Andropogon hallii // Sand-Blauhalm, Bartgras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Andropogon hallii
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Andropogon hallii

Der Sand-Blauhalm stammt aus den Great Plains, den zentralen Präriestaaten Nordamerikas. Das Verbreitungsgebiet reicht dabei vom subtropischen Texas und Arizona bis in den winterrauhen Süden Kanadas. Er tritt praktisch nur in submontanen bis montanen Höhenlagen auf.

Ab Anfang August erscheinen die ersten Blütenstiele in den attraktiv blau-grünen Horsten.

Andropogon hallii besiedelt ein breites Spektrum unterschiedlicher Sand-Habitate auf Binnendünen und in Sand-Prärien, Beifuß-Halbwüsten oder Federgras-Steppen. Auch die sonnigen Übergänge zu Waldgesellschaften an der Trockengrenze des Waldes werden besiedelt. Das gilt insbesondere für Kiefern- und Eichen-Steppenwälder.

Die Art ist auch in der Lage, Pionierstadien von Sandblößen zu besiedeln und wird aufgrund des intensiven Wurzelwerks zur Stabilisierung und Rekultivierung von gestörten Binnendünen und Kiesgruben verwendet.

Andropogon hallii entwickelt ein ungemein tiefreichendes Wurzelwerk, das in grobem Sand in bis zu drei Meter Tiefe vordringen kann. In grobem Sand versickert das Regenwasser rasch in der Tiefe und flacher wurzelnde Konkurrenten haben weniger Zeit, es aufzunehmen.

Meist handelt es sich um humus- und stickstoffarme, rohe Sandböden. In alten Sandprärien entwickelt sich eine wenige Zentimeter starke Humusauflage. Die Basenversorgung kann hoch bis gering sein. Die Bodenreaktion it mehr oder weniger neutral.

Vereinzelte fahl-gelbe Internodien der Stengel erzeugen ein interessantes Muster.

Beschreibung
Der Sand-Blauhalm ist ein sommergrünes, breit-horstig wachsendes Gras. Es erreicht Wuchshöhen zwischen 100 und 200 cm. Die Rhizome werden zwischen 10 und 20 cm lang und erzeugen somit in Lockerböden ein merkliches Breitenwachstum der Horste.

Das Laub der Kultivare ist blau-grün. Oft weisen die Halme auffällige und zierende, gelbliche Abschnitte auf. Im Herbst verfärbt sich die gesamte Pflanze in gelblichen oder rötlichen Tönungen und bleibt über den Winter in bräunlichen Grautönen als zierende Struktur erhalten.

Die ersten Blütenrispen erscheinen für ein nordamerikanisches Präriegras recht früh bereits im Hochsommer. Es werden bis zum Spätsommer kontinuierlich Blütentriebe nachgeliefert, so dass sich der Habitus in der Höhe allmählich verdichtet.

Recht ähnlich ist Andropogon gerardi, dem der Sand-Blauhalm mitunter auch als Varietät zugeordnet wird. Dafür spricht, dass beide Arten natürliche, zwischen den Elternarten ökologisch wie optisch vermittelnde, fertile Hybriden bilden. Generell sind die beiden Arten aber hinsichtlich der Standortvorlieben gut differrenziert. Andropogon gerardi bevorzugt frische Hochgrasprärien, während Andropogon hallii praktisch ausschließlich auf mehr oder weniger trockenen Sandstandorten zu finden ist.

Die Blütenstände sind eher unauffällig, auch die kurzzeitig erscheinenden Staubfäden ändern daran wenig.

Verwendungshinweise
Andropogon hallii steht noch ein wenig im Schatten einiger schon länger in der europäischen Gartenkultur eingeführten Präriegräser - allen voran natürlich Panicum virgatum, aber auch Sorghastrum nutans, Panicum amarum oder Schizachyrium scoparium.

Andropogon hallii wird in der Beliebtheitsskala aber in der nächsten Zeit sicherlich deutlich aufholen. Im Vergleich zu Schizachyrium scoparium und Andropogon gerardi ist die Standfestigkeit zuverlässiger. Hier werden Auslesen besonders standfester Exemplare sicherlich für weitere Optimierung sorgen.

Das blau-grüne Laub ist über den Sommer ansehnlich und die Herbstfärbung muss sich hinter keiner der anderen Präriegräser verstecken. Das gilt auch für die stabile Winterstruktur.

An Naturstandorten bildet Andropogon hallii oft dominante Bestände mit niedrigeren Gräsern wie Zartem Moskitogras und Tautropfen-Gras im Unterstand.

Andropogon hallii eignet sich natürlich insbesondere als Matrixgras für höhere Präriepflanzungen. Passende Blüh-Partner sind z.B. Indigolupine, Kanadischer Buschklee, Dichtährige Prachtscharte, Palmlilien-Mannstreu oder Prärie-Sonnenhut.

Im Versandhandel kann man problemlos Topfware beziehen.

Der herbstliches Färbung setzt unterschiedlich früh ein. Manche Exemplare bleiben bis zu den ersten Frösten frisch blau-grün.

Kultur/Pflege von Andropogon hallii

Der Sand-Blauhalm ist vollkommen winterhart, robust und zuverlässig. Die Etablierung erfolgt rasch.

Er braucht möglichst sonnige Standorte. Auf tiefgründigen, sandigen oder schottrigen Substraten kommt er selbst in den mitteleuropäischen Trockengebieten nirgends in Trockenstress. Verdichtete Böden aller Art sorgen für Kümmerwuchs.

Andropogon hallii setzt relativ geringe Mengen Samen an. Diese keimen allerdings willig und benötigen keinen Kältereiz. Saatgut erzeugt recht variable Exemplare, von denen man die standfestesten und hinsichtlich der Laubfärbung schönsten leicht vegetativ vermehren kann. Auch am Naturstandort spielt die vegetative Vermehrung über die Rhizome die größere Rolle.

Sorten:
  • JS Purple Konza: 130 cm, blau-grünes Laub, oragne-rote Herbstfärbung, rötlich-braune Blütenstände hoch
  • JS Yellow Konza: 130 cm hoch, blau-grünes Laub, gelbe Herbstfärbung, rötlich-braune Blütenstände
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