichen Böden zuverlässig kultivieren. Dauerhafte Feuchtigkeit ist suboptimal, wobei im Winter sogar kurzzeitige Überstauung ertragen wird.
Die Art ist sehr wärmeliebend und sollte in Mitteleuropa nur sonnig kultiviert werden. Auf kühlen und/oder etwas verschatteten Standorten entwickelt es sich träge.
Saatgut keimt ohne Kälteimpuls bei Temperaturen von 20-25 Grad bei gleichmäßiger Feuchtigkeit innerhalb von etwa 3 Wochen.